Dorothee Schneider: Eine Ikone der Dressurwelt

Dorothee Schneiders Werdegang

Dorothee Schneider wurde am 17. Februar 1969 in Mainz geboren und wuchs in Wiesbaden auf. Sie stammt aus einer Pferdefamilie; ihr Vater Hans Eberhard Schneider ritt selbst bis zur schweren Klasse, richtete bis Grand-Prix-Niveau und war leidenschaftlicher Trakehnerzüchter. Bis Ende der 1980er Jahre führte er als Pächter der 180 Hektar großen Domäne Mechthildshausen bei Wiesbaden einen landwirtschaftlichen Betrieb, wo Dorothee auch das Reiten lernte.

Von klein auf wurde Dorothee Schneider in die Welt der Pferde eingeführt. Bereits als Kind wurde das Voltigieren betrieben, wobei bei den Kürübungen stets die oberste Position eingenommen wurde. Ihr erstes Pferd war eine klein gebliebene Zwillingsstute namens Gondola II, die von ihrem Vater gezogen wurde. In ihren roten Straßenstiefeln mit Reißverschluss begann ihre reiterliche Laufbahn.

Die Ausbildung wurde lange Jahre von ihrem Vater übernommen, jedoch nur sporadisch und erkämpft. Die Eltern machten nie Druck, sondern ließen viel allein ausprobieren und nach dem Prinzip „Learning by doing“ lernen. Der Reitunterricht musste sich hart erkämpft werden, da ihr Vater kaum Zeit hatte. Daher begann sie früh, sich viele Dinge selbst beizubringen und ihre eigene Reiterei kritisch zu hinterfragen. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für eine Banklehre, um wirtschaftliches Know-how für eine spätere Selbstständigkeit zu erlernen. Danach folgten eine Lehre zur Pferdewirtin mit Schwerpunkt Zucht und Haltung sowie die Prüfung zur Pferdewirtschaftsmeisterin. Schließlich wurde noch die Bereiterprüfung abgelegt, und um die Besamungsstation auf dem Gestüt betreuen zu können, erfolgte eine Ausbildung zur Besamungswartin.

Durch ihre ruhige, konzentrierte Art und die immer wieder kritischen Selbstbetrachtungen nach den Ritten, wurde ein Hauch Perfektionismus um sie herum gespürt. Trotz dieser Eigenschaft wurde auch mit einem Persönlichkeitstrainer zusammengearbeitet, was im Spitzensport sinnvoll ist. Reitsportarten sind in dieser Hinsicht oft weniger fortgeschritten als andere Sportarten.

Heute werden der Ausbildungsstall und die Besamungsstation in Framersheim geleitet, wo etwa 60 Pferde betreut werden. Ihre Leidenschaft zur Ausbildung von Pferden vom Einreiten bis zur schweren Klasse oder sogar zum Grand Prix ist immer noch spürbar und ungebrochen.

Dorothee Schneider ist nicht nur eine erfolgreiche Reiterin, sondern auch eine leidenschaftliche Ausbilderin und Trainerin. Ihre Fähigkeit, junge Pferde zu fördern und sie zu internationalen Stars zu formen, macht sie zu einer der angesehensten Trainerinnen im Dressursport. Die Hingabe zur Ausbildung und das tiefe Verständnis für die Bedürfnisse jedes Pferdes sind die Grundlagen ihres Erfolgs.

Doch was macht Dorothee Schneider eigentlich, wenn sie nicht gerade im Stall bei ihren Pferden ist? Wir haben Dorothee Schneider bei einer Shopping Tour begleitet, um die Dressur-Ikone von einer anderen Seite kennenzulernen. Aber sieh selbst:

Dorothee Schneiders Erfolgspferde

Ein herausragendes Pferd in Dorothees Karriere ist der Hannoveraner Wallach Sammy Davis Jr., mit dem sie zahlreiche Siege und Platzierungen in internationalen Grand Prix-Prüfungen errang. Ein weiterer bedeutender Partner war Showtime FRH, mit dem sie bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro die Goldmedaille in der Mannschaftswertung gewann und in der Einzelwertung den sechsten Platz belegte.

Showtime FRH (*2006)

• Geschlecht: Wallach
• Züchter: Heinrich Wecke
• Abstammung: Vater: Sandro Hit, Mutter: Rosaria (v. Rotspon)
• Besitzer: Gabriele Kippert

Showtime FRH ist einer der herausragendsten Partner von Dorothee Schneider. Mit ihm gewann sie unter anderem die Goldmedaille in der Mannschaftswertung bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro und zahlreiche Grand Prix-Prüfungen. Showtime FRH zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Bewegungsqualität und seine ruhige, konzentrierte Art aus, die ihn zu einem idealen Dressurpferd machen. Aber Showtime ist noch viel mehr als ein Sportpartner, was Showtime so besonders macht verrät Dorothee Schneider im Interview:

Sammy Davis Jr. (*2006)

• Geschlecht: Wallach
• Züchter: Heinrich Sauer
• Abstammung: Vater: San Remo, Mutter: Wenita (v. Wenckstern)
• Besitzer: Ursula und Jürgen Sosath

Sammy Davis Jr. war ein weiterer Erfolgsgarant für Dorothee Schneider. Zusammen erzielten sie zahlreiche Siege und Platzierungen in internationalen Grand Prix-Prüfungen und wurden unter anderem Teil der deutschen Mannschaft, die bei den Weltmeisterschaften 2018 die Silbermedaille gewann.

Faustus (*2008)

• Geschlecht: Wallach
• Züchter: Johann und Ute Heitmann
• Abstammung: Vater: Falsterbo, Mutter: Forrestine (v. Forrest xx)
• Besitzer: Stall Schneider

Faustus ist ein weiteres herausragendes Pferd in Dorothee Schneiders Stall. Mit ihm hat sie sich in zahlreichen nationalen und internationalen Prüfungen erfolgreich platziert und ihre Vielseitigkeit und Fähigkeit unter Beweis gestellt, Pferde auf höchstem Niveau auszubilden und zu präsentieren.

Van Deyk (*1984)

• Geschlecht: Hengst
• Züchter: Ewald Meier
• Abstammung: Vater: Patricius xx, Mutter: Vanessa (v. Traumgeist xx)
• Besitzer: Hans Eberhard Schneider

Van Deyk, ein Trakehner-Hengst, war eines der bedeutendsten Pferde in Dorothee Schneiders Karriere. Der dunkelbraune Sohn des Vollblüters Patricius xx wurde aufgrund seiner Intelligenz und seines Talents von der Familie ehrfurchtsvoll "der Chef" genannt. Mit Van Deyk schaffte Dorothee Schneider den Sprung in die Grand Prix-Klasse. Trotz eines Stallbrandes und schwerer Verletzungen kämpfte sich Van Deyk zurück ins Leben und in den Spitzensport, was ihm und Dorothee über 60 Siege und Platzierungen in schweren Dressuren bis Grand Prix einbrachte. 2005 wurde Van Deyk zum Trakehner Hengst des Jahres ernannt. Im Jahr 2018 starb er im Alter von 34 Jahren und hinterließ ein bleibendes Vermächtnis in der Dressurwelt.

Kaiserkult TSF (*2001)

Ein ganz besonderes Pferd von Dorothee Schneider, der auch immer noch seine Rente bei ihr genießt. Wie Kaiserkult seine Rente genießt, zeigt uns Dorothee Schneider:

• Geschlecht: Hengst
• Züchter: Gestüt Ammerland
• Abstammung: Vater: Van Deyk, Mutter: Karabesse (v. Gajus)
• Besitzer: Gestüt Ammerland

Kaiserkult TSF, ein Sohn von Van Deyk, war ein weiteres herausragendes Pferd in Dorothee Schneiders Stall. Mit ihm wurde das erste Mal das Dressurpferde-Bundeschampionat gewonnen, im prestigeträchtigen Finale um den Burg-Pokal Platz zwei belegt und Siege bis zu Weltcup-Küren errungen. Kaiserkult TSF verhalf Dorothee auch zu ihrer ersten Berufung in den deutschen Bundeskader.

First Romance (*2010)

• Geschlecht: Wallach
• Züchter: Bernd Lütkenhaus
• Abstammung: Vater: Fürst Romancier, Mutter: Raissa (v. Day Dream)
• Besitzer: Gestüt Peterhof

First Romance v. Fürst Romancier, ist ein bemerkenswerter 14-jähriger Württemberger Wallach, der im Dressursport unter der Reiterin Dorothee Schneider erfolgreich ist. Er hat sich besonders im Nürnberger Burg-Pokal Finale 2018 einen Namen gemacht und ist seitdem kontinuierlich auf Grand Prix-Niveau weiterentwickelt worden.

Zu Beginn seiner Karriere hatte First Romance Schwierigkeiten, sich auf Grand Prix-Niveau zu stabilisieren, was weniger an physischen Problemen lag, sondern vielmehr an einem Reifungsprozess auf psychologischer Ebene. Er war leicht ablenkbar und benötigte Zeit, um sich zu fokussieren. Seit 2022 hat er jedoch eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und zeigt nun sein Können auf Turnieren.

2023 hat First Romance bei bedeutenden Veranstaltungen wie dem CDI5* in Fontainebleau durch zwei zweite Plätze hinter dem Weltmeisterpaar Lottie Fry und Glamourdale geglänzt. Auch beim Turnier in München hat er besonders im Grand Prix Special überzeugt

Größte Erfolge und Meilensteine

Dorothee Schneider hat im Laufe ihrer Karriere zahlreiche bedeutende Erfolge erzielt. Ihre herausragenden Leistungen umfassen:

• Olympische Spiele 2012 in London: Silbermedaille in der Mannschaftswertung
• Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro: Goldmedaille in der Mannschaftswertung, sechster Platz in der Einzelwertung
• Weltmeisterschaften 2014 in Caen: Silbermedaille in der Mannschaftswertung
• Weltmeisterschaften 2018 in Tryon: Silbermedaille in der Mannschaftswertung
• Europameisterschaften 2017 in Göteborg: Goldmedaille in der Mannschaftswertung, Bronzemedaille in der Einzelwertung
• Europameisterschaften 2019 in Rotterdam: Goldmedaille in der Mannschaftswertung, Silbermedaille in der Einzelwertung
• Deutsche Meisterschaften: Mehrfache Medaillengewinnerin in der Einzelwertung

Neben diesen beeindruckenden Erfolgen ist Dorothee Schneider bekannt für ihre Fähigkeit, junge Pferde zu fördern und sie zu internationalen Stars zu formen. Ihre Hingabe zur Ausbildung und ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse jedes Pferdes machen sie zu einer der angesehensten Trainerinnen im Dressursport.

Fazit

Dorothee Schneider ist eine Ikone des Dressursports, deren Karriere von außergewöhnlichen Erfolgen und tiefem Engagement für ihre Pferde geprägt ist. Ihre Hingabe, ihr Talent und ihre Fähigkeit, junge Pferde zu fördern, machen sie zu einer der angesehensten Persönlichkeiten im Reitsport. Mit zahlreichen Medaillen und unzähligen Erfolgen auf nationaler und internationaler Ebene hat sie sich ihren Platz in der Geschichte des Dressursports redlich verdient. Ihre Leidenschaft und ihr Engagement inspirieren nicht nur Reiter weltweit, sondern zeigen auch, was mit harter Arbeit und Hingabe erreicht werden kann.