Cornet Obolensky
Wie ein Komet schlug Cornet Obolensky in die Zuchtszene ein. Der heute 23-jährige Hengst erfüllte und übertraf jegliche in ihn gesteckte Hoffnungen und Erwartungen. Obwohl der Hengst überwiegend im Deckeinsatz stand, gewann er während seiner aktiven Sportkarriere unter Marco Kutscher sowohl Bronze bei den Deutschen Meisterschaften in Balve 2008, die Nationenpreise von Rotterdam und Rom und nahm sogar an den Olympischen Spielen in Peking teil. Im Jahr 2011 wurde Cornet Obolensky mit Marco Kutscher Mannschafts-Europameister im Springreiten.
Inhaltsverzeichnis
Zufällig in Belgien entdeckt
Er gilt als das gewinnreichste deutsche Springpferd und zählt mittlerweile über 3000 erfolgreichen Nachkommen. Doch ein Zufall ist Cornet Obolenskys Erfolg in Sport und Zucht keinesfalls.Bild 2 hier einfügen Bildunterschrift: Cornet Obolensky und Marco Kutscher im FEI Weltcup-Finale 2009. 1999 in Belgien auf dem Hof von Thierry Degraeve geboren, wurde Cornet Obolensky bereits als Fohlen von Züchter Heinrich Ramsbrock als Talent entdeckt - und zwar rein zufällig. Die elastischen Bewegungen des jungen Schimmelhengstes begeisterten Ramsbrock sofort. Nach einem Freispringen wurde der Kauf sofort unter Dach und Fach gebracht.Nach seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 2001 wurde Cornet Obolensky zum 2. Reservesieger der 11. NRW-Hauptkörung gekürt. Im Anschluss daran überschlugen sich die Stimmen der Züchterfachschaft zu diesem Ausnahmetalent. Die Springveranlagung und Freude an der Bewegung standen ihm förmlich ins Gesicht geschrieben und laut Körungsleitung war es „die Körung, bei der der Stern des Cornet Obolensky's aufgegangen ist“. Im Anschluss an die Körung wurde der Hengst hochpreisig in die Ukraine an Valentin Nychyporenko vom ukrainischen Gestüt Zhaschkov verkauft, der auch heute noch sein Besitzer ist.
Hengstexamen vom Feinsten
Kurz darauf wurde Cornet Obolensky auf dem Gestüt Ligges stationiert, das bis heute eng mit seinem Besitzer Valentin Nychyporenko zusammenarbeitet. Bei der Hengstleistungsprüfung in Münster-Harndorf im Jahr 2002 bestand der Schimmel sein Hengstexamen mit Höchstnoten. So erhielt er im Freispringen eine 10,0 und unter dem Sattel als bester Springhengst unter allen 33 Teilnehmern eine 9,24. Mit der Qualifikation zum Bundeschampionat überzeugte Cornet auch den letzten Zweifler von seiner überragenden Qualität. In den darauffolgenden Jahren begann die herausragende sportliche Karriere des Hengstes unter Marco Kutscher.
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Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Der Vater von Cornet Obolensky ist kein geringerer als Clinton I. Dieser gewann unter dem Belgier Dirk Demeersman zahlreiche große Turniere und Nationenpreise. Zu seinen Erfolgen zählen Platz zwei im Aachener Nationenpreis und im Großen Preis von Aachen, sowie Platzierungen im Weltcup Springen in Oslo und im Großen Preis von Aahus. Seine Lebensgewinnsumme liegt bei über 200.000€.Bis zu seinem Tod im Jahr 2017 lieferte Clinton über 15 gekörte Söhne. Allein aus seinem ersten Jahrgang an Nachkommen wurden sowohl Cornet Obolensky, als auch Upsilon, Utrillo und President gekört.Auch Cornets Mutter, Rabanna v. Costersveld, war erfolgreich im Sport und gewann vor ihrem Zuchteinsatz zahlreiche Turniere in Großbritannien. Mit diesen Genen steht das Grundgerüst für herausragende Nachkommen - und das ist Cornet Obolensky zweifelsohne.
Raketenstart in der Zucht
Bei den Körungen im Jahr 2005 gelang Cornet Obolensky ein besonderes Debut: Gleich 14 gekörte Söhne, unter anderem der Siegerhengst der Körung der Westfalenpferde, Cornado NRW. Schon die Fohlen Cornet’s ersten Jahrgangs wurden aufgrund ihrer geschmeidigen Bewegungen und ihres Typs zu Höchstpreisen versteigert, so beispielsweise Consensus, der für 38.000€ den Besitzer wechselte. Mit über 45 gekörten Söhnen dominiert Cornet Obolensky das Zuchtgeschehen für springbetonte Nachkommen wie kein anderer. Kein Wunder, dass der Schimmelhengst auch bei den Landgestüten hoch im Kurs steht: Jede Zuchtstätte zählt mindestens einen von Cornet Obolensky abstammenden Zuchthengst zu seinen Topverebern.
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Wie der Vater, so die Nachkommen
Unter Cornet's zahlreichen erfolgreichen Nachkommen stechen insbesondere Clooney 51 und Comme il faut hervor. Clooney 51, geboren im Jahr 2006 und vom Züchter Bernd Richter gezogen, gewann unter dem Schweizer Martin Fuchs sowohl Silber bei den Weltreiterspielen in Tryon 2018 als auch Gold bei der EM in Rotterdam im darauffolgenden Jahr. Anfang des Jahres 2022 bekam Clooney aufgrund seiner Erfolge die Auszeichnung „FEI Horse of a Lifetime“ verliehen. Seine aktive Karriere musste 2021 aufgrund eines Weideunfalls beendet werden.Der 2007 gekörte Westfalenhengst Comme il faut gewann das Westfalenchampionat und sicherte sich im Jahr 2010 unter Franz-Josef Dahlmann die Silbermedaille bei der WM der fünfjährigen Springpferde. Bei seiner Hengstleistungsprüfung ging er Springsieger hervor. Unter Marcus Ehning gewann er neben Manschaftssilber bei der EM 2019 in Rotterdam auch den Großen Preis von Madrid, Wien und Brüssel. Aus dem Sport verabschiedete sich der Hengst im Jahr 2021 bei der EM in Riesenbeck.
Absoluter Preisrekord war Cornet Obolenskys Nachkomme Cosinhus. Der Hannoveraner aus der Zucht von Albrecht Middelkampf wurde 2007 als Spring-Siegerhengst für 600.000€ auf dem Hannoveraner Hengstmarkt in Verden verkauft. Insgesamt beträgt die Lebensgewinnsumme von Cornet Obolenskys Nachkommen laut dem Gestüt Ligges über 11.800.000€. Es überrascht also nicht, dass Nachkommen von Cornet Obolensky weiterhin für Sport und Zucht gefragt sind.
Aus der Ukraine gerettet
2022 standen sowohl Cornet Obolensky als auch sein Sohn Comme il faut auf dem ukrainischen Gestüt Zhaschkov ihres Besitzers Valentin Nychyporenko. Als der Krieg durch die Invasion Russlands ausbrach, wurden mit Kai Ligges, dem Leiter des Gestüt Ligges, sofort Pläne erarbeitet, um die Beiden in Sicherheit zu bringen. Am 12. März fuhr Kai Ligges zusammen mit weiteren Helfern an die Grenze und holte die beiden Hengste ab. Seitdem ist Cornet Obolensky wieder auf dem Gestüt Ligges in Herbern untergebracht. Comme il faut bezog seine Box auf der Hengststation von Hubert Vornholt in Münster.
Ausnahmehengst ohne Gleichen
Der Blick auf seine Erfolgsgeschichte bestätigt einst wieder, was für ein Ausnahmetalent Cornet Obolensky ist. Obwohl er seit 2012 nicht mehr aktiv im Spitzensport zu sehen ist, liefert er als Deckhengst nach wie vor Erfolgspferd um Erfolgspferd. Und wie Marco Kutscher einst in einem Interview sagte: „Cornet ist ein sensationelles Springpferd, das unglaubliche Qualitäten hat, die es, so glaube ich, auf dieser Welt nicht so oft gibt.“ Mehr ist dem nicht hinzuzufügen!