Von Texas nach Europa: Die Erfolgsgeschichte der Porter Brothers

Von Texas nach Europa: Die Erfolgsgeschichte der Porter Brothers

Von ihren frühen Anfängen bis hin zur Zusammenarbeit mit dem legendären Jeroen Dubbeldam haben sie eine einzigartige Reise hinter sich, die den Weg zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Karriere im Springreiten ebnet. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf ihren Werdegang, ihre Herausforderungen und ihre Visionen für die Zukunft.

Inhaltsverzeichnis

Die Welt des Springreitens hat viele talentierte Reiter hervorgebracht, aber die Geschichte von Wilton und Lucas Porter ist etwas ganz Besonderes. Diese beiden texanischen Brüder haben nicht nur beeindruckende Karrieren im Pferdesport aufgebaut, sondern auch erfolgreich ihre akademischen Ziele verfolgt, während sie international auf höchstem Niveau konkurrierten.

Wer sind die Porter Brothers?

Die Porter Brothers, Wilton und Lucas Porter, sind zwei renommierte Reiter aus Texas, die sich im internationalen Springreiten einen Namen gemacht haben. Beide Brüder haben beeindruckende Karrieren im Pferdesport aufgebaut und sind für ihre Erfolge sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene bekannt.

Wilton Porter und Lucas Porter begannen ihre Reitkarrieren im jungen Alter und erlangten 2014 erste größere Aufmerksamkeit, als sie bei den North American Youth Championships (NAJYRC) jeweils eine Goldmedaille in ihren Kategorien gewannen. Dies markierte den Beginn ihrer vielversprechenden Karrieren im Springsport.

Die Brüder trainierten unter der Anleitung des legendären Trainers Jeroen Dubbeldam, was ihnen half, ihre Fähigkeiten zu verfeinern und auf ein höheres Niveau zu bringen. Ihre Zusammenarbeit mit Dubbeldam trug wesentlich zu ihrem Erfolg bei internationalen Wettbewerben bei und ermöglichte ihnen, sich sowohl in Europa als auch in den USA zu etablieren.

Wilton Porter hat sich besonders hervorgetan, indem er für das US-Team beim Nations Cup in Wellington ausgewählt wurde und dort bedeutende Siege errang. Lucas Porter hat ebenfalls zahlreiche Erfolge erzielt und beide Brüder sind bekannt für ihre Hingabe und Leidenschaft für den Reitsport.

Die Porter Brothers betreiben heute Trainingsstandorte in Wellington, Florida, und in Weerselo, Niederlande. Diese Standorte ermöglichen ihnen, während des Jahres in den USA und Europa aktiv zu sein und sowohl ihre eigenen Pferde als auch junge Talente weiterzuentwickeln.

Neben ihrer sportlichen Karriere legen die Brüder großen Wert auf ihre persönliche Bindung zu den Pferden und sind bekannt für ihre respektvolle und unterstützende Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Familie als auch im Reitsport. Ihre Karriere ist geprägt von harter Arbeit, Engagement und einer tiefen Liebe zu den Pferden.

Der Anfang: Ein goldener Start

Der Durchbruch der Porter Brothers kam im Jahr 2014, als Wilton und Lucas bei den North American Youth Championships (NAJYRC) beide in ihren jeweiligen Divisionen die Goldmedaille gewannen. Dieser außergewöhnliche Doppelsieg zog die Aufmerksamkeit des Reitsports auf sich und markierte den Beginn ihrer aufstrebenden Karrieren. Kurz danach stellte ein Familienfreund die beiden Brüder Jeroen Dubbeldam vor – einen der größten Namen im internationalen Springsport.

Bereits vor dem Treffen mit Dubbeldam hatten die Brüder den Sprung in den Grand Prix-Springsport geschafft. Doch mit seiner Anleitung fanden sie den Weg auf ein neues Level. Unter seiner Führung gelang es den Brüdern, die Herausforderungen des Studiums und des Reitsports zu meistern und sich sowohl in Europa als auch in den USA zu etablieren.

Vom Pony zum Springpferd

Da die Westernpferde ihre Grenzen im Springreiten hatten, besorgte die Mutter der Porter-Brüder, Suzanne, den beiden schnell ein Pony, das sie sich teilten. Zunächst begannen Wilton und Lucas traditionell im amerikanischen Stil in den Hunter Klassen mit Ponys. Doch nach etwa drei Jahren entdeckten sie ihre Leidenschaft für das Springreiten und bekamen daher mehrere erfahrene Springpferde für das 1,10- bis 1,20-Meter-Niveau. Diese älteren Pferde brachten ihnen viel bei und weckten in ihnen die Ambitionen für das Turnierreiten, was dazu führte, dass sie das Springreiten zunehmend ernsthafter betrieben.

Die Zusammenarbeit mit Jeroen Dubbeldam

Die Beziehung der Porter-Brüder zu Jeroen Dubbeldam hat sich im Laufe der Jahre zu einer tiefen und umfassenden Partnerschaft entwickelt. Neben der klassischen Trainer-Reiter-Dynamik spielt Dubbeldam auch die Rolle eines Mentors, Geschäftspartners und engen Freundes. Seit nunmehr vier Jahren stehen Lucas und Wilton Porter unter seiner Anleitung. In dieser Zeit haben sie nicht nur ihre Fähigkeiten im Reitsport verfeinert, sondern auch wertvolle Lektionen im Management von Pferden und der Vorbereitung auf internationale Wettbewerbe gelernt.

Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Dubbeldam hat zu bemerkenswerten Verbesserungen in ihren Leistungen geführt. Besonders in den letzten beiden Jahren waren die Fortschritte deutlich sichtbar. Wilton erreichte in der jüngsten Saison einen besonderen Meilenstein, als er für das US-Team beim Nations Cup beim Winter Equestrian Festival in Wellington ausgewählt wurde. Dort konnte er mit seinem Pferd Caletto Cabana einen Doppelsieg erringen, was die Effektivität der von Dubbeldam vermittelten Methoden unterstreicht.

Lucas und Wilton, die beide schon vor der Zusammenarbeit mit Dubbeldam Erfolge im Nachwuchsbereich feiern konnten, suchten nach Möglichkeiten, ihr Können weiter auszubauen. Ihre Entscheidung, nach Europa zu gehen und mit einem erfahrenen Trainer von internationalem Rang zu arbeiten, erwies sich als richtungsweisend für ihre Karriere. Dubbeldams Ansatz, der sowohl auf die technische Entwicklung der Reiter als auch auf das umfassende Management ihrer Pferde abzielt, hat ihnen geholfen, neue Höhen zu erreichen.

Der Trainingsprozess mit Dubbeldam war intensiv und erforderte anfangs, dass die Brüder einige Schritte zurückgingen, um die Grundlagen zu festigen. In der ersten Saison konzentrierten sie sich daher vor allem auf das Erlernen und Verstehen von Dubbeldams System, bevor sie sich wieder vermehrt in internationalen Wettbewerben präsentierten. Diese strategische Vorgehensweise hat ihnen langfristig den Weg zu größerem Erfolg geebnet.

Ein zentraler Aspekt ihrer Ausbildung unter Dubbeldam war das Management der Pferde. Lucas und Wilton haben gelernt, wie wichtig es ist, jedes Pferd individuell zu betrachten und einen spezifischen Plan zu entwickeln, der dessen Stärken fördert und auf seine besonderen Bedürfnisse eingeht. Die erfolgreiche Anwendung dieser Prinzipien spiegelt sich in den jüngsten Erfolgen der Brüder wider, darunter die hohe Platzierung eines ihrer Pferde in der USEF Show Jumping Ranking List und die Nominierung für das Nations Cup-Team.

Der Erfolg von Wilton und Lucas ist das Ergebnis sorgfältiger Planung und einer klaren Strategie. Von der täglichen Arbeit mit den Pferden bis zur Auswahl der richtigen Wettbewerbe war die Anleitung durch Dubbeldam entscheidend. Die Brüder hoffen, dass sie das, was sie gelernt haben, in Zukunft eigenständig weiterführen und anwenden können, um weiterhin auf höchstem Niveau erfolgreich zu sein.

Der Stilwechsel: Vom amerikanischen zum europäischen Reitsystem

Der Übergang von der amerikanischen Reitweise zur europäischen Reitkunst gestaltete sich für Lucas und Wilton Porter als fließend. Im europäischen Reitsystem lag ein wichtiger Lernpunkt darin, den Fokus stärker auf die Bedürfnisse der Pferde zu legen. Dies bedeutete, dass die Reiter ihre Techniken und Ansätze anpassen mussten, um ihren Pferden optimal beim Springen zu helfen.

Im Vergleich der beiden Reitstile stellten die Brüder fest, dass der amerikanische Ansatz oft einen dynamischeren, vorwärtsorientierten Stil pflegt. Dieser Stil legt besonderen Wert auf eine lockere Sitzposition und eine präzise Haltung des Reiters, die teilweise aus der Equitation stammt. Das europäische System hingegen tendiert dazu, einen intensiveren Kontakt zum Pferd zu wahren und sich stärker auf eine enge Verbindung zwischen Reiter und Pferd zu konzentrieren. Trotz dieser Unterschiede haben beide Stile ihre Berechtigung und können je nach Pferdetyp und Reiterpräferenzen unterschiedlich effektiv sein. Beide Systeme verfolgen ähnliche Grundprinzipien, wie die sorgfältige Pflege und das korrekte Training der Pferde, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Reiter und Pferd zu gewährleisten.

Wellington und Weerselo - Zwei Standorte

Heute betreiben die Porter-Brüder zwei Hauptstandorte für ihre Reitaktivitäten: einen in Wellington, Florida, und einen in Weerselo, Niederlande. In den USA verbringen sie die Monate von Januar bis März und sind während dieser Zeit im Winter Equestrian Festival in Wellington aktiv. Danach verlagern sie ihren Fokus nach Europa und sind in ihrem Stall in Weerselo stationiert, der in unmittelbarer Nähe zu Jeroen Dubbeldams Stal De Sjiem liegt.

In den ersten Jahren der Zusammenarbeit mit Jeroen Dubbeldam waren die Porter-Brüder bei Stal De Sjiem untergebracht. Mit dem Wachstum ihrer Pferdebestände und der Expansion ihrer Aktivitäten wurde jedoch eine dauerhafte Lösung notwendig. Sie hatten die Möglichkeit, einen benachbarten Standort zu erwerben und haben dort einen Stall mit siebzehn Boxen errichtet. Die neue Anlage umfasst sowohl eine Außen- als auch eine Innenarena, ein großes Grasreitfeld, einen Rundweg um den Stall und eine Führanlage.

Die Entscheidung, so nah wie möglich an Jeroen Dubbeldam zu bleiben, ist für die Porter-Brüder von großer Bedeutung, da sie ihn sowohl als Trainer als auch als Geschäftspartner sehr schätzen. Der Standort in Weerselo bietet zudem den Vorteil, dass sie direkten Zugang zu talentierten jungen Pferden in Europa haben und ihre eigenen Pferde dort weiterentwickeln können.

Brüderliche Rivalität

Wenn es um Geschwisterrivalität geht, zeigt sich diese eher beim Golfen, wo der Wettkampf zwischen den Brüdern ausgeprägter ist. Im Bereich des Reitens hingegen ist die Beziehung von gegenseitigem Respekt und Unterstützung geprägt. Lucas betrachtet Wilton als wichtige Inspirationsquelle und schätzt dessen Ratschläge sehr. Für ihn ist es besonders wertvoll, gemeinsam mit seinem Bruder zu arbeiten und von ihm unterstützt zu werden, besonders in schwierigen Zeiten.

Wilton wiederum hebt hervor, wie bedeutend die geschwisterliche Zusammenarbeit für ihn ist. Beide Brüder helfen sich aktiv und motivieren sich gegenseitig, was ihre Zusammenarbeit im Reitsport besonders stark macht. Wenn einer von ihnen auf Herausforderungen stößt, steht der andere unterstützend zur Seite, was ihre enge Beziehung weiter festigt.

Die Liebe zu den Pferden: Der wahre Antrieb

Sowohl Lucas als auch Wilton Porter streben danach, ihr Land bei großen internationalen Wettbewerben zu vertreten. Dennoch geht ihre Motivation weit über den sportlichen Erfolg hinaus. Die wahre Leidenschaft der beiden Brüder gilt ihren Pferden. Für Wilton stellt die Arbeit mit diesen Tieren einen zentralen Aspekt seiner Karriere dar, da er die besondere Beziehung, die er zu ihnen pflegt, als einzigartig empfindet. Diese emotionale Verbindung ist für ihn ein wesentlicher Bestandteil des Reitsports.

Lucas teilt diese Perspektive und betont, dass seine Bindung zu Pferden weit über die Turnierambitionen hinausgeht. Selbst wenn er sich nicht für das Springreiten entschieden hätte, hätte er immer eine enge Beziehung zu Pferden gepflegt. Die Präsenz dieser Tiere bringt ihm eine tiefe Zufriedenheit und Ruhe. Er schätzt die Möglichkeit, mit ihnen im Wettkampf zu stehen, als großes Geschenk und hofft, dass Pferde auch weiterhin ein bedeutender Teil seines Lebens bleiben werden.

Fazit

Die beeindruckende Karriere der Porter-Brüder, Wilton und Lucas, bietet ein faszinierendes Beispiel für Erfolg im internationalen Springreiten, kombiniert mit einer tiefen Leidenschaft für ihre Pferde. Ihre Reise begann mit einem spektakulären Doppelsieg bei den North American Youth Championships und führte sie zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem renommierten Trainer Jeroen Dubbeldam. Diese Partnerschaft hat ihre Fähigkeiten verfeinert und ihre Karriere auf ein neues Niveau gehoben.

Die Anpassung von der amerikanischen zur europäischen Reitweise und der Aufbau von Trainingsstandorten in den USA und Europa verdeutlichen die Flexibilität und Professionalität der Brüder. Der Standortwechsel, insbesondere die enge Nachbarschaft zu Dubbeldam, zeigt ihr Bestreben, kontinuierlich auf höchstem Niveau zu arbeiten und die besten Bedingungen für ihre Pferde zu schaffen.

Besonders hervorzuheben ist die starke, unterstützende Beziehung zwischen Lucas und Wilton. Während sie sich auf dem Golfplatz manchmal in Konkurrenz zueinander befinden, zeigt sich ihre Partnerschaft im Reitsport durch gegenseitige Unterstützung und Motivation. Ihre enge Bindung und der gemeinsame Antrieb, sich ständig weiterzuentwickeln, sind Schlüsselfaktoren ihres Erfolgs.

Letztlich ist es ihre tiefe Liebe zu den Pferden, die den Kern ihrer Motivation bildet. Diese emotionale Verbindung und ihre Hingabe zum Reitsport heben sie von anderen ab und prägen ihren Weg auf und neben dem Pferd. Ihre Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel für die perfekte Balance zwischen Leidenschaft, Professionalität und persönlicher Hingabe im Sport.

Autor*in
Nele SchimmelpfennigKlinikenMehr VON CMH.TV

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