Verladetraining für Pferde: So gelingt der Einstieg in den Hänger
Der Sommer ist wieder da und für viele Pferdebesitzer bedeutet das Turnierstarts, Ausritte, Kurse an fremden Orten oder vielleicht sogar ein Urlaub mit dem Pferd. Aber was, wenn das Pferd sich einfach nicht verladen lassen will und die Fahrt mit dem Hänger zum Albtraum wird? Mit diesen Tipps zum Verladetraining gelingt der Einstieg in den Hänger sicher und stressfrei.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist Verladetraining für Pferde wichtig?
Verladetraining ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur für Turnierreiter, sondern für jeden Pferdebesitzer. Ein gut trainiertes Pferd, das sich problemlos verladen lässt, kann in vielen Situationen den Unterschied ausmachen. Stelle dir sich vor, dein Pferd muss aufgrund einer akuten Kolik oder einer schweren Verletzung schnell in eine Klinik gebracht werden. In solchen Notfällen ist es essenziell, dass das Verladen reibungslos und ohne zusätzliche Stressmomente abläuft, um keine wertvolle Zeit zu verlieren.
Aber auch außerhalb von Notfällen ist ein entspanntes Verladen wichtig. Ob für geplante Tierarztbesuche, Ausflüge zu Trainingsplätzen, Turnieren oder einfach für den Umzug in einen neuen Stall – ein Pferd, das sicher und ruhig auf den Anhänger geht, erleichtert den Alltag erheblich. Regelmäßiges Verladetraining stärkt das Vertrauen des Pferdes in den Hänger und in dich als Besitzer. Es lernt, dass der Hänger keine Gefahr darstellt und dass es darauf vertrauen kann, dass du es sicher transportieren wirst.
Ein entspanntes Pferd, das ohne Widerstand verladen wird, reduziert nicht nur den Stress für das Tier, sondern auch für den Besitzer. Dies schafft eine positive Erfahrung für beide und verhindert gefährliche Situationen, die durch ein ängstliches oder widerspenstiges Pferd entstehen könnten. Zusammengefasst ist Verladetraining nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern ein wichtiger Bestandteil der Sicherheit und des Wohlbefindens deines Pferdes.
Warum geht mein Pferd nicht auf den Hänger?
Pferde meiden enge Räume, in denen sie eingesperrt sind, besonders wenn diese sich auch noch bewegen. Schlechte Erfahrungen durch unsachgemäßes Verladen oder stressige Fahrten können tiefe Ängste auslösen. Unsere Verladeexperte Luuk Teunissen erklärt in seinem ClipMyHorse.TV Academy Video Schritt für Schritt, wie dein Pferd das Verladen ohne Druck und Stress lernt.
Was tun, wenn sich das Pferd nicht verladen lässt?
Ruhe bewahren! Verladetraining erfordert Geduld und sollte an einem stressfreien Tag stattfinden. Wähle einen ruhigen Ort und informiere gegebenenfalls die anderen im Stall. Fit und ausgeruht beginnst du das Training, um einen klaren Kopf zu behalten und dich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Der richtige Ort für ein Verladetraining
Starte in einer bekannten, ruhigen Umgebung. Der Platz sollte ausreichend Raum für Bodenarbeitsübungen bieten, beispielsweise eine Reithalle, ein Reitplatz oder eine ebenerdige Wiese. Der Hänger muss stabil stehen, die Rampe flach aufliegen und Hebel der Klappe sicher verstaut sein, um Verletzungen zu vermeiden.
Notwendiges Equipment für ein Verladetraining
Für ein effektives Verladetraining benötigst du:
- Ein passendes Halfter
- Einen langen Strick (ca. 4,50 m ohne Karabiner)
- Ein langes Seil (ca. 6 m ohne Panikhaken)
- Eine Gerte oder Peitsche
Wichtig: binde das Pferd erst an, wenn Stange und Klappe geschlossen sind.
Welcher Hänger eignet sich zum Verladen?
Ein geeigneter Pferdeanhänger sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Doppelhänger aus Aluminium oder Holz mit Aluminium-Boden
- Flache Rampe mit rutschfestem Gummiboden
- Stabile Mittelwand
- Schnell ein- und aushakbare Sicherheitsstangen
Der Anhänger sollte immer an ein Auto angehängt sein, um Stabilität zu gewährleisten.
Mit oder ohne Transportgamaschen verladen?
Transportgamaschen bieten Schutz, können jedoch das Rückwärtstreten erschweren. Der Beinschutz sollte dem Pferd vor dem Verladetraining bekannt sein, damit es sich problemlos daran gewöhnt.
Bodenarbeit als Grundlage
Kontrolle über die Vor- und Hinterhand deines Pferdes ist entscheidend. Bodenarbeit stärkt die Verbindung und das Vertrauen. Mögliche Übungen:
- Tempo vorgeben (An- und Ausmachen)
- Anhalten aus der Bewegung
- Richtungswechsel
- Gewöhnung an die Gerte oder Peitsche
Diese Übungen bereiten das Pferd auf das Verladetraining vor und geben ihm Sicherheit.
Verladetraining am Anhänger
Sobald die Bodenarbeit klappt, beginnt das Verladetraining am Anhänger. Luuk Teunissen lässt das Pferd Halbkreise um die Rampe laufen, um es an den Anhänger zu gewöhnen. Jeder richtige Schritt wird sofort belohnt, um dem Pferd das Prinzip von Druck und Nachgeben zu vermitteln.
Fünf Tipps für stressfreies Verladetraining
- Akzeptiere die Situation und mache das Beste daraus.
- Unterstelle deinem Pferd keine böse Absicht.
- Konzentriere dich auf kleine positive Veränderungen.
- Arbeite stetig an der Selbstsicherheit des Pferdes.
- Verzichte auf Dominanz und Bestrafung; setze auf Verständnis und ruhige Energie.
Fazit
Verladetraining erfordert Zeit, Geduld und das richtige Mindset. Mit dem passenden Equipment, einer gründlichen Vorbereitung und einer stressfreien Umgebung wird das Verladen deines Pferdes bald zur Routine. Achte auf die Bedürfnisse deines Pferdes und sei geduldig – so steht einer entspannten Hängerfahrt nichts mehr im Wege.
Für eine detaillierte Anleitung und praktische Übungen schau dir unseren Kurs zum Verladetraining mit Luuk Teunissen auf ClipMyHorse.TV Academy an.