
Studie zeigt: Nicht alle Pferdetodesfälle im Vielseitigkeitssport sind auf Stürze zurückzuführen
Forschung unterstreicht Bedeutung weiterer Risikofaktoren wie plötzlichem Tod und Verletzungen
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Eine neue Studie, veröffentlicht im Equine Veterinary Journal, legt nahe, dass viele Pferdetodesfälle im Vielseitigkeitssport nicht durch Stürze beim Geländeritt verursacht werden. Untersucht wurden 110 verifizierte Fälle zwischen 1998 und 2023, wobei 62,7 % der Todesfälle nicht mit einem dokumentierten Sturz in Verbindung standen.
Besonders auffällig war der Anteil der plötzlichen Todesfälle, der 36,4 % der Fälle ausmachte – die Mehrheit davon ereignete sich während der Geländestrecke. Ebenso häufig waren muskuläre oder skelettale Verletzungen (ebenfalls 36,4 %), während in 27,3 % der Berichte keine genaue Todesursache genannt wurde. Die Daten basieren größtenteils auf Medienberichten, da vollständige öffentliche Datenbanken fehlen. Unverifizierbare Fälle wurden ausgeschlossen.
Leitautorin Heather Cameron-Whytock von der University of Central Lancashire betonte, wie überraschend der hohe Anteil an Todesfällen ohne Zusammenhang zu Geländehindernissen sei. Dies zeige, dass der Fokus bislang zu einseitig auf Stürzen lag und andere Ursachen wie plötzlicher Herztod oder orthopädische Komplikationen stärker in den Blick genommen werden müssten.
Auch British Eventing begrüßte die Erkenntnisse und kündigte an, eigene Daten aus nationalen Veranstaltungen systematisch zu erfassen und auszuwerten. Ein neues Fachgremium soll zudem künftige Verbesserungen im Bereich Pferdewohl und Sicherheit vorantreiben.
Weitere Informationen können unter *horseandhound.co.uk* nachgelesen werden.
Foto: Pferdefotografie Lafrentz