FEI holt Experten für Pferdewohl ins Team

Dr. Andrew McLean unterstützt den Weltverband mit wissenschaftlichem Know-how

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Um noch mehr Fokus auf das Pferdewohl zu legen, holt die FEI den renommierten australischen Wissenschaftler Dr. Andrew McLean mit ins Team rund um das Pferdewohl. McLean, ein Experte für Pferdeverhalten und -training, wird sich intensiv mit Fragen der Pferdehaltung und -ausbildung befassen.

Für seine Forschung wurde McLean mit dem Eureka-Wissenschaftspreis ausgezeichnet. In seiner neuen Rolle bei der FEI möchte er die „First Principles of Training“ der International Society for Equitation Science (ISES) weiter etablieren und damit zu mehr Nachhaltigkeit und optimalem Wohlbefinden im Pferdesport beitragen. „Es ist heute wichtiger denn je, dass Reiter, Trainer und Richter lernen, was sie nicht wissen“, betont er in einem Post auf Instagram.

Was sind die First Principles of Training?

  1. Sicherheit für Mensch und Pferd
  2. Berücksichtigung der natürlichen Bedürfnisse des Pferdes
  3. Berücksichtigung der mentalen und sensorischen Fähigkeiten des Pferdes
  4. Berücksichtigung des emotionalen Zustands des Pferdes
  5. Korrekte Anwendung von Gewöhnung und Beruhigungsmethoden
  6. Korrekte Anwendung der operanten Konditionierung
  7. Korrekte Anwendung der klassischen Konditionierung
  8. Korrekte Anwendung von Shaping (schrittweises Training)
  9. Korrekte Anwendung von Signalen/Hilfen
  10. Förderung der Selbsthaltung

Diese Prinzipien sollen das Training pferdefreundlicher, effektiver und nachhaltiger machen.

Wer ist Andrew McLean?

Dr. Andrew McLean zählt zu den weltweit anerkannten Experten für Pferdetraining und -verhalten. Der Australier wurde mit dem renommierten Eureka-Preis für Wissenschaft ausgezeichnet und ist Gründer des Australian Equine Behaviour Centre, dem größten Zentrum für Verhaltensmodifikation von Pferden auf der Südhalbkugel. Bis heute hat er sechs Bücher verfasst, darunter einen internationaler Bestseller “The Truth about Horses”, und über 55 wissenschaftlich begutachtete Fachartikel veröffentlicht.

Als ehemaliger Spitzenreiter war McLean international erfolgreich: Er gewann das berühmte Gawler Three-Day-Event der höchsten Klasse, vertrat Australien in Vielseitigkeitsprüfungen und war für die Weltmeisterschaften nominiert. Zudem startete er bis Grand-Prix-Niveau in Dressur und Springen und war als lizenzierter Rennpferdetrainer tätig.

Seine Expertise reicht über den Pferdesport hinaus: Seit 2007 setzt er sich für das tierfreundliche Training von Elefanten in Asien ein und gründete die H-ELP Foundation, die sich für nachhaltige Trainingsmethoden und den Schutz von Mahouts und Elefanten engagiert. Sein innovativer Ansatz hat das Elefantentraining in Indien maßgeblich beeinflusst.

McLean war Mitbegründer der International Society for Equitation Science (ISES), die sich seit 2005 mit wissenschaftlichen Erkenntnissen für pferdegerechtes Training einsetzt. Zudem berät er Organisationen wie die International Union for the Conservation of Nature (IUCN) und den Equine Welfare Advisory Council von Racing Victoria, wo er sich für bessere Haltungsbedingungen von Rennpferden und die schrittweise Abschaffung der Peitsche engagiert.

Als renommierter Redner hält McLean weltweit Vorträge an Universitäten und Konferenzen, darunter in Australien, Europa, den USA, Kanada und Südafrika. Seine Arbeit als Sachverständiger in Gerichtsverfahren zu Tierschutz- und Trainingsmethoden unterstreicht seine führende Rolle in der Equitation Science.

Mit seiner neuen Funktion bei der FEI will McLean weiterhin für pferdegerechtes Training und nachhaltige Verbesserungen im Pferdesport eintreten.

Autor*in
Sophia WilhelmKlinikenMehr VON CMH.TV

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