
Infektiöse Anämie (EIA): Das musst du wissen!
Die Equine Infektiöse Anämie (EIA), auch Ansteckende Blutarmut der Einhufer genannt, ist eine seltene, aber hochansteckende Viruserkrankung bei Pferden. Sie verläuft häufig unbemerkt, ist bislang unheilbar – und in Deutschland anzeigepflichtig. In diesem Artikel erfährst du, wie sich EIA äußert, wie Pferde sich anstecken können, was bei einem positiven Befund geschieht – und welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Equine Infektiöse Anämie (EIA)?
Die Equine Infektiöse Anämie (EIA) gehört zu den gefährlichsten Viruserkrankungen bei Pferden – nicht wegen spektakulärer Symptome, sondern weil sie tückisch im Hintergrund wirkt. Die Erkrankung verläuft oft unauffällig, ist hoch ansteckend, lebenslang anhaltend – und bislang unheilbar. Ein positiver Befund bedeutet für betroffene Tiere fast immer das Ende: Sie müssen entweder isoliert oder getötet werden. Entsprechend groß ist die Angst vor einem Ausbruch im eigenen Bestand.
Definition und Abgrenzung zu anderen Anämieformen
Anämie beim Pferd ist zunächst nur ein medizinischer Oberbegriff für „Blutarmut“, also eine verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen oder ein Mangel an Hämoglobin. Die Ursachen können harmlos sein – etwa Eisenmangel oder Parasiten – oder wie bei der EIA auf eine ansteckende Virusinfektion zurückgehen. Während klassische Anämien behandelbar sind, ist die infektiöse Anämie eine systemische, chronisch verlaufende Viruserkrankung, die das Immunsystem dauerhaft schädigt und das Pferd zum lebenslangen Virusträger macht.
Der Erreger: Retrovirus mit fataler Wirkung
Auslöser der EIA ist ein Retrovirus aus der Familie der Lentiviren. Es ähnelt dem HIV-Virus beim Menschen und integriert sich dauerhaft in das Erbgut des Wirts. Die körpereigene Abwehr versucht, das Virus zu bekämpfen – was zu periodischen Krankheitsschüben führt, in denen das Tier unter Fieber, Schwäche und Blutarmut leidet. In den dazwischenliegenden Phasen erscheint es äußerlich gesund – bleibt aber hochinfektiös.
Übertragungswege: So verbreitet sich die EIA
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über blutsaugende Insekten wie Bremsen oder Stechfliegen. Auch kontaminierte Instrumente (z. B. Nadeln, Zähnefeilen), Bluttransfusionen oder unsaubere tierärztliche Eingriffe können das Virus übertragen. Ein direkter Kontakt von Pferd zu Pferd führt hingegen selten zur Ansteckung, da dafür größere Blutmengen notwendig sind. Trotzdem gilt: Ein einziger infizierter Bestand kann zum flächendeckenden Risiko werden.
Ist EIA in Deutschland anzeigepflichtig?
Ja – die Equine Infektiöse Anämie ist in Deutschland anzeigepflichtig. Bereits der Verdacht muss dem Veterinäramt gemeldet werden. Die rechtliche Grundlage bildet die Verordnung zum Schutz gegen anzeigepflichtige Tierseuchen. Ein positiver Test zieht strenge Maßnahmen nach sich: Quarantäne, Sperrung des Hofs, Untersuchung aller Kontaktpferde – und in der Regel die Tötung des betroffenen Tieres.
Einordnung unter den ansteckenden Tierkrankheiten
Die EIA zählt neben Erkrankungen wie Rotz, Afrikanischer Pferdepest oder infektiöser Anämie der Einhufer zu den hochansteckenden Seuchen, die international überwacht werden. Pferde dürfen nur mit negativem Coggins-Test exportiert oder zu Turnieren transportiert werden. Das Ziel: Einschleppung und Ausbreitung konsequent verhindern.
Wie kann ein Pferd sich mit EIA anstecken?
Die Equine Infektiöse Anämie (EIA) ist keine hochansteckende Krankheit im klassischen Sinn – aber sie wird unter bestimmten Bedingungen sehr effizient übertragen. Entscheidend ist: Das Virus wird nur über Blutkontakt weitergegeben, nicht über die Atemwege, Speichel oder Hautkontakt.
Die häufigsten Ansteckungswege
- Blutsaugende Insekten
→ Bremsen, Stechfliegen und Mücken sind die Hauptüberträger. Sie nehmen beim Blutsaugen das Virus auf und übertragen es mechanisch auf das nächste Pferd, wenn sie direkt danach erneut stechen. - Verunreinigte medizinische Instrumente
→ Nadeln, Spritzen, Zahnraspeln, Sonden: Werden sie mehrfach verwendet, können selbst winzige Blutreste zur Übertragung führen. - Bluttransfusionen
→ Bei der Gabe von Blutprodukten muss der Spender auf EIA getestet sein – sonst besteht hohes Risiko. - Infektion während der Geburt (selten)
→ Fohlen können sich bei der Geburt oder über Kolostrum infizieren, wenn die Mutter Virusträgerin ist.
Ein direkter Kontakt von Pferd zu Pferd, etwa über Fellpflege oder den gemeinsamen Weidegang, führt nicht zur Ansteckung, da dafür ein Blutkontakt notwendig wäre.
Symptome: Wie äußert sich eine EIA beim Pferd?
Die Symptome der Equinen Infektiösen Anämie sind so vielfältig wie tückisch. Manche Pferde zeigen deutliche Krankheitsanzeichen, andere wirken über Monate oder Jahre vollkommen gesund – sind aber dennoch Virusträger. Gerade diese inapparenten Verläufe machen die Erkrankung so gefährlich, denn infizierte Tiere können das Virus unbemerkt weiterverbreiten.
Akuter Verlauf: Wenn das Virus zuschlägt
Im akuten Stadium treten meist folgende Symptome einer infektiösen Anämie beim Pferd auf:
- Hohes Fieber (über 40 °C)
- Appetitlosigkeit
- Leistungsabfall und Schwäche
- Ödeme, v. a. an Unterbauch und Beinen
- Blutungen an Schleimhäuten
- Gelbfärbung der Schleimhäute (Ikterus)
- Tachykardie (beschleunigter Puls)
- Blutarmut – erkennbar an blassen Schleimhäuten
Diese Phase kann wenige Tage bis Wochen dauern. Ohne genaue Diagnostik wird sie oft mit Fieberinfekten oder Stoffwechselstörungen verwechselt.
Chronischer Verlauf: Unspezifisch, aber gefährlich
Nach der akuten Phase folgt häufig ein chronischer oder rezidivierender Verlauf mit:
- wiederkehrendem Fieber
- Müdigkeit
- schleichender Gewichtsabnahme
- wiederkehrender Anämie
In dieser Phase kann sich das Pferd phasenweise erholen – bleibt aber infiziert.
Inapparent: Die unsichtbaren Träger
Etwa ein Drittel der infizierten Pferde zeigt keine erkennbaren Symptome – wird aber trotzdem zum Virusträger. Diese inapparenten Pferde stellen die größte Gefahr für andere dar, weil sie unbemerkt in den Bestand gelangen können – zum Beispiel über Pferdekäufe oder Turnierbesuche.
Abgrenzung zu anderen Ursachen von Blutarmut
Eine leichte Anämie beim Pferd kann viele Ursachen haben: Eisenmangel, chronische Entzündungen, Parasiten oder Blutverlust. Im Gegensatz zur EIA sind diese Formen meist behandelbar. Entscheidend ist daher die differentialdiagnostische Abklärung – insbesondere, wenn Symptome wie Leistungsschwäche oder blasse Schleimhäute auftreten.
Diagnose: So wird EIA sicher festgestellt
Da die Symptome der Equinen Infektiösen Anämie oft unspezifisch oder gar nicht sichtbar sind, ist die Diagnose entscheidend – nicht nur für das betroffene Tier, sondern für den gesamten Bestand. Nur eine gezielte Testung kann Klarheit schaffen.
Blutbild: Hinweise, aber keine Gewissheit
Ein allgemeines Blutbild beim Pferd mit EIA kann erste Anzeichen liefern:
- erniedrigte Anzahl roter Blutkörperchen (Anämie)
- veränderte Leukozytenzahlen
- Thrombozytopenie (niedrige Blutplättchenzahl)
- Anzeichen von Entzündungsreaktionen
Diese Werte sind jedoch nicht beweisend – sie zeigen lediglich, dass eine systemische Erkrankung vorliegen könnte. Für eine eindeutige Diagnose ist ein spezifischer Test erforderlich.
Der Coggins-Test: Goldstandard der EIA-Diagnostik
Die zuverlässigste Methode zur Feststellung der EIA ist der sogenannte Coggins-Test – ein Agar-Gel-Immunodiffusionstest (AGID). Er weist Antikörper gegen das EIA-Virus im Blut nach und ist in Deutschland und international als Standardverfahren anerkannt.
👉 Welche der folgenden Methoden wird normalerweise zur Diagnose einer infektiösen Anämie bei Pferden verwendet? – Die Antwort ist eindeutig: der Coggins-Test.
Wann wird getestet?
Ein EIA-Test ist verpflichtend bei:
- Pferdeimporten aus Nicht-EU-Ländern
- Teilnahme an internationalen Turnieren
- Verdacht auf Seuchenausbruch
- Bestandsuntersuchungen nach positivem Fall
Viele Tierärzte empfehlen zudem präventive Testungen bei Pferdekäufen oder Stallwechseln – insbesondere, wenn die Herkunft unklar ist.
Weitere Testverfahren
Neben dem Coggins-Test kommen in bestimmten Fällen auch ELISA-Verfahren oder PCR-Tests zum Einsatz, etwa zur Schnellabklärung oder in Grenzfällen. Diese Verfahren ergänzen die Diagnostik, ersetzen den offiziellen Nachweis per AGID aber nicht.
Behandlung: Was tun bei einem positiven EIA-Befund?
Ein positives Testergebnis auf Equine Infektiöse Anämie ist für Tierhalter ein Schock – nicht nur wegen der medizinischen Diagnose, sondern vor allem wegen der rechtlichen Folgen. Denn: Die EIA ist nicht heilbar. Eine gezielte antivirale Therapie existiert nicht, und selbst symptomatische Behandlungen haben keinen Einfluss auf die Viruslast oder Ansteckungsfähigkeit.
Ist eine Behandlung der EIA möglich?
Die kurze Antwort lautet: Nein – zumindest nicht im klassischen Sinn. Zwar können einzelne Symptome wie Fieber, Ödeme oder Blutarmut behandelt werden, doch das Virus bleibt dauerhaft im Körper. Medikamente zur Eliminierung des Erregers gibt es bislang nicht.
👉 Wie wird infektiöse Anämie bei Pferden behandelt?
Theoretisch mit unterstützender Pflege – nicht mit heilenden Medikamenten. Aber positive Pferde müssen meistens eingeschläfert werden.
Was geschieht mit infizierten Pferden?
Da infizierte Tiere lebenslang Virusträger sind, schreibt das deutsche Tierseuchenrecht eine Tötung oder dauerhafte Isolation vor. Die Entscheidung trifft das zuständige Veterinäramt auf Basis der Seuchenlage. Häufige Maßnahmen sind:
- Sofortige Quarantäne des betroffenen Pferdes
- Bestandssperre für den ganzen Stall
- Untersuchung aller Kontaktpferde
- Im Regelfall: Euthanasie des infizierten Tieres
Kann ein Pferd eine infektiöse Anämie überleben?
Ja – physisch kann das Pferd durchaus überleben, insbesondere bei inapparentem Verlauf. Doch aus seuchenhygienischer Sicht gilt es als permanente Gefahr für andere Pferde. Daher wird es meist aus dem Bestand entfernt.
Was tun bei positivem Befund?
- Veterinäramt informieren (Meldepflicht!)
- Tier isolieren – kein Kontakt zu anderen Pferden
- Weitere Blutuntersuchungen aller Tiere im Umfeld
- Keine Teilnahme an Turnieren, Zucht oder Transporten
Prävention: Wie lässt sich EIA vermeiden?
Da es keine Heilung gibt, ist Vorbeugung die einzige wirksame Strategie gegen die Equine Infektiöse Anämie. Der Fokus liegt dabei auf Hygiene, Insektenkontrolle und konsequenter Testung – besonders bei Tierzukäufen und Reisen.
Gibt es einen Impfstoff gegen EIA?
Aktuell existiert kein zugelassener Impfstoff gegen EIA – weder in Deutschland noch international. Das liegt unter anderem daran, dass das Virus sehr variabel ist und sich gut dem Immunsystem entzieht. Auch der Einsatz eines experimentellen Impfstoffs ist verboten, da geimpfte Tiere im Coggins-Test positiv erscheinen würden und sich somit nicht mehr von tatsächlich infizierten unterscheiden ließen.
Hygienemaßnahmen: Der wichtigste Schutz im Alltag
Eine sorgfältige Stallhygiene hilft nicht nur gegen EIA, sondern schützt auch vor anderen Infektionen:
- Nur sterile Instrumente verwenden (Nadeln, Zähnefeilen etc.)
- Keine gemeinsame Nutzung von medizinischem Zubehör
- Sorgfältige Wundversorgung, um Blutkontakte zu vermeiden
- Vorsicht bei Bluttransfusionen: nur getestete Spender verwenden
Insektenbekämpfung: Bremsen als stille Überträger
Bremsen und stechende Fliegen sind die Hauptvektoren des Virus. Deshalb ist eine gezielte Insektenabwehr entscheidend:
- Fliegendecken und Insektensprays
- Bremsenfallen rund um Stall und Weide
- Haltungseinrichtungen nicht in feuchten, schattigen Gebieten anlegen
- Weidemanagement: gefährdete Tiere in heißen Sommermonaten möglichst nicht auf dieselbe Fläche wie andere setzen
Testpflicht und Transportkontrollen
Wer mit seinem Pferd reisen oder an Veranstaltungen teilnehmen möchte, sollte regelmäßig testen lassen:
- Coggins-Test vor Turnieren oder Exporten
- Testpflicht bei Importen aus Drittländern
- Kaufpferde vor dem Einzug in den Stall testen
- Auch Träger ohne Symptome erkennen – nur so lassen sich Seuchenzüge verhindern
Aktuelle EIA-Fälle in Deutschland und Europa
Obwohl die Equine Infektiöse Anämie (EIA) in Deutschland als selten gilt, kommt es immer wieder zu Einzelfällen – oft mit weitreichenden Konsequenzen für Tierhalter, Behörden und angrenzende Betriebe. Auch in Nachbarländern treten gelegentlich Infektionen auf, meist durch Pferdeimporte oder Transporte.
Deutschland: Ein aktueller Fall in Baden-Württemberg
Im August 2025 wurde auf dem Reiterhof „Lettenhof“ in Neustetten-Wolfenhausen (Kreis Tübingen) ein Pony positiv auf EIA getestet. Das Tier zeigte zunächst Symptome einer Kolik und wurde daraufhin in einer Pferdeklinik untersucht – dort wurde die Infektion durch einen Bluttest festgestellt. Das Pony musste gemäß Tierseuchenverordnung eingeschläfert werden. Der gesamte Betrieb steht seither unter Quarantäne – voraussichtlich für drei Monate.
Die Besitzerin, Reittherapeutin Ina Frank, berichtet von einem hohen emotionalen und wirtschaftlichen Schaden: keine Einnahmen, aber laufende Kosten, eingeschränkte Bewegungsfreiheit für die Tiere, kein Publikumsverkehr. Das zuständige Veterinäramt testet auch alle anderen Pferde des Hofes sowie potenzielle Kontaktbetriebe.
Niederlande: Positiver Fall im März 2025
In den Niederlanden wurde im Frühjahr 2025 ein Pferd ohne klinische Symptome positiv auf EIA getestet. Der Befund wurde sowohl im ELISA-Test als auch durch den Coggins-Test bestätigt. Das Pferd wurde euthanasiert, und alle Kontaktpferde unterliegen seither Quarantäne und mehrstufigen Testungen. Auch hier wurde der Erreger vermutlich über Insektenkontakt oder einen zurückliegenden Import eingeschleppt.
USA: Mehrere Ausbrüche im Jahr 2025
In den Vereinigten Staaten wurden im ersten Halbjahr 2025 21 EIA-Fälle registriert, u. a. in Texas, Kalifornien und Colorado. Bemerkenswert ist ein Fall in einer Tierklinik, bei dem sich mehrere Pferde infizierten – vermutlich durch unzureichend gereinigte medizinische Instrumente. Der Vorfall zeigt, dass selbst in Ländern mit hoher seuchenhygienischer Kontrolle Übertragungen in Einrichtungen möglich sind.
Fazit: EIA – selten, aber ernst zu nehmen
Die Equine Infektiöse Anämie (EIA) ist eine heimtückische, virale Blutkrankheit beim Pferd, die selten auftritt – aber im Ernstfall schwerwiegende Folgen hat. Anders als bei anderen Formen der Anämie beim Pferd gibt es keine Heilung: Infizierte Tiere bleiben lebenslang Träger und müssen in Deutschland in der Regel getötet werden.
Übertragen wird das Virus über Blutkontakt – meist durch Bremsen oder unsaubere Instrumente. Da viele Pferde keine Symptome zeigen, kann sich das Virus unbemerkt verbreiten. Deshalb ist konsequente Testung bei Ankäufen, sorgfältige Hygiene im Stall und Insektenabwehr essenziell, um die Ausbreitung zu verhindern.
Aktuelle Fälle – wie jüngst auf einem Reiterhof in Baden-Württemberg oder in Nachbarländern wie den Niederlanden – zeigen: Wachsamkeit ist gefragt, auch wenn die Krankheit hierzulande selten ist. Nur wer EIA ernst nimmt, schützt nicht nur sein eigenes Pferd, sondern den gesamten Bestand.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Equinen Infektiösen Anämie (EIA)
Was ist infektiöse Anämie beim Pferd?
Die Equine Infektiöse Anämie (EIA) ist eine durch ein Retrovirus verursachte Blutkrankheit bei Pferden, Ponys, Eseln und Maultieren. Sie wird ausschließlich über Blutkontakt übertragen, verläuft meist chronisch und ist in Deutschland anzeigepflichtig.
Ist EIA dasselbe wie eine Anämie beim Pferd?
Nein. Während Anämie beim Pferd allgemein jede Form von Blutarmut beschreibt (z. B. durch Eisenmangel oder Parasiten), handelt es sich bei der EIA um eine ansteckende Virusinfektion, die nicht heilbar ist und rechtlich streng reguliert wird.
Was sind die Symptome einer infektiösen Anämie beim Pferd?
Typische Symptome sind wiederkehrendes Fieber, Schwäche, blasse Schleimhäute, Ödeme, Gewichtsverlust und Blutarmut. Viele infizierte Pferde zeigen jedoch gar keine Anzeichen – bleiben aber lebenslang Virusträger.
Wie kann sich ein Pferd mit EIA anstecken?
Das Virus wird hauptsächlich durch Bremsen und stechende Insekten, aber auch über kontaminierte medizinische Instrumente oder Bluttransfusionen übertragen. Ein direkter Kontakt ohne Blut reicht nicht aus.
Wie wird EIA diagnostiziert?
Ein einfacher Bluttest, der sogenannte Coggins-Test (AGID), weist Antikörper gegen das Virus nach. Ergänzend kann ein ELISA-Test oder eine PCR erfolgen. Der Coggins-Test ist internationaler Standard.
Was passiert bei einem positiven Befund?
In Deutschland ist EIA eine anzeigepflichtige Tierseuche. Betroffene Pferde werden in der Regel eingeschläfert. Der gesamte Bestand wird getestet und steht mindestens 90 Tage unter Quarantäne.
Ist die infektiöse Anämie bei Pferden heilbar?
Nein. Es gibt keine Heilung und keinen zugelassenen Impfstoff. Infizierte Pferde bleiben lebenslang Träger.
Was kann man einem Pferd bei Anämie geben?
Wenn es sich nicht um EIA, sondern um eine andere Form der Anämie beim Pferd handelt (z. B. Eisenmangel), können Futterergänzungen, Mineralien und eine angepasste Ernährung helfen. Eine tierärztliche Abklärung ist unerlässlich.
Gibt es einen Impfstoff gegen EIA?
Nein. Aufgrund der Virusstruktur und fehlender Unterscheidbarkeit geimpfter und infizierter Tiere gibt es weltweit keinen zugelassenen Impfstoff.
Was ist der Coggins-Test beim Pferd?
Der Coggins-Test ist ein serologischer Bluttest, der Antikörper gegen das EIA-Virus nachweist. Er ist Voraussetzung für den Pferdeexport, Turnierteilnahme und häufig auch beim Pferdekauf.