Strengere Kontrolle der Nasenriemen-Tightness bei FEI-Veranstaltungen

Neues Messprotokoll tritt am 1. Mai 2025 in Kraft

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Auf den Sozialen Medien war es bereits zu sehen: Das neue Measuring Device der FEI zur Überprüfung der Nasenriemen. Nach ersten Ankündigungen und Änderungen ist das Tool mittlerweile auf dem Markt angekommen. Offiziell eingesetzt werden wird es von Stewards aber erst mit dem 1. Mai 2025:

Mit diesem neuen FEI Measuring Device führt die Fédération Équestre Internationale (FEI) ein standardisiertes Verfahren zur Überprüfung der Nasenriemen-Tightness ein. Dieses Protokoll, das am 1. Mai 2025 in Kraft tritt, soll sicherstellen, dass Pferde nicht unter zu engen Nasenriemen leiden, die ihr Wohlbefinden oder ihre Atmung beeinträchtigen könnten.

Allgemeines Messverfahren

Laut den neuen Richtlinien werden Nasenriemen bei allen FEI-Veranstaltungen kontrolliert. Die Prüfung erfolgt stichprobenartig oder gezielt durch die FEI-Stewards mithilfe des FEI Measuring Device. Der Nasenriemen muss so eingestellt sein, dass das Messgerät unter dem Nasenriemen über den Nasenrücken hindurchgeführt werden kann. Diese Vorschrift gilt für alle Arten von Nasenriemen sowie für obere und untere Nasenriemen.

Das allgemeine Protokoll sieht folgende Schritte vor:

  • Ankündigung der Kontrolle: Der FEI Steward informiert den Reiter oder die betreuende Person über die Prüfung. Falls der Reiter auf dem Pferd sitzt, kann er auf Wunsch absteigen.
  • Durchführung der Messung: Der Steward nähert sich dem Pferd in ruhiger Weise und nutzt das Messgerät, um die Tightness des Nasenriemens zu überprüfen.
  • Ergebnis: Kann das Messgerät nicht problemlos durch den Nasenriemen geführt werden, gilt es als zu eng und muss gelockert werden.
  • Hygiene: Jeder Steward trägt Einweghandschuhe, die nach jeder Prüfung gewechselt werden. Das Messgerät wird nach jeder Nutzung desinfiziert.

Sanktionen bei Verstoßen

Falls der Nasenriemen als zu eng eingestuft wird, gelten folgende Konsequenzen:

  1. Vor der Prüfung (Pre-Competition Check)
    • Der Nasenriemen muss vor dem Start gelockert werden.
    • Falls der Reiter oder Betreuer sich weigert, den Nasenriemen zu lockern, darf das Pferd nicht starten.
  2. Nach der Prüfung (Post-Competition Check)
    • Ist der Nasenriemen zu eng, wird das Pferd-Reiter-Paar disqualifiziert.
    • Der Reiter erhält eine Gelbe Verwarnungskarte gemäß den FEI-Veterinärbestimmungen.

Die Kontrolle kann jederzeit erfolgen, jedoch wird empfohlen, sie vor dem Aufwärmen oder nach dem Wettkampf in Kombination mit anderen Prüfungen (z. B. Zaumzeugkontrolle) durchzuführen.

Disziplinspezifische Anpassungen

  • Springreiten: Kontrolle in Verbindung mit der Prüfung der Hintergamaschen.
  • Dressur: Kontrolle vor oder nach der Prüfung, oft zusammen mit der Zaumzeugkontrolle.
  • Vielseitigkeit: Kontrolle vor dem Geländeteil, jedoch mit Priorität auf das Abkühlen des Pferdes nach der Prüfung.
  • Fahren: Bei Vierspännern und Zweispännern werden alle Pferde der Gespanne kontrolliert.

Autor*in
Sophia WilhelmKlinikenMehr VON CMH.TV

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