Shivering Pferd: Symptome, Ursachen und effektive Behandlung

Shivering Pferd: Symptome, Ursachen und effektive Behandlung

Erfahre, wie du deinem Pferd bei Muskelzittern und Koordinationsproblemen helfen kannst – mit den besten Tipps zu Fütterung, Übungen und Pflege

Inhaltsverzeichnis

Das Shivering-Syndrom beim Pferd, oft auch als Zitterkrankheit bezeichnet, ist eine seltene, aber schwerwiegende neurologische Erkrankung. Betroffene Pferde zeigen unkontrolliertes Muskelzittern, insbesondere in der Hinterhand, was ihren Alltag und ihre Nutzbarkeit, beispielsweise beim Reiten oder Springen, erheblich einschränken kann. Doch was ist Shivering beim Pferd genau? Wie erkennt man diese Krankheit, und welche Maßnahmen helfen, die Symptome zu lindern? In diesem Artikel findest du Antworten auf diese und weitere Fragen sowie praktische Tipps für den Umgang mit einem Shivering-Pferd.

Was ist Shivering beim Pferd?

Das Shivering-Syndrom bei Pferden, oft auch als Zitterkrankheit bezeichnet, ist eine seltene neurologische Erkrankung. Betroffene Pferde zeigen unkontrollierte Muskelbewegungen, insbesondere in der Hinterhand, die den Alltag und die Nutzung, zum Beispiel beim Reiten oder Springen, erheblich beeinträchtigen können. Doch was ist Shivering beim Pferd genau, wie erkennt man es, und welche Maßnahmen können helfen, die Symptome zu lindern?

Shivering Pferd Ursachen

Die genauen Ursachen für Shivering beim Pferd sind bisher nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass genetische Faktoren, neurologische Schäden und Stoffwechselstörungen wie PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie) eine Rolle spielen können. Besonders betroffen sind oft großrahmige Pferde oder solche, die früh intensiv trainiert wurden.

Zu den möglichen Ursachen für Shivering beim Pferd zählen:

  • Übermäßige Belastung: Junge Pferde, die einem intensiven Training unterzogen werden, sind besonders gefährdet.
  • Verletzungen: Schäden an Nerven oder Muskeln können die Symptome verschlimmern.
  • Falsche Fütterung: Hohe Anteile von Stärke und Zucker im Futter können sich negativ auf Pferde mit Shivering auswirken.

Ein Zusammenhang zwischen Leberschäden beim Pferd und Shivering wird ebenfalls diskutiert. Besonders bei Pferden, die zusätzlich zu Muskelzittern auch Symptome wie Müdigkeit oder Leistungsschwäche zeigen, sollte die Fütterung bei Leberproblemen genauer überprüft werden.

Shivering Pferd: Symptome im Überblick 

Das Shivering-Syndrom äußert sich durch spezifische Symptome, die besonders in der Hinterhand auftreten. Die genaue Beobachtung deines Pferdes ist wichtig, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten.

❗ Häufige Symptome von Shivering beim Pferd
❗ Muskelzittern: Vor allem in der Hinterhand, seltener in den Schultern oder in der Vorderhand.
❗ Schwierigkeiten beim Rückwärtsrichten: Besonders beim Heben der Hinterbeine, etwa beim Hufeauskratzen.
❗ Zittern in stressigen Situationen: Beispielsweise beim Reiten oder Springen.
❗ Periodisches Auftreten: In Ruhe oder bei Entspannung können die Symptome vorübergehend verschwinden.

Hilfe mein Pferd zittert: Ursachen und Zusammenhänge

Zeigt dein Pferd Muskelzittern oder zittert es sogar am ganzen Körper, kann dies auf verschiedene Ursachen hinweisen. Eine häufige Ursache ist das Shivering-Syndrom, eine neurologische Erkrankung, die unkontrolliertes Muskelzittern auslöst – insbesondere in der Hinterhand. In schwereren Fällen kann sich das Zittern auch auf die Vorderhand oder Schultern ausweiten.

Shivering oder Hahnentritt beim Pferd?

Ein wichtiger Unterschied liegt zwischen Shivering beim Pferd und dem Hahnentritt beim Pferd, da beide Erkrankungen auf den ersten Blick ähnlich wirken können. Während beim Shivering-Syndrom das Muskelzittern im Vordergrund steht, zeigt sich der Hahnentritt durch ein übertriebenes und ruckartiges Anheben der Hinterbeine. Beide Krankheiten können die Bewegungskoordination erheblich beeinträchtigen, erfordern jedoch unterschiedliche Behandlungsansätze.

Pferd zittert am ganzen Körper

Zittert dein Pferd auffällig stark oder sogar am ganzen Körper, können neben neurologischen Erkrankungen wie dem Shivering-Syndrom auch Stoffwechselstörungen die Ursache sein.  Zum Beispiel wird bei PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie) oder bei Leberschäden beim Pferd häufig Muskelzittern beobachtet. Pferde mit Leberproblemen zeigen zusätzlich Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder allgemeine Leistungsschwäche. Diese Symptome können auf ernsthafte Probleme hindeuten. In solchen Fällen ist eine gründliche tierärztliche Untersuchung entscheidend, um die Ursache zu klären.

Gelegentliches Zittern bei Kälte oder Stress ist unbedenklich. Doch wenn das Zittern stark ausgeprägt ist oder lange anhält, sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Eine genaue Diagnose ermöglicht es, gezielt Maßnahmen wie eine angepasste Fütterung oder spezielle Shivering-Pferd Übungen einzuleiten und damit die Lebensqualität deines Pferdes zu verbessern.

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Diagnose und Verlauf des Shivering-Syndroms beim Pferd

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um das Shivering-Syndrom effektiv zu managen und den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen. Der Tierarzt führt in der Regel eine gründliche Bewegungsanalyse durch, bei der das Pferd unter Belastung beobachtet wird. Typische Tests umfassen das Rückwärtsrichten und das Heben der Hinterbeine. In manchen Fällen werden zusätzliche Untersuchungen wie genetische Tests oder Muskelbiopsien durchgeführt, um andere Erkrankungen, wie den Hahnentritt beim Pferd, auszuschließen.

Typische Diagnosemethoden:

  • Beobachtung von Bewegungsabläufen, insbesondere in Stresssituationen.
  • Genetische Tests: Diese können Hinweise auf mögliche Zusammenhänge mit PSSM oder anderen genetischen Störungen geben.
  • Muskelbiopsien: Diese Untersuchung hilft, die Muskelstruktur und mögliche Schädigungen zu analysieren.

Der Verlauf der Krankheit ist individuell verschieden. Während einige Pferde nur milde Symptome zeigen und im Alltag gut zurechtkommen, verschlechtert sich bei anderen die Bewegungskoordination über die Zeit. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu erheblichen Einschränkungen kommen, die ein Reiten oder Springen unmöglich machen.

Shivering Pferd Behandlung

Das Shivering-Syndrom beim Pferd ist nicht heilbar, aber mit der richtigen Betreuung und Anpassungen kannst du die Symptome lindern und deinem Pferd ein gutes Leben ermöglichen.

Was füttern bei Shivering-Pferd

Eine angepasste Ernährung ist essenziell, um die Symptome bei Shivering-Pferden zu lindern. Pferde mit Shivering profitieren besonders von einer zucker- und stärkearmen Ernährung, da hohe Zucker- und Stärkegehalte die Symptome verschlimmern können. Eine gezielte Anpassung des Futters trägt dazu bei, den Stoffwechsel zu entlasten und die Lebensqualität zu verbessern.

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Mineralstoffe für Shivering-Pferde

Ergänzungen mit Selen, Magnesium und Zink spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Muskulatur und Nerven. Diese Mineralstoffe helfen, Muskelkrämpfe zu reduzieren und die Stabilität des Nervensystems zu fördern. Shivering-Pferd Zusatzfutter, das reich an diesen Stoffen ist, kann zusätzlich Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

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Vitamine für Shivering-Pferde

Vitamine wie Vitamin E und Vitamin D sind essenziell für die Gesundheit eines Shivering-Pferdes. Vitamin E wirkt als Antioxidans und unterstützt die Muskelregeneration, während Vitamin D für eine optimale Calciumaufnahme und starke Knochen sorgt. Die richtige Kombination aus Mineralstoffen und Vitaminen kann helfen, die Symptome zu mildern und deinem Pferd mehr Beweglichkeit zu ermöglichen.

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Shivering-Pferd Übungen

Regelmäßige und gezielte Bewegung hilft, die Symptome von Shivering beim Pferd zu lindern. Besonders effektiv sind Übungen wie langsames Rückwärtsrichten, Dehnübungen und kontrollierte Bewegungseinheiten. Überbelastung sollte dabei vermieden werden, um die Symptome nicht zu verstärken.

Stress vermeiden

Ein stressfreies Umfeld ist essenziell für dein Pferd. Stress verschlechtert die Symptome und kann zu verstärktem Muskelzittern Pferd führen. Eine ruhige Haltung und ein geregelter Tagesablauf sind wichtige Bestandteile im Management eines Shivering-Pferdes.

Medikamente

In schweren Fällen können einem Shivering-Pferd Medikamente wie Muskelrelaxantien oder entzündungshemmende Mittel eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern. Ergänzend kann Physiotherapie helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Beweglichkeit zu fördern. Homöopathische Ansätze sollten immer mit dem Tierarzt abgestimmt werden.

Fazit: Leben mit einem Shivering-Pferd

Das Leben mit einem Shivering-Pferd erfordert Anpassungen, besonders in der Haltung, Fütterung und im Training. Mit einer durchdachten Betreuung, gezielten Shivering-Pferd Übungen und einer stressfreien Umgebung kannst du die Symptome lindern und deinem Pferd ein gutes Leben ermöglichen.

Eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Tierärzten und Ernährungsexperten ist wichtig, um die Behandlung eines Shivering-Pferdes individuell abzustimmen. Die Wahl des richtigen Zusatzfutters und die Einhaltung eines strukturierten Managements können den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen.

Ob ein Shivering-Pferd reitbar ist, hängt vom individuellen Verlauf ab. Während Pferde mit milden Symptomen im Freizeitbereich häufig weiter geritten werden können, sollten intensivere Belastungen wie Springen vermieden werden. Wenn du überlegst, ein Shivering-Pferd zu kaufen, solltest du den Gesundheitszustand sorgfältig prüfen und ein tierärztliches Gutachten einholen.

Mit der richtigen Unterstützung und viel Geduld kannst du deinem Shivering-Pferd eine gute Lebensqualität ermöglichen.

FAQs: Häufige Fragen zu Shivering beim Pferd

Was ist Shivering beim Pferd?

Shivering ist eine neurologische Erkrankung, die vor allem unkontrolliertes Muskelzittern in der Hinterhand verursacht. Sie kann die Bewegungskoordination beeinträchtigen und Symptome wie Schwierigkeiten beim Rückwärtsrichten oder Heben der Beine hervorrufen.

Wie erkennt man Shivering beim Pferd?

Typische Anzeichen sind Muskelzittern, Probleme beim Hufeauskratzen oder Rückwärtsrichten sowie verstärkte Symptome in stressigen Situationen. In Ruhe können die Symptome vorübergehend abklingen.

Wie diagnostiziert man Shivering beim Pferd?

Ein Tierarzt führt eine Bewegungsanalyse durch, bei der das Pferd unter Belastung, wie beim Rückwärtsrichten oder Heben der Beine, beobachtet wird. In einigen Fällen können genetische Tests oder Muskelbiopsien zur Abklärung notwendig sein.

Ist Shivering beim Pferd schlimm?

Die Schwere der Erkrankung hängt vom Einzelfall ab. Während einige Pferde nur milde Symptome zeigen, können andere stark beeinträchtigt sein und eventuell nicht mehr geritten werden. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um die Krankheit zu managen.

Ist Shivering beim Pferd heilbar?

Nein, das Shivering-Syndrom beim Pferd ist nicht heilbar. Allerdings können gezielte Maßnahmen wie eine angepasste Fütterung, Übungen und stressarme Haltung die Symptome lindern.

Kann ein Pferd mit Shivering geritten werden?

Ob ein Shivering-Pferd reitbar ist, hängt von der Schwere der Symptome ab. Pferde mit mildem Verlauf können oft im Freizeitbereich geritten werden, während bei intensiver Belastung wie Springen Vorsicht geboten ist.

Kann ein Shivering-Pferd springen?

Pferde mit Shivering sollten nicht übermäßig belastet werden. Springreiten oder andere anspruchsvolle Disziplinen können die Symptome verschlimmern. Im Freizeitbereich ist eine Nutzung oft möglich, wenn die Belastung angepasst wird.

Welche Vitamine bei Shivering-Pferd?

Für Shivering-Pferde sind vor allem Vitamin E, Selen und Magnesium wichtig, da sie die Muskulatur und die Nervenfunktion unterstützen. Ergänzungsfuttermittel, die diese Stoffe enthalten, können hilfreich sein.

Was füttern bei Shivering-Pferd?

Eine zucker- und stärkearme Fütterung ist essenziell. Ergänzungen mit Magnesium, Vitamin E und Selen unterstützen die Nerven- und Muskelgesundheit. Zusätzliche Shivering-Pferd Zusatzfutter können helfen, Stress zu reduzieren.

Sollte man ein Shivering-Pferd kaufen?

Beim Kauf eines Pferdes mit Shivering ist Vorsicht geboten. Es sollte ein ausführliches tierärztliches Gutachten vorliegen, um den Gesundheitszustand und mögliche Einschränkungen einzuschätzen.

Muss ich ein Shivering-Pferd einschläfern?

In seltenen Fällen, wenn die Lebensqualität stark eingeschränkt ist und keine Maßnahmen mehr helfen, kann Euthanasie eine Option sein. Diese Entscheidung sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt getroffen werden.

Autor*in
Sina SchulzeKlinikenMehr VON CMH.TV

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