Mauke beim Pferd: Wie du das hartnäckige Fesselekzem los wirst
Erfahre alles über Mauke beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der entzündlichen Hauterkrankung, die oft durch Bakterien, Hautschädigungen und ein geschwächtes Immunsystem begünstigt wird. Mit Tipps zu Pflege, Fütterung und Stallhygiene zur Vorbeugung und Unterstützung der Heilung.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Mauke beim Pferd?
Mauke beim Pferd ist eine entzündliche, ekzemartige Hauterkrankung, die durch ein Zusammenspiel verschiedener Ursachen entstehen kann. Sie ist daher auch eine Multifaktorenkrankheit. Es können nicht nur Bakterien und Pilze in den Blutstrom eindringen, wenn die Hautflora beschädigt ist, und Entzündungen hervorrufen, Mauke kann auch durch Fütterungsfehler und Haltungsfehler entstehen. Da sich Mauke auf die Fesselbeuge beschränkt, wird sie auch als Fesselekzem oder Fesselbeugenekzem bezeichnet. In der Fachsprache nennt man Mauke beim Pferd auch Dermatitis superficialis.
Besonders häufig sind Pferde von Mauke betroffen, die einen dichten Fesselbehang aufweisen, hier vor allem Kaltblutrassen wie Tinker, aber auch Friesen. Aber auch Pferde mit weißem Fell oder wenig pigmentierter Haut im Fesselbereich haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko.
Die weitverbreitete Meinung, Mauke trete vermehrt in Herbst und Winter auf, lässt sich zwar bestätigen, jedoch ist feucht-kaltes Wetter nicht der ausschlaggebende Faktor für die Entstehung von Mauke. In Herbst und Frühjahr jedoch, zur Zeit des Fellwechsels, haben Pferde einen erhöhten Bedarf an Mineralien. Wird dieser nicht gedeckt, entstehen Defizite, die Immunabwehr des Pferdes sinkt und machen das Pferd anfälliger für nährstoff- und stoffwechselbedingte Erkrankungen wie Mauke.
Mauke kann von heute auf morgen auftreten, sie hält sich jedoch sehr hartnäckig. Im schlimmsten Fall wird sie sogar chronisch. Daher ist es bei der Behandlung von Mauke wichtig, genauso hartnäckig zu bleiben und die betroffenen Stellen konsequent zu pflegen.
Mauke beim Pferd erkennen – Symptome
Mauke lässt sich auch ohne eingehende oder tierärztliche Diagnose sehr leicht an folgenden Punkten an einem oder mehreren Beinen in der Fesselbeuge erkennen:
- Gerötete Haut
- Juckreiz
- Schmierige oder trockene Krusten, die grau, gelblich oder weiß gefärbt sind
- Tiefe, quere Risse bis in die unteren Hautschichten
- Nässende Hautstellen und verklebtes Fell
- An und um die betroffenen Stellen Haarausfall und kahle Stellen
- Geschwollenes Bein oder gewucherte Wunde
- Berührungsempfindlichkeit bis starke Schmerzen
- Eventuell Lahmheit
Je nach Behandlung oder Schwere des Krankheitsverlaufs können auch Narben zurückbleiben. Abhängig von der Qualität der Wundversorgung bleibt entsprechendes Narbengewebe zurück, das das Pferd in der Beweglichkeit seiner Fesselgelenke auch einschränken kann.
Im schlimmsten Fall wird Mauke chronisch und führt zu Sekundärinfektionen. Hierbei dringen Bakterien in das Bein ein, stören den Lymphfluss und lassen in der Folge das Bein anschwellen. Hierbei spricht man von einer Lymphangitis – die schwerwiegendste Komplikation einer Mauke. Diese kann man nur durch den Einsatz von starken Antibiotika behandeln, da die Gliedmaßen stark geschwollen und überempfindlich sind, heiß anlaufen und zu Lahmheiten führen.
Am häufigsten sind die Fesseln der Hinterbeine betroffen, allerdings kann Mauke auch an den Vorderbeinen auftreten.
Krankheitsverlauf von Mauke:
- Leichte Rötung der oberen Hautschicht (v.a. sichtbar bei weißen Fesseln)
- Leichte Schwellung und Wärme, die Rötung verstärkt sich
- Bildung von Bläschen und Knötchen, die sich zu blutigem Schorf entwickeln
- Ohne Behandlung dringt die Schädigung in die unteren Hautschichten ein
- Die Krusten reißen unter Belastung immer wieder auf und führen zu tiefen, schmerzhaften Furchen
- Durch den ständigen Entzündungsreiz entstehen Wucherungen, Warzen und Granulationsgewebe (vorübergehend entstehendes Gewebe) – die Mauke wird chronisch!
Mögliche Ursachen von Mauke
Mauke ist eine Multifaktorenkrankheit, es gibt also nicht nur einen Auslöser, sondern ein Zusammenspiel verschiedener Ursachen, die zur Mauke führen.
Wir haben zum einen Bakterien, Pilze und Milben als Auslöser für die Infektion, jedoch können diese nur eindringen, wenn die Hautbarriere des Pferdes geschädigt ist. Ein gesundes Pferd hat eine geschlossene Hautbarriere, sodass Matsch, Bakterien, Pilze oder Parasiten nicht durch sie hindurch dringen können. Und sollten dennoch kleine Hautrisse Eindringlinge nicht abwehren können, so kann immer noch das Immunsystem des Pferdes eine Infektion abwehren. Sind Immunsystem und Stoffwechsel jedoch geschwächt, können sich Krankheitserreger ausbreiten und eine Entzündung verursachen.
Damit haben wir eine Komposition aus Erregern, mechanischen Schädigungen und entgleistem Stoffwechsel, die letztlich zur Mauke beim Pferd führen. Gehen wir auf diese nachfolgend noch näher ein.
Mechanische Schädigung der Haut
Die Haut bildet als das größte Organ des Körpers eine Schutzschicht um das Pferd und dient als erste Barriere vor Erregern und Parasiten. Doch die Hautbarriere kann durch mechanische Einwirkungen reißen – manchmal für das menschliche Auge gar nicht sichtbar. Dies geschieht beispielsweise durch dauerhafte Reibung, die beispielsweise bei falsch sitzenden Hufschuhen oder mangelnde Hygiene vor dem Gebrauch von Gamaschen der Fall ist. Nicht entfernter Feinstaub auf den Pferdebeinen wirkt wie Schmirgelpapier, wenn Gamaschen angelegt werden, und verursacht feinste Haarrisse in der Haut, die mit dem menschlichen Auge nicht erkennbar sind. Und damit öffnen sie die Tore für Erreger, die dann in den Körper gelangen können.
Ätzender Ammoniak kann die Haut ebenfalls so weit reizen, dass er sie schädigt. Ammoniak entsteht durch die Verbindung von Urin und Kot und kann zu Hautreizungen führen. Das tägliche Ausmisten des Stalles ist daher nicht nur für die Schleimhäute und Atemwege der Pferde wichtig, sondern auch für ihre Hautgesundheit.
Weitere Ursachen für Hautschädigungen können Verletzungen, Schürfwunden oder aufgekratzte Insektenstiche sein.
Pilze, Parasiten, Bakterien – Mauke verursachende Erreger
Ist die Hautbarriere geschädigt, haben es Bakterien, Pilze und Milben leicht, das Pferd zu kontaminieren und Entzündungen hervorzurufen. Unter den Bakterien ist vor allem das Bakterium Dermatophilus congolensis Hauptverursacher für Mauke. Dieses überlebt sehr gut im Schlamm seiner Umgebung. Hier findet auch die Annahme ihren Anfang, dass Mauke häufig bei matschigem Wetter entsteht, da sich das Bakterium im Schlamm gut vermehren kann.
Viele Pferdebesitzer stellen sich auch die Frage, ob Mauke ansteckend ist. Per se ist Mauke nicht ansteckend, da es sich hier nicht um eine Virusinfektion handelt. Doch bei einer hohen Besatzdichte kann Mauke durchaus häufiger vorkommen, da die Bakterien einen kürzeren Kontaminationsweg haben.
Weiterhin können Milben Mauke hervorrufen, allerdings nicht im direkten Sinn. Milben verursachen einen starken Juckreiz, dem das Pferd mit größter Hingabe nachgehen will. In der Folge reizt es damit die Haut so stark, dass diese aufreißt und erneut die Tore für Erreger öffnet. Einen Milbenbefall kann man sehr gut an der Gelbfärbung des Fells erkennen. Sie nisten sich besonders gerne in der Fesselbeuge mit viel Behang an, wo sich ein feuchtes Klima bildet. Um sowohl Mauke als auch einem Milbenbefall abzuwenden, kann das Kurzhalten des Behangs von größter Wichtigkeit sein.
Ein aus der Balance gebrachter Stoffwechsel
Zu guter Letzt müssen wir noch einen Blick auf den Stoffwechsel werfen – und hier müssen wir genau hinschauen. Die Meinung, dass Mauke beim Pferd durch einen Mangel an Stallhygiene und durch nass-kaltes Wetter entsteht, stimmt zum Teil. Doch ein Pferd mit einem gesunden Immunsystem kann diese Lappalien sehr gut abwehren. Der Stoffwechsel leistet damit für die Entstehung von Mauke einen entscheidenden Faktor.
Ein Nährstoffmangel durch eine unausgewogene Fütterung, aber auch eine Überfütterung an Energie können den gesamten Stoffwechsel und in der Folge auch das Immunsystem des Pferdes schwächen. So kann auch Stress die Aufnahme von Mineralien hemmen, was sich schließlich an Hautveränderungen erkennen lässt. Auch die Entgiftung wird durch Stress blockiert, was zur Überlastung von Leber und Niere führt. Wird der Körper mit den angesammelten Abfallprodukten nicht mehr fertig, macht sich auch das an Hautveränderungen wie Mauke im Fesselbereich bemerkbar. Schließlich ist die Haut der Spiegel dessen, wie es im Pferd aussieht.
Zusammenfassend können folgende Punkte direkte oder indirekte Ursachen für Mauke beim Pferd sein:
- Geschädigte Haut durch reibende Ausrüstung, geöffnete Insektenstiche, Schürfwunden, Schnitte
- Nass-kaltes Wetter
- Mangelnde Hygiene: Matschige Paddocks, Ammoniakbildung im Stall, mangelhafte Fellpflege
- Bakterielle Infektion
- Infektionsdruck, Überbelegung begünstigt die Ausbreitung und Übertragung des Bakteriums
- Befall durch Milben, vor allem bei dichtem Kötenbehang
- Nährstoffmangel, hier vor allem Mangel an Zink
- Überfütterung von Eiweiß, Zucker, Stärke
- Geschwächtes Immunsystem
- Stress
- Entgiftungsstörung durch Darmstörungen
- Photosensibilität hervorgerufen durch Vergiftungen toxischer Pflanzen
Diagnose
Mauke lässt sich sehr einfach über die oben beschriebenen Symptome erkennen. Dennoch kann der Tierarzt einen Abstrich machen, um die beteiligten Bakterien zu identifizieren, gegen welche er in schlimmen Fällen Antibiotika einsetzen kann. Im selben Atemzug kann der Veterinär auch einen Resistenztest machen, um die Keime noch besser behandeln zu können.
Insgesamt kann der Tierarzt drei Formen oder Grade der Mauke feststellen:
- 1. Milde Mauke: Am häufigsten vertretene Form der Mauke mit geröteter Haut, Juckreiz, Haarausfall und ggf. Schmerzen
- 2. Exsudative Mauke: Eitriger Ausfluss, Krustenbildung, Juckreiz, Haarverlust in Büscheln, Schmerzen bis zur Lahmheit
- 3. Chronische Mauke: Mit Hautwucherungen und Elefantenhaut, auch chronische Warzenmauke genannt
Behandlung: So wirst du Mauke beim Pferd wieder los
Mauke überrascht viele Pferdebesitzer, doch so schnell wie sie gekommen ist, so leicht wird man sie nicht wieder los. Die Behandlung ist langwierig und man benötigt einen langen Atem. Sei also im Hygiene- und Behandlungsmanagement konsequent und ausdauernd.
In erster Linie solltest du versuchen, die Ausbreitung der Bakterien zu verhindern und weitere Infektionen zu vermeiden. Halte die betroffenen Stellen stets sauber und trocken: Achte auf eine täglich ausgemistete Box mit trockener Einstreu, vermeide wenn möglich den Matschpaddock. Reißen die Krusten immer wieder auf, können spezielle Bandagen helfen, die Fesselbeugen sauber und trocken zu halten.
Bei Pferderassen mit viel Behang solltest du diesen vor der Behandlung kürzen oder gar abrasieren, um den Bakterien und Milben das wohlige Klima zu nehmen.
Wann Rasieren und Pferde scheren noch sinnvoll sein kann, kannst du nachlesen im Artikel: Pferde scheren: Ausrüstung, Zeitpunkt und Wissenswertes.
Nun geht es daran, die Krusten Stück für Stück zu entfernen. Weiche dafür die Fesselbeugen täglich mit einer milden Spüllösung und laufwarmen Wasser ein, um die Krusten sanft zu lösen. Hierfür eignet sich beispielsweise Kernseife, die alkalisch und entzündungshemmend ist. Aber auch Jodseife funktioniert bei der Behandlung von Mauke sehr gut. Pule aber nie festsitzende Krusten ab, da dies sonst die Haut nur unnötig reizt und die Wunden nicht verheilen lässt. Geht der Schorf tief, kannst du ihn auch über Nacht mit einem nassen, in Ravinol getränkten Verband einweichen.
Nach dem Einweichen werden die Fesseln mit einem sauberen, trockenen Tuch gut abgetrocknet. Nutze hierfür jedes Mal ein sauberes Handtuch, um die Ausbreitung der Bakterien nicht weiter zu fördern.
Verwende im letzten Schritt eine rückfettende Creme, um die Haut vor weiteren Rissen zu schützen und die Hautregeneration zu unterstützen. Hierfür eignen sich Hausmittel wie Hanuka-Honig oder auch Propolis. Aber auch Niemöl, das gerne zur Pferdepflege bei Sommerekzem verwendet wird, oder Pferdeerde sind gute Pflegemittel bei Mauke. Zink ist für die Hautgesundheit ein wichtiges Zahnrad, weshalb es als Salbe den Heilungsprozess unterstützen kann. Allerdings trocknet Zinksalbe auch stark aus. Verwende sie daher am besten nur, wenn die Mauke feucht und eitrig ist und abtrocknen muss.
In ganz harten Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung durch den Tierarzt der beste Weg sein. Hierfür wird zuvor ein Abstrich gemacht, um die richtigen Antibiotika zu wählen. Außerdem kommen dann kortisonhaltige und antibiotische Präparate zum Einschmieren zum Einsatz.
Mauke richtig vorbeugen
- Hygienische Haltungsbedingungen: trockene Einstreu, sauberer und trockengelegter Paddock/Auslauf, tägliches Ausmisten/Abäppeln
- Sauberkeit der Fesselbeugen und Hufe: Achte vor allem vor dem Gebrauch von Hufschuhen, Hufglocken, Fesselkopfgamaschen und Bandagen, dass die Pferdebeine komplett rein sind. Spritze die Beine eventuell vorher mit Wasser ab, wasche sie mit Seife und trockne sie gründlich ab, bevor du Bein- und Hufschutz anziehst. Achte genauso penibel auf die Sauberkeit der Beine wie du auf die Sauberkeit des Pferderückens vor dem Satteln achtest.
- Mineralienversorgung: Auf die Versorgung mit Zink vor allem bei reiner Heufütterung und/oder Gabe von nur wenig Kraftfutter achten.
- Stress vermeiden: Stress verhindert die Aufnahme an Mineralien, erhöht zudem den Bedarf an diesen und schwächt das Immunsystem. Finde eine Haltung, in der das Pferd entspannt leben kann, achte bei außerordentlichen Situationen auf eine gute Vorbereitung und versuche diese so stressfrei wie möglich über die Bühne zu bringen (Stallumzug, Turnier, Futterumstellung etc.)
- Stoffwechsel ankurbeln: Mit einer bedarfsgerechten Fütterung und ausreichend Bewegung kommt der Stoffwechsel in Schwung, der Lymphfluss wird angekurbelt und damit der Abtransport von Schadstoffen verbessert.
Fütterung bei Mauke
Die Fütterung ist bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Mauke eine wichtige Stellschraube. Denn Nährstoffmängel und Überfütterung spiegeln sich auf der Haut des Pferdes wider. Daher solltest du gemeinsam mit deinem Tierarzt das Pferd in seiner Gesamtheit betrachten. Bevor du also beginnst, den Futterplan deines Pferdes bei Mauke komplett umzustellen, lasse vorher den Tierarzt ein Blutbild machen, um eventuelle Defizite oder Abnormalitäten festzustellen. Nachfolgend sind ein paar wichtige Punkte, die du in der Fütterung bei Mauke unbedingt beachten solltest:
Entgiftungsorgane entlasten
Bildet sich Mauke in den Fesselgelenken, sind alle Barrieren, die das Pferd vor Erregern schützen, niedergebrannt. Die Mauke verursachenden Erreger konnten nicht aus dem Blutstrom gefiltert werden, sondern haben eine Entzündung hervorgerufen. Die Flut an Schadstoffen waren für Leber und Niere einfach zu groß, sodass diese den Abtransport nicht mehr bewältigen konnten.
Entlaste in erster Linie die Entgiftungsorgane Leber und Niere, indem du auf eine zucker- und eiweißarme Fütterung achtest. Füttere das Pferd bedarfsgerecht, also seiner zu erbringenden Leistung entsprechend, denn Übergewicht zeichnet sich ebenfalls negativ auf der Haut des Pferdes ab.
Ein weiterer Punkt, der selbstverständlich sein sollte, auf den allerdings hin und wieder nicht penibel genug geachtet wird: Vermeide kontaminiertes Futter. Staubiges, mit getrockneten Giftpflanzen gespicktes oder verschimmeltes Heu, ranziges oder anderweitig kontaminiertes Krippenfutter führen zu einer Belastung der Entgiftungsorgane. Nimmt das Pferd immer mehr von diesen Schadstoffen auf, sammeln sie sich an und die Abwehrkräfte des Pferdes gegenüber eindringenden Erregern werden geschwächt. Eine hochwertige Futterqualität ist für die Bekämpfung und Vorbeugung von Mauke ausschlaggebend.
Streiche Futtermittel mit Zusatz-, Aroma- und Konservierungsstoffen. Diese sind für das Pferd völlig überflüssig bzw. unnatürlich und sind einmal mehr Stoffe, die Leber und Niere entgiften müssen.
Zink, Selen, Kuper, Biotin und Vitamin A…
…sind Nährstoffe und Vitamine, die an der Hautregeneration, die Wundheilung und die natürliche Barrierefunktion der Haut beteiligt sind. Pferde mit Mauke können, wie Pferde mit Sommerekzem, einen Mangel vor allem an Zink aufweisen. Auch für Mauke prädestinierte Pferderassen mit viel Fell und Behang sind ebenfalls Kandidaten für einen Zinkmangel. Es sind vor allem die Pferde von einem Zinkmangel betroffen, die robust gehalten werden, wenig mineralisiertes Krippenfutter, dafür aber viel Heu erhalten und viele Nährstoffe für ihr dichtes, langes Fell benötigen. Einen kritischen Blick auf die Versorgung mit Zink sollte man vor allem in der Fellwechselzeit im Frühjahr und Herbst werfen. Achte also auf die Versorgung der Nährstoffe über ein organisches Mineralfutter, in der Zink als Zinkchelat vorkommt. Organisch, weil diese Form vom Pferd leichter absorbiert werden kann als anorganische Verbindungen.
Eine gesunde Darmflora gegen Mauke
Der gesamte Stoffwechsel und das Immunsystem des Pferdes hängt von der Balance seiner Darmflora ab. Die hier lebenden, guten Bakterien halten das Pferd gesund, indem sie wichtige Nährstoffe aus dem Futter absorbieren und Vitamine synthetisieren. Damit die Darmmikroben überleben und ihren Job gutmachen, brauchen sie ausreichend Raufutter in hochwertiger Qualität und sonst eine stärkearme Fütterung. Gelangt zu viel unverdaute Stärke in den Dickdarm, sterben die Mikroben durch die Übersäuerung des Darms ab. Die Darmflora gerät nicht nur aus dem Gleichgewicht, die Gifte der abgestorbenen Bakterien werfen auch den Stoffwechsel um, belasten erneut Leber und Niere und die Schadstoffe sammeln sich im Pferdekörper an. Neben Juckreiz, Sommerekzem und Hufrehe kann hier eben auch Mauke entstehen.
Hin und wieder kann eine Darmsanierung dann sinnvoll sein. Hierfür eignen sich Probiotika, um den Darmbakterien wieder eine Nahrungsgrundlage zu liefern und die Darmflora langsam wieder aufzubauen.
Mauke beim Pferd: Zusammengefasst
Mauke ist eine komplexe, entzündliche Hauterkrankung beim Pferd, die durch verschiedene Faktoren wie Hautschädigungen, bakterielle Infektionen und ein geschwächtes Immunsystem begünstigt wird. Besonders gefährdet sind Pferde mit dichterem Fesselbehang und hellem Fell sowie solche, die unter Nährstoffmängeln leiden oder in feuchten, unhygienischen Bedingungen gehalten werden. Die Behandlung von Mauke erfordert Geduld und eine konsequente Pflege der betroffenen Stellen, um die Ausbreitung der Bakterien zu stoppen und eine Chronifizierung zu verhindern. Gleichzeitig ist eine angepasste Fütterung und ein gutes Stallmanagement unerlässlich, um die Haut- und Immungesundheit des Pferdes zu stärken. Durch sorgfältige Vorsorge und regelmäßige Gesundheitschecks lassen sich die Risiken für Mauke reduzieren und die Lebensqualität der Pferde verbessern.
Mauke: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Kann zu viel Waschen Mauke begünstigen?
Zu häufiges Waschen der Pferdebeine kann genauso wie eine mangelnde Hygiene Mauke begünstigen, denn dadurch wird die Hautbarriere ebenfalls geschädigt. Wäscht man die Pferdebeine nicht nur mit Wasser, sondern auch zu häufig mit Shampoo, werden der pH-Wert und natürliche Fettgehalt der Haut verändert, wodurch sie ihre Schutzfunktion verliert – es entstehen Risse in der Epidermis und Bakterien haben es leichter einzudringen. Wasche daher so wenig wie möglich, aber so oft wie nötig, beispielsweise bevor du Gamaschen, Hufschuhe oder Hufglocken anziehst.
Geht Mauke von allein weg?
Mauke hält sich hartnäckig und kann bei mangelhafter oder fehlender Pflege sogar chronisch werden. Durch Bewegung reißt der Schorf immer wieder ein und dringt von der oberen in die unteren Hautschichten vor. Das führt zu starken Schmerzen beim Pferd. Es ist daher ratsam, Mauke behutsam, aber mit Konsequenz zu behandeln. Je nach Pflege und Schweregrad der Mauke kann sie innerhalb weniger Wochen bekämpft sein, in schweren Fällen und den jeweiligen Umständen entsprechend kann es auch mal länger dauern.
Ist Mauke auf den Menschen übertragbar?
Mauke ist grundsätzlich nicht ansteckend, da es sich bei Mauke um keine Virusinfektion handelt. Allerdings kann man beobachten, dass sich Mauke in Ställen mit höherer Besatzdichte leichter ausbreitet. Dies liegt daran, dass die Bakterien, die sich im Schlamm aufhalten, leichtere „Beute“ haben. So infiziert sich jedes Pferd, das eine geschädigte Hautbarriere hat, von selbst – aber untereinander können sich Pferde mit Mauke nicht anstecken.
Haben Pferde bei Mauke Schmerzen?
In den meisten Fällen bilden sich bei Mauke trockene Krusten, die in der Bewegung immer wieder einreißen. Zuerst sind nur die oberen Hautschichten betroffen, bei Nichtbehandeln reißt die Haut allerdings immer weiter ein und die offenen Wunden reichen bis in die untern Hautschichten. Dies ist durchaus schmerzhaft für das Pferd. Um die Flexibilität der Haut wieder herzustellen und damit die Schmerzen des Pferdes zu lindern, ist es wichtig, die Krusten behutsam zu entfernen und sie danach mit einer pflegenden Salbe feucht zu halten. Bedenke aber, Salben zu verwenden, die die Haut darunter atmen lassen. Cremes wie Melkfett sind ungeeignet, da sie die Hautflächen luftdicht abschließen, worunter sich Bakterien mühelos weiter ausbreiten können.
Welche Mangel besteht bei Mauke?
Mauke als Multifaktorenkrankheit kann viele Ursachen haben. In der Fütterung kann besonders ein Mangel an Zink, Selen, Kupfer, Vitamin A und B (Biotin) der Grund für die Entstehung von Mauke sein. Diese Nährstoffe sind nämlich an der Bildung und Regeneration der Haut und Schleimhäute maßgeblich beteiligt. Bevor du jedoch zu Zusatzfuttermitteln greifst, um eventuelle Defizite beim Pferd auszugleichen, solltest du den Tierarzt das Pferd auf eben solche überprüfen lassen. Denn ein Überschuss an Nährstoffen ist mindestens genauso schnell angefüttert, wie ein Mangel.