Hubertus Schmidt: Der Reitmeister im Portrait
Hubertus Schmidt ist ein Name, der in der Welt des Dressurreitens weithin bekannt und respektiert ist. In diesem Artikel werden wir das Leben und die Karriere von Hubertus Schmidt umfassend beleuchten, seine größten Erfolge, seine Philosophie und seinen Einfluss auf den Dressursport untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
Wer ist Hubertus Schmidt?
Hubertus Schmidt ist ein renommierter deutscher Dressurreiter und Trainer, geboren am 8. Oktober 1959 in Haaren, Deutschland. Er hat eine beeindruckende Karriere im Dressursport hinter sich, die zahlreiche nationale und internationale Erfolge umfasst, darunter Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen sowie Goldmedaillen bei den Europameisterschaften 2005 und den Weltreiterspielen 2006. Schmidt betreibt den Fleyenhof in Borchen-Etteln, wo er junge Talente und Pferde bis zur höchsten Klasse ausbildet. Er wurde 2004 mit dem Titel "Reitmeister" geehrt und hat im Laufe seiner Karriere rund 70 Pferde in den internationalen Grand-Prix-Sport gebracht
Frühe Jahre und Ausbildung
Hubertus Schmidt wurde am 8. Oktober 1959 in Haaren, Deutschland, geboren. Schon früh zeigte sich seine Leidenschaft für Pferde und das Reiten. Im Alter von neun Jahren bekam er seine erste Reitstunde in der Reitschule Schloss Hamborn bei August Runge. Begleitend trainierte er auf einer Wiese in Etteln auf den eigenen Zuchtstuten "Winni" und "Rubia".
Als aufgrund der Überflutung von 1965 der Betrieb im Jahr 1972 umgesiedelt wurde, entschied man sich dafür, eine Reitanlage zu errichten. Damit begann ein intensiveres Training für Hubertus Schmidt, das von seinem Vater Hubert Schmidt senior geleitet wurde. Später geschah dies durch Britta Buschmeyer und Klaus Langer, die am Fleyenhof als Bereiter tätig waren.
Von 1976 bis 1977 folgte eine Bereiterlehre zum Pferdewirt auf dem Fleyenhof, die Schmidt von 1977 bis 1978 im Bielefelder Reit- und Fahrclub bei Hans Gerlach mit einer Bereiterprüfung erfolgreich abschloss.
Trotz vieler Erfolge nahm Hubertus Schmidt häufig an Lehrgängen an der Deutschen Reitschule in Warendorf teil und trainierte fleißig für die Meisterprüfung, die er 1983 mit der besonderen Auszeichnung "Stensbeck-Plakette" erfolgreich bestand.
Aufstieg zur nationalen Spitze
Ein Jahr später folgte der erste S-Dressur Sieg mit "Pacifik", und im Alter von 28 Jahren die erste Grand Prix-Platzierung mit dem Pferd "Playboy". In diesen Jahren war Schmidt auch in Springprüfungen bis zur Klasse S erfolgreich. Parallel nutzte er Lehrgänge bei Siegfried Peilike, Jean Bemelmanns, Dr. Reiner Klimke, Harry Boldt, Albert Stecken und Rudolf Zeilinger dazu, sein Talent auszubauen und immer besser zu werden. Danach begleiteten ihn die Bundestrainer Klaus Balkenhol und Holger Schmezer.
Internationale Erfolge und Olympische Spiele
Mit seiner legendären Hannoveraner-Stute Wansuela Suerte feierte der Reitmeister 2004 einen seiner größten Erfolge: Mannschaftsgold sowie Platz fünf im Einzel bei den Olympischen Spielen in Athen. 2005 folgte ein weiterer Mannschaftstitel und Einzel-Silber bei den Europameisterschaften sowie Teamgold bei den Weltreiterspielen 2006. Zwei Deutsche Meistertitel gab es für den Paderborner ebenfalls: 2005 und 2007. 2004 wurde ihm außerdem auch der Titel Reitmeister verliehen.
Einige Jahre später machte Hubertus Schmidt mit dem Trakehner-Hengst Imperio wieder auf sich aufmerksam. Nach starken vierten Plätzen in Special und Kür bei den Deutschen Meisterschaften 2015 in Balve wurden sie in das Nationenpreisteam für den CDIO in Hagen a.T.W. berufen, wo sie zum Siegerteam gehörten. 2016 griffen die beiden im Rennen um die Olympia-Startplätze wieder voll an und waren beim Abschluss der Hallensaison in Dortmund sowie beim Freiluft-Auftakt in Hagen a.T.W und bei den World-Dressage-Masters in Wiesbaden stets unter den besten Vier platziert. Beim CHIO Aachen 2016 siegten sie im Grand Prix der CDI4*-Tour und sicherten sich damit ihr Ticket als Reservepaar für Rio.
Hubertus Schmidts größte Erfolge
Training und Philosophie
Neben seinen Erfolgen als Reiter ist Hubertus Schmidt auch als Trainer und Ausbilder äußerst angesehen. Er betreibt einen erfolgreichen Reitstall in Borchen-Etteln, wo er junge Talente fördert und Pferde bis zur höchsten Klasse ausbildet. Seine Trainingsphilosophie basiert auf Geduld, Vertrauen und einer engen Zusammenarbeit zwischen Reiter und Pferd.
Schmidt legt großen Wert darauf, dass die Pferde in einer stressfreien Umgebung trainiert werden und dass das Training auf die individuellen Bedürfnisse jedes Pferdes abgestimmt ist. Er ist bekannt für seine ruhige und einfühlsame Art, mit Pferden zu arbeiten, und hat eine Vielzahl von Reitern und Pferden auf höchstem Niveau ausgebildet. Wie Hubertus Schmidt seine Spitzenpferde ausbildet und arbeitet, erklärt der Reitmeister in folgendem Video:
Er verfolgt die Prinzipien der klassischen Dressur und betont die Bedeutung einer soliden Grundausbildung. Seine Methode zielt darauf ab, die natürlichen Fähigkeiten des Pferdes zu fördern und gleichzeitig dessen Wohlbefinden zu gewährleisten. Dies hat ihm den Ruf eingebracht, nicht nur ein technisch versierter, sondern auch ein sehr pferdefreundlicher Trainer zu sein.
Einfluss auf den Dressursport
In seiner bisherigen Laufbahn hat Schmidt inzwischen rund 70 Pferde in den internationalen Grand-Prix-Sport gebracht, darunter zuletzt auch den Westfalen-Hengst Escolar. Er trainiert mehrere ausländische Reiter, die an Europa- und Weltmeisterschaften sowie an Olympischen Spielen teilnahmen und -nehmen.
Hubertus Schmidt hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche erfolgreiche Reiter ausgebildet. Einige der bekanntesten Reiter, die von ihm trainiert wurden oder bei ihm eine Ausbildung gemacht haben, sind:
Dorothee Schneider: Die deutsche Dressurreiterin, die mehrfach Olympiasiegerin und Weltmeisterin wurde, hat von Hubertus Schmidts umfangreichem Wissen und seiner Ausbildung profitiert.
Anabel Balkenhol: Tochter des erfolgreichen Dressurreiters und Trainers Klaus Balkenhol. Anabel hat bei Hubertus Schmidt ihre Fähigkeiten weiter verfeinert und zahlreiche nationale und internationale Erfolge erzielt.
Emma Kanerva: Die finnische Dressurreiterin hat ihr Land bei zahlreichen internationalen Wettbewerben vertreten, darunter Europameisterschaften und Weltmeisterschaften.
Marcus Hermes: Marcus Hermes ist ein herausragender Berufsreiter, der durch seine außergewöhnliche Beziehung zu Pferden und zahlreiche Erfolge im internationalen Reitsport beeindruckt. Nach seiner Ausbildung bei Hubertus Schmidt arbeitete er auf dem Freiberger Hof und dem Gestüt Düvelskotten, wo er viele Pferde und Reiter trainierte und dabei eine Philosophie des Respekts und Vertrauens etablierte.
Katharina Hemmer: Sie hat ihre Ausbildung zur Pferdewirtin mit dem Schwerpunkt Reiten bei Hubertus Schmidt absolviert und ist nun als Bereiterin tätig. Hemmer startet erfolgreich in S-Dressuren und hat auch schon Grand-Prix-Erfahrung gesammelt.
Kathrin Meyer zu Strohen: Eine weitere talentierte Reiterin, die bei Hubertus Schmidt trainierte und in der Dressurszene große Anerkennung gefunden hat.
Nathalie zu Sayn-Wittgenstein: Die dänische Prinzessin und Olympiareiterin hat ebenfalls unter der Anleitung von Hubertus Schmidt trainiert und große Erfolge gefeiert.
Fiona Bigwood: Die britische Dressurreiterin, die an mehreren internationalen Wettbewerben teilgenommen hat, darunter die Olympischen Spiele, hat von Hubertus Schmidts Trainingsmethoden profitiert.
Diese Reiterinnen und Reiter sind nur einige Beispiele für die vielen Talente, die von Hubertus Schmidts Erfahrung und Training profitiert haben. Sein Einfluss erstreckt sich über viele Länder und hat zahlreiche Reiter auf höchstem Niveau hervorgebracht.
Durch seine Arbeit hat er dazu beigetragen, die Standards im Dressursport zu erhöhen und die Ausbildungsmethoden weiterzuentwickeln. Viele seiner Schüler haben selbst erfolgreiche Karrieren im Dressursport gestartet und tragen sein Erbe weiter. Schmidts Einfluss reicht weit über seine direkten Schüler hinaus, da viele Trainer und Reiter seine Methoden und Philosophien übernehmen.
Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu äußerte sich über Hubertus Schmidt, dass er ein Pferdemensch in allen Bereichen sei, ein hervorragender Vertreter der klassischen Reitlehre und ein Kollege von unschätzbarem Wert. Sie erklärte, dass sie schon lange Weggefährten seien und als Aktive über viele Jahre gemeinsam an Turnieren teilgenommen hätten, sowohl miteinander als auch gegeneinander. SchmiDrdt sei immer ein sehr fairer und respektierter Kollege gewesen und vor allem ein hervorragender Ausbilder – sowohl für Pferde als auch für Reiter. Mit Hubertus im Team oder auf Reisen zu sein, habe ihnen immer viel Spaß bereitet. Zudem betonte sie, dass er und seine Frau Doris einen großartigen Sinn für Humor hätten, was allen immer gut getan habe.
Persönliches Leben
Trotz seiner zahlreichen Erfolge bleibt Hubertus Schmidt bescheiden und bodenständig. Er lebt mit seiner Familie auf seinem Reiterhof und widmet sich mit Leidenschaft der Ausbildung von Pferden und Reitern. Seine Liebe zu Pferden und sein Engagement für den Sport sind ungebrochen, und er wird weiterhin eine bedeutende Rolle im Dressursport spielen.
Seine Frau und Kinder teilen seine Leidenschaft für Pferde, und der Familienbetrieb läuft als harmonische Einheit, in der alle Mitglieder einen Beitrag leisten. Diese familiäre Unterstützung hat sicherlich zu seinem kontinuierlichen Erfolg und seiner unermüdlichen Motivation beigetragen.
Rückzug aus dem aktiven Sport und zukünftige Ziele
Anfang 2023 gab Hubertus Schmidt das Ende seiner sportlichen Karriere bekannt. Er bildet auf dem Fleyenhof in Borchen-Etteln allerdings weiterhin Pferde und Reiter aus. Auch in der Zukunft bleibt Hubertus Schmidt ein zentraler Akteur im Dressursport. Er plant, weiterhin junge Talente zu fördern und seine Expertise weiterzugeben. Seine Vision ist es, die klassischen Prinzipien der Dressur zu bewahren und gleichzeitig neue Entwicklungen im Reitsport zu integrieren.
Hubertus Schmidt setzt sich zudem für den Tierschutz und die artgerechte Haltung von Pferden ein. Er arbeitet daran, das Bewusstsein für das Wohl der Pferde zu schärfen und die Standards in der Pferdehaltung zu verbessern.
Fazit
Hubertus Schmidt ist zweifellos eine Legende im Dressursport. Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten als Reiter, Trainer und Ausbilder haben ihm weltweit Anerkennung und Respekt eingebracht. Mit seiner ruhigen und einfühlsamen Art hat er zahlreiche Pferde und Reiter zu Höchstleistungen geführt und den Dressursport nachhaltig geprägt. Sein Leben und seine Karriere sind ein inspirierendes Beispiel für Leidenschaft, Hingabe und exzellentes Können im Dressursport. Seine anhaltende Präsenz und sein Beitrag zur Entwicklung des Sports machen ihn zu einer unvergesslichen Figur in der Geschichte der Dressur.