
Druse Pferd: Symptome, Ursachen, Behandlung und Schutzmaßnahmen
Druse bei Pferden ist eine ernstzunehmende, bakterielle Atemwegserkrankung mit hoher Ansteckungsgefahr. Sie verursacht unter anderem Fieber, eitrigen Nasenausfluss und geschwollene Lymphknoten. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Quarantäne sind entscheidend für die Eindämmung der Krankheit.
Inhaltsverzeichnis
Die Druse ist eine der bekanntesten und zugleich gefürchtetsten Infektionskrankheiten bei Pferden. Gerade durch ihre hohe Ansteckungsrate, ihre zum Teil dramatischen Verläufe und die langen Quarantänezeiten bringt eine Druse-Erkrankung viele Herausforderungen für Halter, Stallgemeinschaften und Tierärzte mit sich. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Druse beim Pferd, von Symptomen und Inkubationszeit über Behandlungsmöglichkeiten bis hin zu Spätfolgen und Schutzmaßnahmen.
Was ist Druse beim Pferd? (Definition):
Die Druse beim Pferd ist eine hochansteckende bakterielle Infektion, ausgelöst durch den Erreger Streptococcus equi ssp. equi. Das Bakterium befällt die oberen Atemwege, insbesondere die Lymphknoten im Kopf- und Kehlbereich, und führt zu schmerzhaften eitrigen Entzündungen. Obwohl der Verlauf in vielen Fällen gut behandelbar ist, kann die Krankheit im fortgeschrittenen Stadium zu schweren Komplikationen bis hin zum Tod führen.
Der Begriff „Druse“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet so viel wie „geschwollene Drüsen“. Die Krankheit ist seit Jahrhunderten bekannt und zählt bis heute zu den gefürchtetsten Pferdekrankheiten – nicht nur wegen ihrer Symptome, sondern vor allem wegen ihrer raschen Ausbreitung.
Ist Druse beim Pferd auf den Menschen übertragbar?
Eine häufig gestellte Frage: Ist Druse beim Pferd auf den Menschen übertragbar? Nein – Druse ist nicht zoonotisch und stellt keine direkte Gefahr für den Menschen dar. Der Erreger befällt ausschließlich Pferde und nahe verwandte Equiden. Dennoch sollten Menschen nach dem Kontakt mit einem erkrankten Pferd gründliche Hygienemaßnahmen ergreifen, um die Übertragung auf andere Tiere zu verhindern.
Kann Druse auf Menschen übertragen werden?
Der Erreger der Druse, Streptococcus equi ssp. equi, ist spezies-spezifisch – das heißt, er befällt ausschließlich Pferde. Eine direkte Erkrankung des Menschen durch diesen Keim ist nicht möglich. Auch für andere Haustiere wie Hunde oder Katzen stellt der Erreger in der Regel keine Gefahr dar.
Trotzdem können Menschen als mechanische Überträger fungieren. Über Kleidung, Hände, Schuhe, Halfter oder Putzzeug können die Bakterien von einem Pferd auf ein anderes übertragen werden – insbesondere dann, wenn du mit mehreren Pferden oder verschiedenen Ställen in Kontakt kommst.
Ursachen & Übertragungswege
Die Ansteckung bei Druse beim Pferd erfolgt über direkten Kontakt mit infizierten Pferden oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Tränken, Putzzeug, Kleidung, Transporter). Auch Trägerpferde, die keine Symptome zeigen, können die Erreger monatelang ausscheiden – besonders tückisch in Stallgemeinschaften.
Aber auch indirekte Übertragungswege spielen eine große Rolle:
- kontaminierte Tröge und Wasserstellen
- Halfter, Putzzeug oder Decken
- Hände, Kleidung und Schuhe von Menschen
- Transportfahrzeuge oder Boxen
Der Erreger kann bis zu sechs Wochen im Stallmilieu überleben. Ein großer Teil der Neuinfektionen geschieht über diesen indirekten Weg.
Druse Pferd Symptome
Die Symptome der Druse sind vielfältig und entwickeln sich oft schleichend. Daher wird die Krankheit anfangs leicht mit einem normalen Infekt verwechselt. Zu den typischen Symptomen der Druse beim Pferd zählen:
- Fieber (bis über 41°C)
- Appetitlosigkeit
- Teilnahmslosigkeit und Schwäche
- Eitriger, oft gelber oder grüner Nasenausfluss
- Schmerzen beim Schlucken
- Husten
Später kommen eindeutige Anzeichen hinzu:
- Geschwollene Lymphknoten, insbesondere im Bereich des Unterkiefers
- Bildung von Abszessen, die aufplatzen und Eiter entlassen
- Atemnot durch geschwollene Lymphknoten, die die Luftröhre einengen
- „Kranen“ (Gestreckter Hals zum besseren Atmen)
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die sogenannte Inkubationszeit der Druse beim Pferd, also die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der ersten Symptome. Diese liegt zwischen 3 und 14 Tagen.
Abszesse & geschwollene Lymphknoten
Ein zentrales Merkmal der Druse beim Pferd sind Abszesse in den Lymphknoten, meist im Bereich des Unterkiefers oder der Ganaschen. Diese Schwellungen können schmerzhaft sein und dem Pferd das Fressen oder Schlucken erschweren.
Bricht ein Abszess nach außen auf, entleert sich der eitrige Inhalt meist über die Haut – ein sehr infektiöses Stadium. In einigen Fällen entstehen auch Luftsackabszesse, die schwieriger zu diagnostizieren und zu behandeln sind.
Verlauf der Krankheit
- Inkubationszeit: 3–14 Tage
- Akute Phase: Schwellung der Lymphknoten, Eiterbildung
- Öffnung der Abszesse: Oft spontan, mit stark infektiösem Eiter
- Heilungsphase: Kann Wochen dauern
- Mögliche Komplikationen: "Bastarddruse", Lungenentzündungen oder chronische Träger
Der Krankheitsverlauf kann stark variieren. Einige Pferde zeigen lediglich Fieber und leichten Nasenausfluss, während andere deutlich schwerer betroffen sind. In sehr seltenen Fällen kommt es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Luftsackempyem, Lungenentzündung oder einer Streuung der Bakterien im ganzen Körper („bösartige Druse“).
Bei einem gut betreuten Verlauf heilt die Krankheit in der Regel nach zwei bis vier Wochen aus. In Einzelfällen bleiben jedoch Träger zurück, die den Erreger über Monate ausscheiden können.
Nicht jedes Pferd durchläuft die Druse gleich. Manche zeigen lediglich milde Symptome wie Fieber und leichten Nasenausfluss. Diese Formen heilen oft komplikationslos aus – vor allem bei jungen, gesunden Pferden mit guter Immunabwehr.
Andere entwickeln einen schweren Verlauf mit hohem Fieber, ausgeprägter Lymphknotenschwellung und starkem Eiterausfluss. Besonders kritisch wird es, wenn sich der Erreger im Körper ausbreitet. In seltenen Fällen entsteht die sogenannte „bösartige Druse“, bei der auch innere Organe und Lunge betroffen sein können – eine potenziell lebensbedrohliche Komplikation.
Spätfolgen sind unter anderem:
- Luftsackempyeme (Eiteransammlungen im Luftsack)
- chronische Lymphknotenveränderungen
- bleibende Narben durch geplatzte Abszesse
- in Einzelfällen sogar eine Autoimmunreaktion, bekannt als Purpura haemorrhagica
Rückfälle und Reinfektion
Einmal überstanden, entwickelt das Pferd in den meisten Fällen eine gewisse Immunität gegen den Erreger. Diese schützt in der Regel über mehrere Jahre, verhindert aber keine Reinfektion mit anderen Stämmen oder bei stark geschwächtem Immunsystem.
Auch Rückfälle sind möglich – etwa wenn Eiterreste in Luftsäcken verbleiben und sich die Infektion später reaktiviert. Ein scheinbar gesundes Pferd kann so plötzlich wieder Symptome zeigen und erneut zur Ansteckungsquelle werden.
Deshalb ist nach jeder überstandenen Druse unbedingt ein tierärztlicher Kontrollabstrich notwendig. Erst wenn dieser negativ ausfällt, gilt ein Pferd als wirklich drusefrei.
Wie wird Druse diagnostiziert?
Um den Erreger Streptococcus equi ssp. equi sicher nachzuweisen, stehen verschiedene Untersuchungsverfahren zur Verfügung:
- Nasopharyngealabstrich: Der Erreger wird direkt aus dem Nasen-Rachen-Raum entnommen. Dies ist die häufigste und schnellste Methode.
- Tupfer aus geplatzten Abszessen: Besonders zuverlässig, wenn bereits Eiter austritt.
- PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion): Hochsensibles Verfahren, um das Erbgut des Erregers nachzuweisen – auch bei geringem Bakterienvorkommen.
- Bakteriologische Kultur: Hier wird der Erreger im Labor angezüchtet, was einige Tage dauern kann, aber die genaue Identifikation erlaubt.
- Blutuntersuchung / Antikörpernachweis: Vor allem bei der Kontrolle von Beständen oder zur Feststellung einer durchgemachten Infektion.
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Bei Verdacht auf Luftsackempyem oder chronische Trägerschaft kann zusätzlich eine Endoskopie der Luftsäcke notwendig sein.
Was kostet ein Druse-Test beim Pferd?
Die Kosten für einen Druse-Test variieren je nach Untersuchungsmethode und Tierarztpraxis. In der Regel musst du mit folgenden Beträgen rechnen:
- Abstrich + Laboranalyse (PCR): ca. 80–120 Euro
- bakteriologische Kultur: zusätzlich etwa 40–60 Euro
- Bluttest / Serologie: rund 50–90 Euro
- Endoskopie (bei Verdacht auf Luftsackbeteiligung): 150 Euro und mehr
Diese Kosten verstehen sich zzgl. tierärztlicher Untersuchung, Hausbesuch und ggf. Behandlungskosten. Viele Pferdebesitzer lassen bei einem Ausbruch gleich mehrere Tiere testen, um Klarheit über die Infektionslage im Bestand zu bekommen.
Behandlung: Was tun bei Druse?
Die Behandlung der Druse beim Pferd richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Wichtigste Maßnahmen:
Wie wird Druse behandelt?
In vielen Fällen heilt Druse ohne den Einsatz von Antibiotika von selbst aus. Die wichtigste Maßnahme ist eine symptomorientierte Behandlung:
- Fieber senken mit fiebersenkenden Medikamenten
- Abszesse reifen lassen, ggf. eröffnen und spülen
- Schleimlösung durch Inhalation oder Bewegung im Rahmen des Gesundheitszustands
- Stärkung des Immunsystems durch passende Fütterung und Ruhe
Antibiotika kommen meist nur in bestimmten Fällen zum Einsatz – etwa bei sehr hohem Fieber, bei jungen oder geschwächten Pferden oder bei Komplikationen wie Lungenentzündung. In der Regel wird aber eher zurückhaltend behandelt, um die körpereigene Immunantwort nicht zu beeinträchtigen.
Darf ein Pferd mit Druse bewegt werden?
Solange dein Pferd Fieber hat, geschwächt ist oder unter sichtbaren Beschwerden wie geschwollenen Lymphknoten leidet, solltest du auf Bewegung verzichten. Wichtig ist vor allem Ruhe und Isolation.
Sobald sich das Allgemeinbefinden bessert und das Fieber sinkt, kann leichte Bewegung – etwa Schritt führen – unterstützend wirken, um den Lymphfluss zu fördern und das Immunsystem zu aktivieren. Rücksprache mit dem Tierarzt ist dabei unerlässlich.
Was sollte man einem Pferd mit Druse füttern?
Während der akuten Erkrankung ist das Pferd oft appetitlos. Umso wichtiger ist es, hochwertiges, leicht verdauliches Futter anzubieten:
- Heu ad libitum, möglichst dampfend oder eingeweicht bei Schluckbeschwerden
- Mash oder warmes Heucobs-Mash zur Förderung der Flüssigkeitsaufnahme
- Mineralfutter, um das Immunsystem zu unterstützen
- eventuell Ergänzungen wie Zink, Selen oder Vitamin C, nach Absprache mit dem Tierarzt
Auf schwer verdauliche oder stark zuckerhaltige Futtermittel sollte verzichtet werden.
Wie lange ist ein Pferd mit Druse ansteckend?
Ein erkranktes Pferd ist so lange ansteckend, wie es Bakterien ausscheidet – auch nach dem Abklingen der Symptome! Daher sind Nachtests (z. B. drei negative Tupferproben im Abstand von je einer Woche) wichtig, bevor das Tier wieder in die Herde darf. Ohne Behandlung kann ein Pferd bis zu sechs Wochen, in Einzelfällen sogar Monate infektiös bleiben.
Wie lange muss ein Pferd mit Druse in Quarantäne?
Die Quarantäne beginnt sofort ab dem Verdacht auf eine Infektion – nicht erst nach der Bestätigung. Dein Pferd sollte umgehend:
- räumlich isoliert werden
- nicht mit anderen Pferden oder deren Ausrüstung in Kontakt kommen
- ausschließlich von einer Person betreut werden, die keine anderen Tiere versorgt
Die Dauer der Quarantäne variiert je nach Verlauf und Testresultaten, beträgt aber in der Regel mindestens drei bis vier Wochen. Ein Pferd darf erst wieder in den Bestand zurück, wenn es:
- symptomfrei ist,
- keine offenen Abszesse mehr hat,
- und zwei negative Abstriche im Abstand von mehreren Tagen vorliegen.
Komplikationen & Sonderformen
Bastarddruse
Dabei breitet sich die Infektion auf innere Organe aus – eine lebensbedrohliche Komplikation, die intensive tierärztliche Betreuung erfordert.
Trägerstatus
Einige Pferde entwickeln einen chronischen Trägerstatus, bei dem sich die Bakterien in den Luftsacktaschen einnisten. Diese Pferde zeigen keine Symptome, können aber andere anstecken.
Was ist Purpura haemorrhagica?
Eine seltene, aber schwerwiegende Folge ist die sogenannte Purpura haemorrhagica – eine Autoimmunreaktion, die wenige Wochen nach der Druse auftreten kann. Sie führt zu:
- Blutungen in der Haut
- Schwellungen an Gliedmaßen und im Kopfbereich
- Fieber und Entzündungen innerer Organe
Diese Komplikation tritt vor allem dann auf, wenn das Immunsystem überreagiert – etwa nach einer Impfung oder wiederholtem Kontakt mit dem Erreger. Eine schnelle tierärztliche Behandlung ist lebenswichtig.
Vorbeugung & Schutzmaßnahmen
Seit einigen Jahren ist eine Impfung gegen Druse beim Pferd verfügbar. Sie ist jedoch nicht in allen Ländern zugelassen und schützt nicht zu 100 %. Dennoch kann sie den Krankheitsverlauf deutlich abmildern und die Ausbreitung im Stall eindämmen.
Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung:
- Neuzugänge mindestens 14 Tage getrennt halten und täglich Fieber messen
- eigenes Equipment (Tränken, Halfter, Putzzeug, Decken) pro Pferd
- Kontakt zu fremden Pferden auf Turnieren oder Lehrgängen vermeiden
- Kleidung und Hände wechseln nach Kontakt mit externen Beständen
- regelmäßige Desinfektion von Stallgassen, Trögen und Transportern
- bei Verdachtsfällen: sofort Isolierung und Tierarzt kontaktieren
Hilft eine Impfung gegen Druse?
Ja, seit einigen Jahren steht eine Impfung gegen Druse zur Verfügung. Sie wird entweder intranasal oder intramuskulär verabreicht – je nach Impfstoff. Die Impfung schützt zwar nicht vollständig vor einer Infektion, kann aber den Verlauf deutlich abschwächen und die Ausscheidung von Erregern reduzieren.
Die Impfung wird empfohlen:
- in Beständen mit wiederkehrenden Ausbrüchen
- bei Pferden mit erhöhtem Risiko (Turnierpferde, junge Pferde, Neuzugänge)
- als Bestandsimpfung nach tierärztlicher Beratung
Wichtig: Die Impfung darf nicht während eines akuten Ausbruchs durchgeführt werden, da dies das Immunsystem zusätzlich belasten kann.
Wie schütze ich mein Pferd bei Stallwechsel oder Turnier?
Vor einem Stallwechsel oder einem Ausflug ins Turnierleben solltest du besonders wachsam sein:
- Gesundheitsnachweis des neuen Stalls oder Veranstalters einholen
- Pferd vorher auf Symptome kontrollieren und Fieber messen
- im neuen Stall anfangs keinen direkten Kontakt zu anderen Pferden
- eigenes Futter und Wasser mitbringen, um Kreuzkontamination zu vermeiden
Gerade in Turnierumgebungen ist das Risiko einer Übertragung besonders hoch, da viele Pferde auf engem Raum zusammenkommen – und nicht jedes Tier ist äußerlich krank.
Was tun bei einem Druse-Ausbruch im Stall?
Checkliste für Stallbetreiber:
- Infizierte Pferde isolieren
- Stall komplett schließen – kein Pferdeverkehr!
- Tierarzt kontaktieren & Diagnostik durchführen
- Quarantänezone einrichten
- Desinfektion & Hygienemaßnahmen strikt einhalten
- Tägliche Temperaturkontrollen aller Pferde
Wie sieht effektiver Infektionsschutz im Stall aus?
Neben der Isolation des erkrankten Pferdes ist ein durchdachtes Hygienekonzept entscheidend:
- eigene Eimer, Halfter, Putzzeug, Decken und Gamaschen verwenden
- Kleidung und Schuhe wechseln vor Verlassen der Quarantänezone
- Hände regelmäßig waschen oder desinfizieren
- Stallbereiche regelmäßig reinigen und desinfizieren
- Besucherzugang beschränken
Auch Futter- und Mistwege sollten streng getrennt organisiert werden, um keine Kreuzkontamination zu riskieren.
Was ist bei einem Verdachtsfall im Bestand zu tun?
Sobald der Verdacht auf Druse beim Pferd besteht, solltest du:
- umgehend den Tierarzt informieren
- betroffene Tiere isolieren
- den gesamten Bestand beobachten (Fieber messen, Symptome dokumentieren)
- Stallbetreiber und ggf. andere Kontaktställe informieren
- auf Turnier- und Stallwechsel verzichten
Offene Kommunikation schützt nicht nur dein eigenes Pferd, sondern auch die anderen im Stall – und kann helfen, einen größeren Ausbruch zu verhindern.
Meldepflicht und rechtliche Aspekte
Die Frage, ob Druse beim Pferd meldepflichtig ist, sorgt immer wieder für Unsicherheit – vor allem im Zusammenhang mit Stallmanagement, Turnierteilnahme oder Versicherungsfragen. Anders als bei hochansteckenden Tierseuchen wie Influenza gibt es bei Druse keine bundesweit einheitliche Meldepflicht, aber wichtige Regelungen auf Länderebene.
Ist Druse meldepflichtig?
In Deutschland ist Druse beim Pferd derzeit nicht in allen Bundesländern meldepflichtig, wohl aber in mehreren – zum Beispiel in:
- Sachsen
- Thüringen
- Baden-Württemberg
- Hessen (über die Tierseuchenkasse als freiwillige Mitteilungspflicht)
Dort gilt: Ein bestätigter Fall von Druse muss durch den behandelnden Tierarzt oder den Tierhalter der zuständigen Veterinärbehörde oder Tierseuchenkasse gemeldet werden. Ziel ist es, weitere Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.
In anderen Bundesländern besteht aktuell keine gesetzliche Verpflichtung zur Meldung – dennoch ist eine freiwillige Information der Stallbetreiber, Tierärzte und potenziell betroffener Kontakte dringend empfohlen.
Warum sollte ein Druse-Fall trotzdem gemeldet werden?
Auch wenn keine gesetzliche Verpflichtung besteht, ist es im Sinne aller Beteiligten, über einen Druse-Ausbruch offen zu kommunizieren:
- andere Pferde im Stall können geschützt werden
- Tierarzt, Schmied und Stallpersonal können entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen
- Turnierveranstalter oder Transportunternehmen wissen, wie sie reagieren müssen
- Versicherungsansprüche lassen sich nur dann geltend machen, wenn der Ausbruch nachvollziehbar dokumentiert ist
In Ställen mit vielen Pferden oder regelmäßigem Pferdewechsel kann ein einziger nicht gemeldeter Fall weitreichende Folgen für den gesamten Bestand haben.
Wie wird Druse bei der Turnierteilnahme behandelt?
Viele Veranstalter schließen Pferde, die kürzlich an Druse erkrankt waren oder aus betroffenen Ställen stammen, vorsorglich von der Teilnahme aus – auch ohne behördliche Meldung. Deshalb ist es wichtig, den Zeitpunkt der Erkrankung und den drusefreien Status schriftlich nachweisen zu können – etwa durch einen negativen Abstrich oder eine tierärztliche Bescheinigung.
Druse vs. Influenza – Woran erkennt man den Unterschied?
Unterschied zu anderen Infektionen (z. B. Streptokokken ohne Druse)
Nicht jede Streptokokken-Infektion ist gleich Druse. Während Streptococcus equi ssp. equi der spezifische Druse-Erreger ist, gibt es auch Streptococcus equi ssp. zooepidemicus, der zwar ähnliche Symptome hervorrufen kann, aber deutlich weniger aggressiv ist. Ein klarer Unterschied lässt sich nur durch einen gezielten Erregernachweis feststellen – etwa über einen Abstrich oder eine Laboranalyse.
Fazit: Ernst nehmen, aber nicht in Panik verfallen
Die Druse ist keine Bagatelle – sie gehört zu den ansteckendsten Pferdekrankheiten überhaupt und kann für Pferd und Stallgemeinschaft zur Belastungsprobe werden. Dennoch gilt: Mit Früherkennung, tierärztlicher Behandlung, Hygiene und verantwortungsvoller Isolation lässt sich der Krankheitsverlauf gut in den Griff bekommen.
Druse beim Pferd: FAQ
Was tun bei Druse beim Pferd?
Sofort isolieren, Tierarzt informieren und den Kontakt zu anderen Pferden strikt vermeiden. Beobachte Fieber, Nasenausfluss und Lymphknotenschwellungen und halte konsequente Hygienemaßnahmen ein.
Was sollte man einem Pferd mit Druse füttern?
Leicht verdauliche, feuchte Futtermittel wie eingeweichte Heucobs, Mash oder warmes Heu sind ideal. Bei Schluckbeschwerden nur weiche Nahrung geben. Die Futteraufnahme sollte stressfrei und nährstoffreich sein.
Wie macht sich Druse beim Pferd bemerkbar?
Typische Symptome sind Fieber, geschwollene Lymphknoten, eitriger Nasenausfluss, Appetitlosigkeit und Mattigkeit. Im weiteren Verlauf entstehen Abszesse, die aufbrechen und infektiösen Eiter abgeben.
Wie gefährlich ist Druse beim Pferd?
Unbehandelt oder bei schwachem Immunsystem kann Druse gefährlich werden. Es drohen Luftsackempyeme, bösartige Verlaufsformen, chronische Infektionen und selten Autoimmunreaktionen wie Purpura haemorrhagica.
Was kostet ein Druse-Abstrich beim Pferd?
Die Kosten variieren je nach Tierarztpraxis, liegen aber meist zwischen 80 und 120 Euro für Abstrich und Laborauswertung. Weitere Untersuchungen oder Endoskopien verursachen zusätzliche Kosten.
Wie behandelt man Druse beim Pferd?
Mit symptomorientierter Behandlung: Fieber senken, Abszesse überwachen, eventuell eröffnen lassen, Ruhe und Immunstärkung. Antibiotika nur bei Komplikationen und nach tierärztlicher Abwägung.
Ist Druse beim Pferd meldepflichtig?
In einigen Bundesländern ja (z. B. Sachsen, Baden-Württemberg, Thüringen, Hessen). In anderen ist die Meldung freiwillig, aber dringend empfohlen – vor allem zum Schutz anderer Pferde im Stall.
Wie lange dauert Druse beim Pferd?
Ein akuter Verlauf dauert meist zwei bis vier Wochen. Bei Spätfolgen oder Luftsackinfektionen kann die Genesung mehrere Monate dauern.
Welche Spätfolgen können bei einem Pferd mit Druse auftreten?
Luftsackempyeme, verhärtete Lymphknoten, Chondroiden, Immunreaktionen wie Purpura haemorrhagica oder chronische Trägerschaft. Diese müssen tierärztlich überwacht werden.
Woher kommt Druse beim Pferd?
Druse wird durch den Erreger Streptococcus equi ssp. equi ausgelöst. Die Bakterien verbreiten sich durch direkten Kontakt oder kontaminierte Gegenstände und Oberflächen.
Wann ist ein Pferd drusefrei?
Wenn keine Symptome mehr bestehen und zwei negative Kontrollabstriche im Abstand von mehreren Tagen vorliegen. Vorher besteht weiterhin Ansteckungsgefahr.
Was ist Streptococcus equi ssp. equi?
Ein bakterieller Erreger, der ausschließlich Pferde befällt und für die hochansteckende Krankheit Druse verantwortlich ist. Er gehört zur Gruppe der β-hämolysierenden Streptokokken.
Wie lange kann ein Pferd Druse haben?
Die akute Erkrankung dauert meist bis zu vier Wochen, Komplikationen können aber zu einem mehrmonatigen Verlauf führen. In seltenen Fällen bleiben Pferde chronische Träger.
Was hilft gegen Druse beim Pferd?
Ruhe, symptomatische Behandlung, tierärztliche Überwachung, richtige Fütterung, Isolierung und ein stabiles Immunsystem. Bei schweren Verläufen auch gezielte Antibiotikatherapie.
Kann ein Mensch Druse übertragen?
Ja – mechanisch über Kleidung, Schuhe, Hände oder Ausrüstung. Menschen selbst erkranken nicht, können aber als Überträger zwischen Pferden wirken.
Wie lange ist ein Pferd mit Druse ansteckend?
Schon während der Inkubationszeit ansteckend und meist ein bis zwei Wochen über die Symptome hinaus. Ohne negative Tests kann ein Pferd monatelang infektiös sein.
Wie steckt sich ein Pferd mit Druse an?
Durch direkten Kontakt mit infizierten Pferden oder über kontaminierte Gegenstände (z. B. Tränken, Halfter, Decken, Ausrüstung). Auch Stallpersonal kann Erreger unbewusst übertragen.
Wie wird Druse beim Pferd übertragen?
Hauptsächlich über Nasensekret, Eiter, Speichel, sowie Schmierinfektionen über Hände, Kleidung und Stallzubehör. Der Erreger ist in feuchter Umgebung mehrere Tage überlebensfähig.
Was kostet ein Druse-Test beim Pferd?
Ein vollständiger Test inkl. Abstrich und Laboranalyse kostet in der Regel zwischen 80 und 150 Euro. Endoskopien und Blutanalysen können zusätzliche Kosten verursachen.
Welche Symptome treten bei Druse auf?
Fieber, eitriger Nasenausfluss, geschwollene Lymphknoten, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Husten, Schluckbeschwerden, Abszesse – in schweren Fällen Komplikationen wie Luftsackempyem.
Wie kann ich mein Pferd vor Druse schützen?
Mit konsequenter Hygiene, Quarantäne bei Neuzugängen, getrenntem Equipment, Impfungen nach tierärztlicher Beratung und sorgfältiger Stallorganisation – vor allem bei Turnieren oder Stallwechsel.
Wie lange dauert die Quarantäne bei einem Druse-Pferd?
Mindestens drei bis vier Wochen – abhängig vom Verlauf. Wichtig: Zwei negative Kontrollabstriche sind Voraussetzung, um das Pferd wieder zur Herde zurückzuführen.
Kann ein Pferd mehr als einmal Druse bekommen?
Ja – auch wenn viele Pferde nach der Erkrankung Teilimmunität entwickeln, ist eine erneute Ansteckung bei starkem Stress oder Erregerkontakt nicht ausgeschlossen.
Kann Streptococcus equi Meningitis verursachen?
Extrem selten, aber ja – bei systemischer Streuung des Erregers kann es zu schweren Komplikationen kommen, darunter auch Entzündungen innerer Organe und des zentralen Nervensystems.
Warum bekommt ein Pferd Druse?
Typisch sind enge Haltungsformen, häufige Stallwechsel, Kontakt mit infizierten Tieren, mangelnde Hygiene oder ein geschwächtes Immunsystem. Die Erreger verbreiten sich besonders schnell bei Stress und in Offenstallhaltung mit vielen Tieren.