Schilf als Zukunftsfutter?

SLU-Forschungsprojekt untersucht Schilf als nachhaltige Futteralternative und Umweltmaßnahme

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Eine neue Studie der Schwedischen Landwirtschaftsuniversität (SLU) zeigt, dass Schilf nicht nur zur Gewässerpflege, sondern auch als nachhaltige Futteralternative für Pferde dienen kann. Besonders für leichtfuttrige Pferde oder Tiere im Erhaltungsbedarf erweist sich das faserreiche und energiearme Futter als vielversprechend.

So könnte Schilf künftig eine Schlüsselrolle im nachhaltigen Futterbau spielen. Das Ziel: Schilf nicht nur als ökologische Maßnahme zur Nährstoffrückgewinnung einzusetzen, sondern es auch als strukturreiches und energiearmes Raufutter nutzbar zu machen.

Die Pflanzen, die entlang von Küsten, Seen und Feuchtgebieten wachsen, tragen zur Reduzierung von Überdüngung bei und könnten durch gezielte Ernte zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen. Gleichzeitig bietet Schilf, je nach Erntezeitpunkt und Verarbeitung, nährstoffreiche Blattanteile und lässt sich über Silierung gut konservieren – ein wichtiger Aspekt für den Einsatz im Winter.

Schilf eignet sich laut SLU besonders für Pferde mit geringem Energiebedarf, aber auch für Jungrinder oder nicht melkende Kühe. Die Forschenden untersuchen derzeit, wie sich der Futterwert durch verschiedene Verarbeitungsmethoden steigern lässt – etwa durch mechanisches Zerkleinern oder biologische Zusätze bei der Silierung.

Neben seiner Rolle als Futter hat Schilf Potenzial als Biogassubstrat, Bodenverbesserer oder sogar als Basis für Speisepilzzucht. Durch gezielte Ernte, auch aus übermäßigen Schilfbeständen, könnten zudem Fischbestände wie Barsch und Hecht in überdüngten Küstengewässern gefördert werden.

Autor*in
Sophia WilhelmDISCOVER CMH.TV

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