Herpes beim Pferd: Vorbeugen & Behandeln

Herpes beim Pferd: Vorbeugen & Behandeln

Das Equine Herpesvirus (EHV) ist eine gefährliche Pferdekrankheit, die Atemwegsprobleme, Lähmungen und Aborte verursachen kann. Erfahre hier, wie du EHV bei Pferden erkennst, überträgst und effektiv verhinderst. Informationen zu Symptomen, Quarantäne, Impfung und Kosten sowie Tipps zur Stallhygiene und Schutzmaßnahmen, um dein Pferd vor einer Infektion zu bewahren.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Herpes beim Pferd?

Herpes beim Pferd, auch bekannt als Equines Herpesvirus (EHV), Pferdeherpes oder Rhinopneumonitis, ist eine ansteckende Viruserkrankung, die durch verschiedene Typen des Equinen Herpesvirus verursacht wird. Besonders verbreitet sind EHV-1 und EHV-4, die unterschiedliche Krankheitsverläufe hervorrufen können. Während EHV-4 vor allem Atemwegsinfektionen verursacht, kann EHV-1 neben Atemwegserkrankungen auch zu Fehlgeburten (Virusabort des Pferdes) und schweren neurologischen Störungen (Neurologischer Herpes) führen. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt oder Tröpfcheninfektion und stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Pferdebestände dar.

➡️ Videotipp: In diesem Video erfährst du alles über die verschiedenen Typen von EHV, wie EHV-1 und EHV-4, die häufigsten Symptome bei Pferden, wie Atemwegsinfektionen, Aborte und neurologische Störungen, sowie die Übertragungswege. Lerne, warum das Virus so ansteckend ist und welche Maßnahmen Pferdehalter zur Prävention ergreifen können."

Herpes - Arten bei Pferden

Das Equine Herpesvirus (EHV) ist eine Gruppe von Herpesviren, die Pferde befallen können und verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Die häufigsten Typen sind:

  • EHV-1: Verantwortlich für Atemwegsinfektionen, neurologische Erkrankungen (wie Lähmungen) und Aborte bei trächtigen Stuten.
  • EHV-4: Hauptsächlich verursacht es Atemwegserkrankungen, ist jedoch weniger aggressiv als EHV-1.
  • Weitere Arten von EHV: Weniger verbreitet, aber ebenfalls für spezifische Krankheiten relevant.

Diese Viren werden auch als Rhinopneumonitis bezeichnet und stellen eine große Bedrohung für Pferdebestände weltweit dar.

Wie verbreitet ist Herpes unter Pferden?

Das Equine Herpesvirus ist äußerst ansteckend und verbreitet sich durch direkten Kontakt zwischen infizierten und gesunden Pferden. Es kann zudem indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Wassertröge, Futternäpfe und Ausrüstung übertragen werden. Turniere und Veranstaltungen stellen oft ein hohes Risiko für die Verbreitung dar, weshalb strenge Hygienemaßnahmen erforderlich sind.

Herpes Symptome

Die Symptome von Herpes beim Pferd hängen vom betroffenen Herpesvirus-Typ ab und können variieren:

  1. Atemwegsform (v.a. EHV-4, seltener EHV-1)
    • Fieber (bis zu 41°C), oft in zwei Fieberschüben
    • Husten
    • Nasenausfluss (klar bis eitrig)
    • Geschwollene Lymphknoten
    • Abgeschlagenheit und reduzierte Leistungsfähigkeit
  2. Neurologische Form (EHV-1, seltener EHV-4)
    • Unsicherer Gang (Ataxie)
    • Schwäche oder Lähmungen der Hinterhand
    • In schweren Fällen Unfähigkeit zum Stehen
    • Harn- und Kotabsatzstörungen
  3. Reproduktionsform – Virusabort (EHV-1)
    • Fehlgeburten bei tragenden Stuten, oft im letzten Drittel der Trächtigkeit
    • Totgeburten oder geschwächte Fohlen, die kurz nach der Geburt sterben
❓ Hat mein Pferd Herpes ❓
Beobachtung der Symptome:
📌 Plötzliches Fieber, insbesondere in zwei Schüben
📌 Husten, Nasenausfluss oder Schwäche
📌 Koordinationsprobleme oder Lähmungen
Tierärztliche Diagnose:
📌 PCR-Test auf Nasen- oder Blutproben (weist das Virus direkt nach)
📌 Blutuntersuchung auf Antikörper (zeigt eine Infektion an)
📌 Sektion bei Fehlgeburten zur Bestätigung von EHV-1
Da viele Pferde das Virus in sich tragen, aber nicht immer Symptome zeigen, ist es wichtig, bei Verdacht sofort einen Tierarzt zu konsultieren und Quarantänemaßnahmen zu ergreifen.

Übertragung von Herpes beim Pferd

Herpes beim Pferd kann auf verschiedene Weise übertragen werden, sowohl durch direkten Kontakt als auch über kontaminierte Gegenstände.

Übertragungsweg Beschreibung
Tröpfcheninfektion Beim Husten, Niesen oder Schnauben setzen infizierte Pferde kleine, virushaltige Tröpfchen in die Luft frei. Diese können von anderen Pferden eingeatmet werden und zu einer Ansteckung führen.
Direkter Kontakt Pferde stecken sich oft durch Nasen-zu-Nasen-Kontakt an. Auch das gemeinsame Nutzen von Tränken, Futterstellen oder Lecksteinen begünstigt die Verbreitung des Virus.
Indirekte Übertragung Das Virus kann über Putzzeug, Halfter, Sättel, Tränken, Futtereimer oder sogar die Hände und Kleidung von Menschen weitergegeben werden. Besonders in Ställen mit engem Kontakt zwischen den Pferden besteht ein hohes Ansteckungsrisiko.
Übertragung auf das ungeborene Fohlen Tragende Stuten, die mit EHV-1 infiziert sind, können das Virus über die Plazenta an ihr ungeborenes Fohlen weitergeben. Dies führt oft zu Fehlgeburten oder lebensschwachen Fohlen, die kurz nach der Geburt sterben.
Reaktivierung durch Stress Viele Pferde tragen das Virus lebenslang in sich, ohne ständig krank zu sein. In Stresssituationen wie Transport, Turnieren oder Stallwechseln kann das Virus reaktiviert werden und andere Pferde infizieren.

Da das Virus in der Umgebung mehrere Wochen überleben kann, sind strenge Hygienemaßnahmen und Quarantäne entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern

Wie lange ist EHV ansteckend?

Das Herpes-Virus beim Pferd ist über einen längeren Zeitraum hinweg ansteckend. Pferde können das Virus über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten nach der Infektion ausscheiden, auch wenn sie keine Symptome mehr zeigen. Dieser lange Infektionszeitraum erschwert die Eindämmung von EHV-Ausbrüchen erheblich. Pferdehalter sollten daher auf streng überwachte Quarantänemaßnahmen und regelmäßige Tests zurückgreifen, um sicherzustellen, dass keine Virusausscheider unerkannt bleiben.

Diagnose des Equinen Herpesvirus (EHV)

Verfahren und Tests zur Feststellung einer Herpes-Infektion

Die Diagnose des Equinen Herpesvirus (EHV) ist wichtig, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und die Verbreitung zu stoppen. Es gibt verschiedene Tests, die zur Identifizierung einer EHV-Infektion verwendet werden:

  • Polymerase-Kettenreaktion (PCR): Dies ist der präziseste Test zur Feststellung von EHV. Mithilfe von Nasenabstrichen oder Blutproben wird das genetische Material des Herpes-Virus beim Pferd nachgewiesen. Die PCR ist eine schnelle und genaue Methode, um eine Infektion zu diagnostizieren.
  • Virusisolierung: Hierbei wird das Virus aus Probenmaterial in Zellkulturen vermehrt. Dieses Verfahren ist zeitaufwändiger, aber es bietet zusätzliche Informationen über die Viruslast.
  • Serologische Tests: Diese Tests messen Antikörper im Blut, die auf eine EHV-Infektion hinweisen können. Ein signifikanter Anstieg des Antikörpertiters in aufeinanderfolgenden Proben deutet auf eine aktive Infektion hin.

Wann sollte ein Tierarzt konsultiert werden?

Ein Tierarzt sollte konsultiert werden, sobald typische Herpes-Pferd-Symptome auftreten. Dazu zählen:

  • Fieber ohne erkennbare Ursache.
  • Atemwegssymptome wie Husten, Nasenausfluss und Atemprobleme.
  • Neurologische Symptome, einschließlich unsicherem Gang (Ataxie), Lähmungen und Koordinationsstörungen.
  • Reproduktionsprobleme wie plötzliche Aborte bei trächtigen Stuten.

Frühe Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Risiko für den Pferdebestand zu minimieren. Die rechtzeitige Konsultation eines Tierarztes ist unerlässlich, um die Symptome einer EHV-Infektion zu kontrollieren und die Ausbreitung des Herpes-Virus beim Pferd zu verhindern.

Behandlungsmöglichkeiten beim Equinem Herpesvirus (EHV)

➡️ Videotipp: Behandlungsmöglichkeiten bei einer EHV-Infektion! Erfahre, wie du das Equine Herpesvirus symptomatisch behandeln kannst – von entzündungshemmenden Medikamenten und Flüssigkeitstherapie bis hin zur Pflege von Pferden mit neurologischen Symptomen. Wir zeigen dir, wie du durch Quarantäne- und Hygienemaßnahmen im Stall die Verbreitung des Virus eindämmen und den Schutz deiner Pferde sicherstellen kannst.

Symptomatische Behandlung: Medikamente und Pflege

Die Behandlung des Equinen Herpesvirus (EHV) konzentriert sich auf die Linderung der Symptome, da es keine spezifische antivirale Therapie gibt. Ein umfassendes Management kann den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen:

  • Entzündungshemmende Medikamente: Die Verabreichung von nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) hilft, Fieber zu senken und Entzündungen sowie Schmerzen zu lindern. Diese Medikamente können das Wohlbefinden von Pferden mit Herpes-Virus beim Pferd verbessern.
  • Flüssigkeitstherapie: Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme, um Dehydration bei betroffenen Pferden zu vermeiden, ist besonders wichtig.
  • Ruhe und Stressreduktion: Die Umgebung des Pferdes sollte ruhig sein, um den Stress für das Immunsystem zu minimieren und eine optimale Regeneration zu ermöglichen.
  • Pflege neurologisch betroffener Pferde: Bei Pferden, die neurologische Symptome durch das Herpes-Pferd-Virus zeigen, ist intensive Pflege erforderlich. Dies umfasst Unterstützung beim Aufstehen, Gehhilfen sowie die Überwachung von Blasen- und Darmfunktion.

Quarantäne und Hygienemaßnahmen im Stall

Um die Verbreitung des Equinen Herpesvirus zu verhindern, ist die Einhaltung von Quarantäne- und Hygienemaßnahmen entscheidend:

  • Isolierung infizierter Pferde: Pferde mit Herpes beim Pferd sollten sofort von gesunden Pferden getrennt werden, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.
  • Begrenzung des Personenverkehrs: Zugang zum Stall sollte auf notwendiges Personal beschränkt sein, das spezifische Schutzkleidung und Hygienemaßnahmen befolgt.
  • Desinfektion: Regelmäßige Desinfektion von Futtertrögen, Tränken, Putzzeug und anderen gemeinsam genutzten Gegenständen ist unerlässlich, um die Virusverbreitung zu verhindern.
  • Händehygiene: Sorgfältiges Waschen und Desinfizieren der Hände vor und nach jedem Kontakt mit Pferden verhindert eine indirekte Übertragung.
  • Gesundheitsüberwachung: Regelmäßiges Messen der Körpertemperatur aller Pferde im Bestand zur frühzeitigen Erkennung von Fieber oder anderen Herpes-Pferd-Symptomen.

Durch konsequente Quarantäne, Hygiene und symptomatische Behandlungen kann das Risiko der Verbreitung und Schwere von EHV-Infektionen reduziert werden.

Prävention und Schutz vor Equinem Herpesvirus (EHV)

➡️ Videotipp: Dr. Christine Fuchs berichtet über den schweren Herpesausbruch in Valencia 2021, erklärt EHV-Typen und gibt wichtige Präventions- und Krisentipps. Ein Muss für Pferdehalter und Reitsportler!

Empfohlene Impfungen gegen Herpes: Vorteile und Grenzen

Die EHV-Impfung ist ein wesentlicher Bestandteil der Prävention:

  • Vorteile: Geimpfte Pferde scheiden bei einer Infektion weniger Viren aus, was die Ansteckungsgefahr für andere Pferde reduziert. Zudem kann die Schwere der Herpes-Pferd-Symptome gemildert werden.
  • Grenzen: Die Impfung bietet keinen vollständigen Schutz gegen das Herpes-Virus beim Pferd. Daher bleibt die Kombination aus Impfung und Hygienemaßnahmen entscheidend, um den Ausbruch zu kontrollieren.

Stallmanagement und Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsrisikos

Ein durchdachtes Stallmanagement trägt erheblich zur Reduzierung des Infektionsrisikos bei EHV bei:

  • Quarantäne neuer Pferde: Neue oder von Turnieren zurückkehrende Pferde sollten vor dem Kontakt mit anderen Tieren isoliert und auf EHV getestet werden, um potenzielle Infektionsquellen zu minimieren.
  • Begrenzung des Personenverkehrs: Der Zugang zum Stall sollte auf notwendiges Personal begrenzt sein. Schutzkleidung und Hygieneregeln für alle Personen, die mit den Pferden in Kontakt kommen, helfen, das Virus in Schach zu halten.
  • Gesundheitsüberwachung: Regelmäßiges Messen der Körpertemperatur und Überwachen der Gesundheit aller Pferde im Bestand ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Herpes-Pferd-Symptomen wie Fieber.

Hygienemaßnahmen zur Infektionsverhütung

➡️ Videotipp: Hygiene im Pferdestall: Prophylaxe und Notfallplan! In diesem Video zeigt dir Dr. Henrike Lagershausen, Tierärztin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., wie du als Stallbetreiber oder Pferdehalter für optimale Hygiene im Stall sorgen kannst. Erfahre alles von einfachen, aber wichtigen Maßnahmen wie der richtigen Schuhdesinfektion bis hin zu Notfallplänen bei Krankheitsausbrüchen. Schütze deine Pferde durch konsequente Prophylaxe und sei bestens vorbereitet auf den Ernstfall!

Strikte Hygienemaßnahmen sind entscheidend, um die Verbreitung des Herpes-Virus beim Pferd zu verhindern:

  • Isolierung erkrankter Pferde: Pferde mit einer bestätigten EHV-Infektion sollten sofort von gesunden Tieren getrennt werden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
  • Desinfektion von Ausrüstung und Oberflächen: Alle gemeinsam genutzten Gegenstände wie Futtertröge, Tränken, Putzzeug und Stallflächen sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Dies reduziert die Verbreitung von Herpes beim Pferd erheblich.
  • Händehygiene: Sorgfältiges Waschen und Desinfizieren der Hände vor und nach dem Kontakt mit Pferden hilft, das Risiko einer indirekten Übertragung des Equinen Herpesvirus zu senken.

Mit der richtigen Kombination aus Hygiene, Impfungen und einem effektiven Stallmanagement kann das Risiko einer EHV-Infektion deutlich verringert werden.

Herpes-Impfung Pferd: Was du wissen musst

Die Herpes-Impfung beim Pferd ist eine Schutzimpfung gegen das Equine Herpesvirus (EHV). Sie soll das Risiko einer Infektion verringern und den Krankheitsverlauf abschwächen.

Welche Virustypen deckt die Impfung ab?

Die Impfung schützt vor den beiden wichtigsten Herpesviren:

  • EHV-1 (Verantwortlich für Atemwegsinfektionen, neurologische Symptome und Fehlgeburten)
  • EHV-4 (Hauptverursacher von Atemwegserkrankungen)

Ziel der Herpes Impfung

Die Impfung kann eine Infektion nicht vollständig verhindern, aber sie hilft,

  • die Virusvermehrung im Körper zu reduzieren,
  • die Schwere der Symptome zu mildern,
  • das Risiko von Fehlgeburten bei tragenden Stuten zu senken,
  • die Weiterverbreitung des Virus innerhalb einer Pferdegruppe einzudämmen.

Zeitpunkt und Häufigkeit der Impfungen

Die EHV-Impfung erfordert eine Grundimmunisierung, die aus zwei Impfungen im Abstand von vier bis acht Wochen besteht. Danach wird eine Auffrischungsimpfung alle sechs Monate empfohlen, um den Schutz gegen das Equine Herpesvirus aufrechtzuerhalten.Diese Impfintervalle sind wichtig, um die Immunabwehr deines Pferdes kontinuierlich zu stärken und das Infektionsrisiko zu minimieren. Besonders Pferde, die an Turnieren teilnehmen oder in größeren Beständen gehalten werden, profitieren von einer regelmäßigen Impfung.

Wirksamkeit und Schutz durch die Impfung

Die EHV-Impfung bietet keinen vollständigen Schutz vor einer Infektion, kann aber den Verlauf der Erkrankung deutlich mildern.

  • Geimpfte Pferde scheiden weniger Viren aus, was die Ansteckungsgefahr für andere Pferde reduziert.
  • Die Impfung hilft, die Schwere der Symptome wie Atemwegserkrankungen und neurologische Anzeichen zu lindern.
  • Die Verbreitung des Virus innerhalb eines Bestands wird eingedämmt, was vor allem für Ställe mit vielen Pferden von Vorteil ist.

Kosten und gesetzliche Rahmenbedingungen

Die Kosten für eine EHV-Impfung variieren je nach Region und Tierarztpraxis. Pferdehalter sollten mit jährlichen Impfkosten von ca. 100 bis 120 Euro rechnen.Bezüglich der gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt es keine generelle Impfpflicht für alle Pferde. Allerdings gelten für Turnierpferde je nach Land und Organisation spezielle Vorschriften, die regelmäßig aktualisiert werden.Es ist wichtig, sich über die aktuellen Bestimmungen zu informieren und in Absprache mit dem Tierarzt die beste Impfstrategie für dein Pferd zu entwickeln.

Wie lange kann man die Herpes-Impfung beim Pferd überziehen?

Die Herpes-Impfung (EHV-Impfung) sollte idealerweise im sechsmonatigen Rhythmus erfolgen, um einen bestmöglichen Schutz aufrechtzuerhalten. Ein leichtes Überschreiten des Impfintervalls ist in der Regel kein Problem, allerdings kann eine zu große Verzögerung den Impfschutz beeinträchtigen.

Empfohlene Toleranzzeit für eine Auffrischungsimpfung

  • Eine kurze Verzögerung von wenigen Wochen wird meist noch akzeptiert, da der Immunschutz nicht sofort komplett nachlässt.
  • Wird die Impfung jedoch mehrere Monate überzogen, kann der Schutz so weit nachlassen, dass eine erneute Grundimmunisierung (zwei Impfungen im Abstand von 4–8 Wochen) notwendig wird.

Auswirkungen einer zu späten Impfung

  • Der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen kann nachlassen.
  • Turnierpferde könnten durch strengere Vorschriften der Veranstalter von Wettkämpfen ausgeschlossen werden.
  • Bei tragenden Stuten steigt das Risiko einer Fehlgeburt, wenn die Impfung nicht rechtzeitig aufgefrischt wird.

Was tun, wenn die Impfung überzogen wurde?

  • Wenn die Auffrischung nur um wenige Wochen verzögert wurde, reicht es meist, sie so schnell wie möglich nachzuholen.
  • Liegt die letzte Impfung deutlich über sechs Monate zurück, sollte der Tierarzt entscheiden, ob eine erneute Grundimmunisierung notwendig ist.

Es ist ratsam, sich an die empfohlenen Impfintervalle zu halten, um den bestmöglichen Schutz für das Pferd und seinen Bestand zu gewährleisten.

Herpes beim Pferd: Zusammengefasst

Das Equine Herpesvirus (EHV), auch als Rhinopneumonitis bekannt, stellt eine ernste Bedrohung für Pferde weltweit dar. Die beiden Haupttypen, EHV-1 und EHV-4, verursachen eine Vielzahl von Erkrankungen, von Atemwegsinfektionen und neurologischen Symptomen bis hin zu reproduktiven Problemen wie Aborten bei trächtigen Stuten. Aufgrund seiner hohen Ansteckungsgefahr, die sowohl durch direkten Kontakt als auch durch kontaminierte Gegenstände erfolgt, ist die Prävention von entscheidender Bedeutung.

Um Infektionen zu minimieren, spielen strikte Hygienemaßnahmen, Quarantäne und ein durchdachtes Stallmanagement eine zentrale Rolle. Ergänzend dazu bietet die EHV-Impfung Schutz, indem sie die Virusausscheidung reduziert und die Schwere der Symptome verringert, auch wenn sie keinen absoluten Schutz gegen das Virus bietet.

Pferdehalter sollten bei ersten Herpes-Pferd-Symptomen wie Fieber, Husten oder neurologischen Auffälligkeiten umgehend einen Tierarzt konsultieren. Durch konsequente Präventionsmaßnahmen, sorgfältige Überwachung und eine angepasste Behandlung kann das Risiko einer EHV-Ausbreitung deutlich reduziert werden. Die Kombination aus Impfungen, Hygiene und der richtigen Pflege gewährleistet den bestmöglichen Schutz und das Wohlbefinden unserer Pferde.

Herpes Pferd: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Das Equine Herpesvirus (EHV) ist eine ernsthafte Erkrankung, die Atemwegsprobleme, neurologische Störungen und Fehlgeburten bei tragenden Stuten verursachen kann. Hier findest du die wichtigsten Fragen & Antworten zu Symptomen, Behandlung, Quarantäne und Prävention.

Ist das Equine Herpes Virus (EHV) tödlich?

Das Equine Herpesvirus (EHV) kann in einigen Fällen tödlich sein, insbesondere wenn die neurologische Form (EHM) auftritt. Diese kann zu Lähmungen, Koordinationsstörungen und schweren Stürzen führen, was eine Einschläferung des Pferdes notwendig machen kann.

Allerdings zeigen die meisten infizierten Pferde milde bis moderate Symptome wie Fieber, Atemwegserkrankungen oder eine Lungenentzündung. Mit frühzeitiger Diagnose und Behandlung haben betroffene Pferde oft eine gute Prognose.

Deshalb ist es entscheidend, dass Pferdehalter und Tierärzte bei Verdacht auf eine Infektion schnell handeln, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Wie lange muss ein mit dem Equinen Herpes Virus (EHV) infiziertes Pferd in Quarantäne?

Die Quarantänedauer hängt vom Schweregrad der Symptome und den Empfehlungen des Tierarztes oder der zuständigen Gesundheitsbehörde ab.

  • In der Regel wird ein infiziertes Pferd isoliert, um eine Virusübertragung zu verhindern.
  • Die Quarantäne kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, je nachdem, wie lange das Pferd ansteckend bleibt.
  • Ein Pferd gilt erst dann als sicher, wenn es keine Symptome mehr zeigt und es keine Virusausscheidung mehr gibt.

Was tun, wenn mein Pferd Herpes haben könnte?

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Pferd mit EHV infiziert sein könnte, solltest du sofort einen Tierarzt kontaktieren.

Maßnahmen im Verdachtsfall:
Isolation des Pferdes von anderen Pferden.
Strikte Hygiene: Einweghandschuhe tragen, alle Gegenstände desinfizieren.
Tierärztliche Diagnose: Test auf das Virus durchführen lassen.
Beobachtung anderer Pferde im Stall auf mögliche Symptome.

Falls es sich um eine neurologische Herpes-Infektion (EHM) handelt, sind die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt. Dein Tierarzt wird die beste Vorgehensweise empfehlen.

Gibt es eine Impfpflicht für das Equine Herpes Virus (EHV)? 

Nein, die Herpes-Impfpflicht für Turnierpferde wurde zum 15. April 2024 aufgehoben.

Bis 2023 mussten alle Turnierpferde gegen EHV-1 geimpft sein. Nach einer erneuten Abstimmung entschied die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), dass die Impfung empfohlen, aber nicht mehr verpflichtend ist.

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) betrachtet die Impfung jedoch weiterhin als "Core-Komponente" im Impfschutz für Pferde.

Trotz Wegfall der Impfpflicht bleibt eine halbjährliche EHV-Impfung für:

  • Turnierpferde, da einige Veranstalter die Impfung dennoch vorschreiben.
  • Pferde in großen Ställen, um das Risiko eines Ausbruchs zu minimieren.
  • Tragende Stuten, um das Risiko einer Fehlgeburt durch EHV-1 zu reduzieren.

Empfehlung: Sprich mit deinem Tierarzt über die richtige Impfstrategie für dein Pferd.

Wann wirkt die Herpesimpfung beim Pferd?

Die Herpes-Impfung (EHV-Impfung) benötigt ca. 2 Wochen, um einen ausreichenden Schutz aufzubauen.

  • Die Impfung regt das Immunsystem an, Antikörper gegen das Virus zu bilden.
  • Eine Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfungen im Abstand von 4–8 Wochen, gefolgt von einer halbjährlichen Auffrischung.

Wichtig:

  • Die Impfung schützt nicht zu 100 % vor einer Infektion, mildert aber die Symptome und reduziert die Virusausscheidung.
  • Ergänzende Hygienemaßnahmen und Quarantäne sind weiterhin notwendig.

Was kostet eine Herpesimpfung?

Die Kosten für eine Herpes-Impfung variieren je nach Tierarztpraxis, Region und Impfstoff.

💰 Preisübersicht:
Einzelimpfung: ca. 30–80 € pro Dosis.
Vollständige Immunisierung (inkl. Auffrischungen): 100–300 € pro Jahr.

Zusätzliche Kosten beachten:
Neben der Impfung fallen weitere Kosten für die Gesundheitspflege des Pferdes an, darunter:

  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen.
  • Futter, Einstreu und medizinische Versorgung.
  • Hygiene- und Schutzmaßnahmen zur Infektionsprävention.

Tipp: Informiere dich vorab über die Gesamtkosten, um dein Pferd optimal zu schützen.

Gibt es eine Meldepflicht für das Equine Herpes Virus (EHV)?

Die Meldepflicht für Herpes beim Pferd hängt von landesspezifischen Regelungen ab.

  • In einigen Ländern muss ein EHV-Ausbruch an die zuständigen Behörden gemeldet werden.
  • Die Vorschriften können sich je nach Region und Schwere des Ausbruchs unterscheiden.
  • Auch andere hoch ansteckende Pferdekrankheiten unterliegen in vielen Ländern einer Meldepflicht.

Wichtig: Informiere dich über die geltenden Vorschriften in deiner Region, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Wie schützt du dein Pferd vor Herpes?

Frühzeitige Diagnose: Bei Verdacht sofort den Tierarzt rufen.
Quarantäne & Hygiene: Infizierte Pferde isolieren und Stallhygiene beachten.
Regelmäßige Impfungen: Besonders für Turnierpferde und trächtige Stuten wichtig.
Überwachung im Stall: Andere Pferde auf Symptome kontrollieren.

Das Equine Herpesvirus ist hoch ansteckend, aber mit den richtigen Maßnahmen kannst du das Infektionsrisiko minimieren und dein Pferd bestmöglich schützen!

📌 Tipp: Behalte aktuelle Entwicklungen und Vorschriften im Blick, um stets die besten Schutzmaßnahmen für dein Pferd zu gewährleisten.

Autor*in
Nele SchimmelpfennigKlinikenMehr VON CMH.TV

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