Matthias Alexander Rath: Der Dressurreiter vom Schafhof im Portrait
Matthias Alexander Rath, erfolgreicher deutscher Dressurreiter, erlangte internationale Bekanntheit mit dem legendären Totilas und reitet heute Thiago. Neben seiner aktiven Karriere als Reiter ist er Turnierveranstalter auf dem Schafhof und teilt auf Instagram Einblicke in sein Leben mit seiner Ehefrau Franziska und seinen Kindern.
Inhaltsverzeichnis
Wer ist Matthias Alexander Rath?
Matthias Alexander Rath ist ein deutscher Dressurreiter, der seit seiner Jugend im Dressursport erfolgreich ist. Geboren am 2. August 1984 in Lübeck, stammt er aus einer Familie, die tief im Pferdesport verwurzelt ist. Schon früh wurde er durch seine Stiefmutter Ann-Kathrin Linsenhoff, selbst eine erfolgreiche Dressurreiterin und Olympiasiegerin, in die Welt des Reitsports eingeführt.
Seine ersten großen Erfolge feierte Rath als Jugendlicher im Dressursattel. Den Durchbruch in die internationale Spitze schaffte er mit dem Oldenburger Hengst „Sterntaler-Unicef“, den er von seiner Stiefmutter übernahm. Mit Sterntaler-Unicef gehörte Rath 2009, 2010 und 2011 zur deutschen Dressurmannschaft, die bei den Europameisterschaften und den Weltreiterspielen in Kentucky Team-Bronze und zweimal Team-Silber gewann.
Ein bedeutender Abschnitt in Raths Karriere begann 2010, als er der neue Reiter des berühmten Dressurpferdes „Totilas“ wurde, das zuvor international große Erfolge gefeiert hatte. Unter seiner Führung gewannen Rath und Totilas mehrere internationale Grand-Prix-Prüfungen, unter anderem im Nationenpreis von Aachen, und trugen zur Silbermedaille des deutschen Teams bei den Europameisterschaften 2011 in Rotterdam bei. 2015 wurden sie Teil des deutschen Teams, das bei der EM in Aachen Bronze gewann. Nach einer Verletzung von Totilas wurde der Hengst jedoch aus dem aktiven Sport verabschiedet, was diesen Abschnitt in Raths Karriere beendete.
Parallel zu seiner aktiven Reitkarriere engagiert sich Matthias Rath zunehmend als Turnierveranstalter. Seit einigen Jahren organisiert er auf dem Schafhof der Familie Linsenhoff-Rath in Kronberg renommierte Dressurturniere, darunter auch die Nachwuchs-Europameisterschaften, die 2023 zum vierten Mal dort stattfanden.
Seit 2017 reitet Rath den vielversprechenden Hengst „Destacado FRH“, den er gemeinsam mit seinem Vater Klaus Martin Rath ausbildet. Mit Destacado FRH erzielte er zahlreiche Erfolge, darunter der Sieg im Nürnberger Burg-Pokal 2020 und die Qualifikation für das Finale des Louisdor-Preises 2021. Das Paar hat sich in den letzten Jahren als eines der erfolgreichsten Nachwuchs-Dressurpferde etabliert und erhielt 2022 den Otto-Lörke-Preis.
Zuletzt setzte Rath 2023 seine Karriere auf internationaler Ebene mit „Thiago GS“, einem Nachkommen von Totilas, fort. Gemeinsam nahmen sie an den Europameisterschaften in Riesenbeck teil und trugen zur Team-Silbermedaille für Deutschland bei.
Matthias Alexander Rath hat sich durch seine Erfolge und sein Engagement im Dressursport als einer der führenden deutschen Dressurreiter etabliert.
Raths Erfolgspferde
Ein entscheidender Moment in Raths Karriere war die Übernahme des legendären Hengstes Totilas im Jahr 2010. Totilas, der zuvor unter Edward Gal zahlreiche Rekorde gebrochen hatte, wurde zum wohl berühmtesten Dressurpferd der Welt. Die Partnerschaft zwischen Rath und Totilas zog enorme mediale Aufmerksamkeit auf sich. Trotz der hohen Erwartungen und des enormen Drucks gelang es Rath, mit Totilas zahlreiche Erfolge zu erzielen. Zu den weiteren bemerkenswerten Pferden in seiner Karriere gehören Thiago GS und Foundation, die ebenfalls bedeutende Beiträge zu seinen sportlichen Erfolgen leisteten.
Matthias Raths größte Erfolge
Im Laufe seiner Karriere hat Matthias Rath zahlreiche nationale und internationale Titel gewonnen. Zu seinen wichtigsten Erfolgen zählen Siege bei den Deutschen Meisterschaften sowie hervorragende Platzierungen bei Weltcup-Finals und Europameisterschaften. Insbesondere die Jahre 2011 und 2012, in denen er mit Totilas im Rampenlicht stand, markierten Höhepunkte in seiner Karriere. Alle Erfolge von Matthias Alexander Rath, haben wir einmal in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Kontroversen und Herausforderungen
Matthias Alexander Rath hat in seiner Karriere nicht nur durch seine Erfolge, sondern auch durch einige Kontroversen und Herausforderungen Aufsehen erregt. Besonders im Zusammenhang mit seiner Zeit als Reiter des berühmten „Wunderhengstes“ Totilas stand Rath im Fokus intensiver Diskussionen.
Übernahme von Totilas und hohe Erwartungen
Nach den Weltreiterspielen 2010 übernahm Rath den niederländischen Warmbluthengst Totilas, der zuvor unter Edward Gal weltweite Berühmtheit erlangt hatte. Die Übernahme war von hohen Erwartungen geprägt, da Totilas unter Gal Weltrekorde aufgestellt und zahlreiche internationale Titel gewonnen hatte. Obwohl Rath mit Totilas Erfolge wie den Sieg im Nationenpreis von Aachen und die Silbermedaille bei den Europameisterschaften 2011 erzielte, konnten sie nicht an die vorherigen Rekorde und spektakulären Auftritte anknüpfen. Dies führte zu Kritik und Vergleichen in der Dressurszene, da einige Fans und Experten die Leistungen des neuen Duos mit denen von Gal verglichen.
Gesundheitliche Probleme von Totilas
Während der gemeinsamen Zeit von Rath und Totilas kam es wiederholt zu gesundheitlichen Problemen bei dem Hengst, die zu längeren Trainingspausen und letztlich zu einem vorzeitigen Karriereende im Jahr 2015 führten. Kritiker hinterfragten, ob die Art und Weise, wie Totilas im Training und Wettkampf eingesetzt wurde, zu diesen Verletzungen beigetragen haben könnte. Der vorzeitige Karriereabschluss wurde von einigen als unglücklicher Abschluss für ein Pferd angesehen, das zuvor große Erfolge gefeiert hatte.
Druck der Öffentlichkeit und Medienaufmerksamkeit
Die immense mediale Aufmerksamkeit, die mit der Übernahme von Totilas einherging, setzte Rath unter erheblichen Druck. Als prominenter Dressurreiter stand er ständig im Rampenlicht, was zu einer polarisierten Wahrnehmung führte. Während einige Kritiker Rath mangelnde Erfahrung und Unsicherheit im Umgang mit Totilas vorwarfen, lobten andere seinen Mut und seine Hingabe.
Organisatorische Entscheidungen und Turnierveranstaltungen
Als Turnierveranstalter und Mitglied einer einflussreichen Reiterfamilie war Rath auch in der Organisation von Dressurturnieren aktiv. Dies führte gelegentlich zu Diskussionen über mögliche Interessenkonflikte und die Dominanz bestimmter Namen im Sport. Einige Stimmen innerhalb der Reitsport-Community äußerten Bedenken über die Verflechtungen von privatem Engagement und sportlicher Karriere.
Aktuelle Kritik
Kürzlich sah sich Rath erneut intensiver Kritik ausgesetzt, nachdem ein Video von einem Training mit seinem Pferd Thiago auf Social Media veröffentlicht wurde. Im Video war Thiago angespannt und zeigte eine Kopf-Hals-Haltung, die von einigen Beobachtern als problematisch empfunden wurde. Rath erklärte, dass Thiago anfangs nervös war, sich jedoch im Laufe des Trainings entspannte. Er betonte, dass der kurze Moment im Video nicht seine gesamte Trainingsmethodik widerspiegle und dass er sich der Kritik stelle, um kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen.
Matthias Alexander Rath hat sich sowohl durch seine Erfolge als auch durch verschiedene umstrittene Phasen in der Dressurszene etabliert. Die Herausforderungen rund um die Übernahme von Totilas, gesundheitliche Probleme, öffentliche und mediale Aufmerksamkeit sowie organisatorische Fragen haben seine Karriere geprägt. Trotz der Kritik hat Rath seine Karriere fortgesetzt und sich als engagierter Reiter und Turnierveranstalter bewährt.
Persönliche Philosophie und Trainingsmethoden
Rath betont in seiner Arbeit stets die Bedeutung der Harmonie zwischen Reiter und Pferd. Seine Trainingsmethoden basieren auf Geduld, Vertrauen und einer tiefen Verbindung zum Pferd. Er ist der Überzeugung, dass nur durch eine enge Partnerschaft mit dem Pferd echte Spitzenleistungen möglich sind. Dabei legt er großen Wert auf ethisches Verhalten im Reitsport und setzt sich für Fairness und das Wohl der Pferde ein.
Fazit
Matthias Alexander Rath hat sich durch seine beeindruckende Karriere im Dressursport, insbesondere durch seine Erfolge mit Pferden wie Totilas und Thiago, einen festen Platz in der internationalen Dressurszene erarbeitet. Trotz der großen medialen Aufmerksamkeit und den damit verbundenen Herausforderungen, vor allem während seiner Zeit mit Totilas, hat er sich kontinuierlich weiterentwickelt. Mit seinem Engagement als Turnierveranstalter und seiner Rolle als Familienvater zeigt Rath, dass er nicht nur im Sattel erfolgreich ist, sondern auch eine inspirierende Persönlichkeit abseits des Wettbewerbs darstellt. Seine Leidenschaft für den Dressursport und die enge Verbindung zu seinen Pferden prägen seinen Weg und machen ihn zu einer herausragenden Figur im deutschen Reitsport.