Cavaletti-Training - Die besten Tipps und Übungen

Cavaletti-Training - Die besten Tipps und Übungen

Cavaletti-Training verbessert die Koordination, Beweglichkeit und Muskulatur deines Pferdes durch das Überwinden kleiner Hindernisse. Ideal für Dressur- und Springpferde, bietet diese Methode vielseitige Übungen zur Förderung der Balance und Konzentration. Lerne, wie du Cavaletti effektiv einsetzt, die richtige Höhe und Abstände bestimmst und dein Pferd optimal förderst.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Cavaletti-Training?

Cavaletti-Training ist eine Trainingsmethode für Pferde, bei der sie über kleine Hindernisse, die sogenannten Cavaletti, gehen oder traben. Diese Übungen sind besonders nützlich, um die Koordination, Rhythmus und Beweglichkeit des Pferdes zu verbessern. Dabei werden die Hindernisse in verschiedenen Abständen zueinander aufgestellt, um unterschiedliche Gangarten und Schrittlängen zu fördern. Cavaletti-Training ist vielseitig einsetzbar und kann an das Leistungsniveau und die Bedürfnisse des Pferdes angepasst werden. Es ist eine beliebte Trainingsform sowohl für Dressurreiter als auch für Springreiter und kann zur Aufwärmung oder als Kernstück einer Trainingseinheit genutzt werden.

Die Vorteile des Cavaletti-Trainings

Cavaletti-Training bietet vielfältige Vorteile für Pferde und Reiter. Es fördert die Koordination, verbessert die Beweglichkeit und stärkt die Muskulatur des Pferdes. Für den Reiter schärft es das Timing und das Gefühl für den Rhythmus des Pferdes. Die Variation der Abstände zwischen den Cavaletti kann unterschiedliche Gangarten trainieren und fördert die Aufmerksamkeit und Konzentration des Pferdes. Zudem ist es eine abwechslungsreiche Trainingsmethode. Durch regelmäßiges Cavaletti-Training kann auch die Balance und die Geschicklichkeit des Pferdes verbessert werden, was zu einer besseren Leistung und einer Verringerung des Verletzungsrisikos führt.

Wie man mit dem Cavaletti-Training beginnt und wie auch Dressurpferde von der Cavalettiarbeit profitieren erklären dir unsere Experten in der Academy:

Um den optimalen Trainingseffekt zu erzielen, ist eine gewisse Regelmäßigkeit unerlässlich. Wenn du das Cavaletti-Training nur alle drei oder vier Wochen durchführst, besteht die Gefahr, dass dein Pferd unter starkem Muskelkater leidet und die positiven Veränderungen minimal bleiben.

Eine gute Frequenz für das Training mit Stangen und Bodenricks ist einmal pro Woche. So erzielst du Erfolge, ohne dein Pferd zu überfordern. Natürlich spielen die individuellen Eigenschaften deines Pferdes eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, wie oft du Cavaletti in dein Training einbeziehst. Manche Pferde genießen diese Übungen sehr, während andere sich stark konzentrieren müssen und schnell überfordert sind.

Besonders bei Letzteren ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Cavaletti-Einheiten nicht zu lang sind, um die Motivation des Pferdes aufrechtzuerhalten. Bei der Galopparbeit über Bodenricks ist die körperliche Anstrengung beim Überspringen mehrerer Stangen hintereinander hoch. Frage dein Pferd daher nicht zu häufig danach ab. Es ist besser, zwei- bis dreimal pro Woche kurze Einheiten mit Bodenricks in das Dressurtraining einzubauen, anstatt die Übung an einem Tag über eine längere Zeit durchzuführen.

Wie man Cavaletti richtig aufbaut

Beim Aufbau von Cavaletti ist es wichtig, auf korrekte Abstände und Höhen zu achten, um ein effektives Training für Pferd und Reiter zu gewährleisten. Beginne mit dem Platzieren der Stangen auf dem Boden, um das Pferd an die Hindernisse zu gewöhnen. Die Abstände zwischen den Cavalettis sollten an die Gangart und die Schrittlänge des Pferdes angepasst werden. Für Schritt-Stangen und Cavaletti empfehlen wir Abstände zwischen 0,80 und 0,90 Metern, gemessen am inneren Ende, das zum Zirkel ausgerichtet ist. Die Hindernisse sollten nach außen hin leicht auffächern. Diese Maße sind für Großpferde geeignet.Für Trab-Stangen beträgt der ideale Abstand zwischen 1,20 und 1,30 Metern, ebenfalls gemessen am inneren Ende und mit einer leichten Auffächerung nach außen. Bei Galoppübungen sollten die Abstände 2 Meter betragen, nach außen hin aufgefächert auf 3 Meter. Bitte beachte, dass diese Angaben je nach Pferdetyp variieren können: Ein kleineres Pferd mit weniger Raumgriff benötigt möglicherweise kleinere Abstände als ein größeres Pferd mit weiteren Bewegungen.Die Höhe der Cavaletti kann variieren, jedoch ist ein niedriger Anfang empfehlenswert, um das Pferd langsam an die Übungen heranzuführen. Sicherheit steht stets im Vordergrund, daher solltest du sicherstellen, dass die Cavaletti stabil stehen und keine scharfen Kanten haben, die das Pferd verletzen könnten.

Übungen und Tipps für Anfänger

  • Das Einüben des Cavaletti-Trainings erfolgt am besten für junge Pferde in Begleitung eines Führpferds und unter Verwendung eines einzelnen Cavaletti.
  • Das Cavaletti wird idealerweise entlang des Hufschlags platziert.
  • Beginne stets mit Schritt, gefolgt von Trab und schließlich Galopp, um das Pferd behutsam an das Training heranzuführen.
  • Zunächst wird ein einzelnes Cavaletti verwendet, dann schrittweise mehrere, angefangen von einem bis hin zu vier in einer Reihe.
  • Beginne auf gerader Strecke und steiger später die Schwierigkeit, indem du auf gebogenem Weg reitest.
  • Die Abstände zwischen den Cavaletti sollten individuell an das Pferd angepasst werden, wobei grobe Richtwerte für Schritt, Trab und Galopp gelten.
  • Starte mit niedrigen Hindernissen und erhöhe die Höhe nur, wenn das Pferd entspannt über die Cavaletti trabt.
  • Sollte das Pferd dazu neigen, eilig über die Hindernisse zu gehen, variiere die Richtungen, um die Aufmerksamkeit des Pferdes zu fördern.
  • Integriere Cavaletti-Übungen regelmäßig und gerne in dein Training und achte darauf, sie so zu platzieren, dass sie den Ablauf auf dem Platz nicht beeinträchtigen und somit von vielen Reitern einfach genutzt werden können.

Fortgeschrittene Techniken im Cavaletti-Training

Wenn dein Pferd erfahren ist, bietet sich besonders die Arbeit auf gebogenen Linien an. Dadurch wird es zusätzlich gymnastiziert, was die Verbesserung seiner Längsbiegung fördert und es dazu animiert, mit dem inneren Hinterbein besser unterzutreten.

Hier ist eine Übung, die du nachbauen kannst: Teile die Bahn in zwei Zirkel auf und lasse zwischen ihnen etwas Platz, falls die Reitbahn es zulässt. Auf dem linken Zirkel platzierst du außen entlang einer gebogenen Linie vier Schritt-Stangen mit einem Abstand von 80 bis 90 Zentimetern zwischen den Stangenmitten für Großpferde. Auf dem rechten Zirkel stellst du ebenfalls außen entlang einer gebogenen Linie vier Trab-Cavalettis auf, die einen Abstand von 1,20 bis 1,30 Metern haben. Auf diese Weise kannst du zwischen den Zirkeln wechseln und die Geschmeidigkeit im Schritt und Trab verbessern. In der Mitte kannst du gelegentlich einen Zirkel ohne Cavaletti einfügen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine große Acht zu reiten. Am Wechselpunkt kannst du vom Trab zum Schritt durchparieren, um zu den Schritt-Stangen zu wechseln. Oder du trabst dort an, um konzentriert auf die Trab-Stangen zuzureiten.

Cavaletti-Training für verschiedene Pferdetypen

Cavaletti-Training ist eine vielseitige Methode, um unterschiedliche Fähigkeiten bei Pferden zu fördern. Es spielt keine Rolle, ob das Pferd ein energiegeladener Araber, ein kraftvoller Warmblüter oder ein ruhiger Haflinger ist; Cavaletti-Arbeit kann individuell angepasst werden. Für temperamentvolle Pferde kann es hilfreich sein, die Cavaletti in größerem Abstand zu platzieren. Das fördert die Konzentration und verhindert, dass sie zu schnell werden. Bei kräftigen Pferden, die zur Stärkung der Hinterhand und Verbesserung der Tragfähigkeit trainieren, kannst du die Höhe der Cavalettis variieren. So werden sie herausgefordert, ihre Beine höher zu heben und kräftiger abzustoßen. Auch für Pferde, die eher gemütlich sind, bietet das Cavaletti-Training eine prima Möglichkeit, um mehr Schwung und Motivation in ihre Bewegungen zu bringen. Indem du die Abstände variierst, animierst du sie dazu, aktiver zu werden und ihre Schrittlänge zu vergrößern. Wichtig ist, dass du das Training langsam steigerst und immer auf die individuellen Bedürfnisse Deines Pferdes achtest.

Fazit 

Sicheres Material und die passende Umgebung sind essenziell. Verwende unbedingt splitterfreies Trainingsmaterial und überprüfe dein Equipment regelmäßig, um potenzielle Verletzungsrisiken zu minimieren. Kaputte oder splitternde Stangen sollten umgehend ausgetauscht werden. Ebenso wichtig ist der Bodenbelag: Vermeide harte Untergründe sowie Böden mit Mulden oder Löchern, da sie Verletzungsgefahren bergen können.

Berücksichtige bei der Wahl der Stangenabstände auch dein Trainingsziel. Möchtest du, dass dein Pferd mit weitläufigen Bewegungen in Dehnungshaltung trabt? Dann wähle größere Abstände zwischen den Trabstangen. Wenn dein Ziel ist, ein deutlicheres Abfußen mit mehr Hankenbiegung in Arbeitshaltung zu erreichen, sollten die Abstände kleiner sein. Eine höhere Stangen-Höhe ermutigt das Pferd dazu, seine Gelenke stärker zu beugen. Für das Ziel weitläufiger Bewegungen sollten die Stangen eher niedriger aufgestellt werden.

Beim Dressurreiten über Cavaletti ist es wichtig, nicht alle Dressurkenntnisse über Bord zu werfen und sich ausschließlich auf das Springen zu konzentrieren. Das Ziel sollte weiterhin ein entspanntes, an den Hilfen stehendes Pferd sein, das über den Rücken schwingt und mit dem Hinterbein unter den Schwerpunkt tritt. Nur so lässt sich die Gymnastizierung und die Qualität der Gangarten durch die Cavaletti-Arbeit verbessern.

Achte darauf, dein Pferd nicht zu überfordern. Einschätzen zu können, auf welchem Trainingsstand sich dein Pferd befindet und was ihm zuzumuten ist, ist entscheidend. Bei Unsicherheiten frage deinen Reitlehrer um Rat.

Jedes Pferd muss sich zunächst an die Herausforderung des Cavaletti-Trainings gewöhnen. Beginne daher stets mit wenigen Cavalettis und steigere dich nur, wenn dein Pferd sich sicher und entspannt zeigt. Auch bei fortgeschrittenen Pferden sollte der Aufbau der Übungen schrittweise von leicht nach schwer gestaltet werden.

Autor*in
Sina SchulzeKlinikenMehr VON CMH.TV

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