Magengeschwür beim Pferd: Symptome, Behandlungsmöglichkeiten & Präventionstipps

Magengeschwür beim Pferd: Symptome, Behandlungsmöglichkeiten & Präventionstipps

Magengeschwüre bei Pferden entstehen durch übermäßige Magensäure und können zu Appetitlosigkeit, Koliken und Gewichtsverlust führen. Ursachen sind oft falsche Fütterung und Stress. Erfahre, wie du mit richtiger Haltung, stressfreiem Umgang und gezieltem Futtermanagement vorbeugen kannst. Tipps und Hausmittel für gesunde Pferdemägen!

Inhaltsverzeichnis

Magengeschwür beim Pferd: Definition

Was ist ein Magengeschwür beim Pferd? Wie sieht ein Magengeschwür aus? Im folgenden Video erklären dir unsere Experten, was ein Magengeschwür ist. Außerdem lernst du, wie ein Magengeschwür aussieht, wie deinem Pferd geholfen werden kann und wie Magengeschwüre nach der Behandlung aussehen:

Magengeschwüre bei Pferden sind entzündliche und ulzerative Veränderungen der Magenschleimhaut, die durch übermäßige Magensäure verursacht werden. Pferde sind darauf ausgelegt, etwa 16 Stunden am Tag zu fressen, was zu einer kontinuierlichen Produktion von Magensäure führt. Ein Mangel an Futter oder eine falsche Fütterung können dazu führen, dass der Magen zu lange leer bleibt oder vermehrt Magensäure produziert wird. Diese überschüssige Säure kann die Magenschleimhaut schädigen und zu Entzündungen und Geschwüren führen. Magengeschwüre sind schmerzhaft und können zu verschiedenen Problemen wie Koliken, Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit und Abmagerung führen.

Häufige Arten von Magengeschwüren bei Pferden

Magengeschwüre bei Pferden werden unter dem Oberbegriff Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS) zusammengefasst. Sie lassen sich in zwei Hauptarten unterteilen: Equine Squamous Gastric Disease (ESGD) und Equine Glandular Gastric Disease (EGGD).

Equine Squamous Gastric Disease (ESGD)

ESGD tritt in der drüsenlosen Schleimhaut im vorderen Teil des Magens auf, wo weniger Schutz gegen Magensäure vorhanden ist. Primäres ESGD entsteht durch übermäßige Magensäure oder reizende Verdauungsprodukte, während sekundäres ESGD bei Magenentleerungsstörungen auftreten kann.

Beispiele für ESGD:

  • Turnierpferd mit falscher Fütterung: Ein Pferd, das während Wettkämpfen oft stundenlang ohne Futter bleibt, entwickelt ein primäres ESGD durch angreifende Magensäure.
  • Stressbedingtes Magengeschwür: Ein nervöses Pferd, das durch einen Stallwechsel gestresst ist, entwickelt ein ESGD aufgrund der erhöhten Säureproduktion.
  • Sekundäres ESGD durch Magenentleerungsstörungen: Ein älteres Pferd mit Magenentleerungsstörungen entwickelt ein sekundäres ESGD durch wiederholte Exposition der empfindlichen Schleimhaut gegenüber Säure.

Equine Glandular Gastric Disease (EGGD)

EGGD betrifft die drüsenhaltige Magenschleimhaut im hinteren Teil des Magens, wo der stark saure Magensaft gebildet wird. Geschwüre in diesem Bereich entstehen, wenn der Säureschutzmechanismus gestört ist.

Beispiele für EGGD:

  • Stallpferd mit unzureichender Raufutterzufuhr: Ein Pferd, das nur wenig Raufutter erhält, entwickelt ein EGGD durch mangelnden Schutz der Schleimhaut.
  • Stress und mangelnde Bewegung bei einem Freizeitpferd: Ein Freizeitpferd, das wenig Bewegung erhält, entwickelt ein EGGD aufgrund von erhöhtem Stress und verringerter Schleimhautregeneration.
  • Medikamentenbedingtes EGGD: Ein Pferd, das über längere Zeit Schmerzmittel erhält, entwickelt ein EGGD aufgrund der Beeinträchtigung des Säureschutzmechanismus.

Symptome & Anzeichen für ein Magengeschwür

Die Symptome von Magengeschwüren beim Pferd (EGUS) sind oft subtil und nicht spezifisch für Magengeschwüre. Wie kann man Magengeschwüre trotzdem erkennen? Als Pferdebesitzer können wir natürlich nur vermuten, dass unser Pferd Magengeschwüre haben könnte. Die Diagnose stellt der Tierarzt.

Zu den häufigsten Symptomen & Anzeichen gehören:

  • Appetitlosigkeit: Pferde fressen oft schlecht oder wählerisch.
  • Gewichtsverlust: Mangelnde Nährstoffaufnahme führt zu Gewichtsverlust.
  • Schlechter Körperzustand: Verlust an Muskelmasse und ein mageres Erscheinungsbild.
  • Schlechtes Fell: Raues, glanzloses Fell durch schlechte Ernährung.
  • Chronischer Durchfall: Anhaltender Durchfall kann auf Verdauungsstörungen hinweisen.
  • Wiederkehrende Koliken: Wiederholte Koliken können auf Magengeschwüre hindeuten.
  • Verhaltensänderungen: Aggressivität oder Nervosität durch Schmerzen.
  • Empfindlichkeit beim Gurten: Schmerzen im Bauchbereich bei Gurten.
Hinweisbox
Wann sollte ein Tierarzt kontaktiert werden? Wenn dein Pferd eines oder mehrere der oben genannten Symptome zeigt, solltest du umgehend einen Tierarzt zu Rate ziehen. Schnelles Handeln ist entscheidend, um ernsthafte Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Ursachen von Magengeschwüren bei Pferden

Magengeschwüre entstehen oft durch eine Kombination von Risikofaktoren:

  • Fehler in der Fütterung: Unregelmäßiger Fütterungsrhythmus, hoher Getreidekonsum und unzureichender Zugang zu Raufutter können die Magenschleimhaut reizen.
  • Stress: Intensives Training, Wettkämpfe, Veränderungen im sozialen Umfeld oder Operationen können den Stresspegel erhöhen und die Magensäureproduktion steigern.
  • Medikamentöse und physische Ursachen: Die Verwendung von NSAIDs oder bestimmte Krankheiten wie Koliken können die Magenschleimhaut schädigen.

Magengeschwür Diagnose bei Pferden

Es besteht der Verdacht auf ein Magengeschwür beim Pferd? Nun muss es klinisch diagnostiziert werden. Die Gastroskopie ist die sicherste Methode, um ein Magengeschwür sicher nachzuweisen. Auch alte Magengeschwüre lassen sich so nachweisen. In diesem Video erfährst du alles über die Magenspiegelung beim Pferd. Dr. Matthias Niederhofer von der Tierklinik Telgte erklärt wie die Gastro abläuft, wie du dein Pferd darauf vorbereiten kannst und wie du deinem Pferd am besten helfen kannst:

Gastroskopie und mehr

Der Tierarzt stellt die Diagnose von Magengeschwüren durch eine sogenannte Gastro­skopie, umgangssprachlich auch als Magenspiegelung bekannt. Dabei wird ein flexibles, drei Meter langes Endoskop in den Magen eingeführt, um dessen Oberfläche zu betrachten. Diese Untersuchung sollte auf nüchternen Magen durchgeführt werden (Futter sollte für mindestens 12 Stunden zurückgehalten werden, Wasser für 2-3 Stunden). Das Pferd wird sediert, damit eine vollständige Untersuchung des gesamten Magens durchgeführt werden kann und die Integrität der Speiseröhre bewertet werden kann. Die meisten Geschwüre treten an der Margo plicatus oder im nicht drüsigen Teil auf und zeigen sich als kleine Erosionen oder größere Bereiche mit Blutungsanzeichen.

Blutbilder und weiterer Tests

In diesem Video erfährst du, wie ein Blutbild beim Pferd erstellt wird. Dr. Judith Winter vom SYNLAB VET erklärt wie das Blut abgenommen wird, im Labor untersucht wird und was die Werte im Blutbild bedeuten:

Ein Blutbild kann wichtige Hinweise auf ein mögliches Magengeschwür beim Pferd geben. Veränderungen in den Blutwerten, wie eine Anämie (verminderte Anzahl roter Blutkörperchen) oder niedrige Albuminwerte, können auf chronischen Blutverlust oder eine Entzündung im Magen-Darm-Trakt hinweisen. Ein Blutbild allein reicht jedoch nicht aus, um Magengeschwüre sicher zu diagnostizieren.

Auch Kotproben können nur als diagnostische Unterstützung von Magengeschwüren verwendet werden, wenn sich Blut im Kot befindet. Jedoch bedeutet das nicht, wenn sich kein Blut im Kot befindet, dass das Pferd kein Magengeschwür hat. Die Kotprobe kann unterstützen, jedoch keinen Befund als alleiniges diagnostisches Mittel bestätigen.

Behandlungsmöglichkeiten für Magengeschwüre

Medikamentöse Therapie 

Die häufigste Behandlungsmethode für Magengeschwüre bei Pferden ist die medikamentöse Therapie, die darauf abzielt, die Magensäureproduktion zu reduzieren und die Heilung der Magenschleimhaut zu fördern. Das am häufigsten eingesetztes Medikament ist Omeprazol (bekannt unter den Handelsnamen GastroGard® oder UlcerGard®). Es wird einmal täglich in einer Dosis von 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht, und die Behandlung erstreckt sich über einen Zeitraum von 28 Tagen. Danach wird die Dosis auf 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht täglich für weitere 28 Tage reduziert, um das Risiko eines Rückfalls zu minimieren. Eine erneute Behandlung mit der höheren Dosis kann erforderlich sein, falls die Geschwüre wieder auftreten. Die volle hemmende Wirkung auf die Magensäuresekretion wird etwa 5 Tage nach der ersten Verabreichung erreicht. Die Kosten für eine achtwöchige Behandlung mit GastroGard® belaufen sich auf etwa 1.050 €.

Verabreichung und Dosierung

GastroGard® wird als Paste direkt ins Maul des Pferdes verabreicht. Die Dosierung erfolgt entsprechend dem Körpergewicht des Pferdes, wobei eine Applikationsspritze mit Dosierungsmarkierungen verwendet wird. Die Behandlung sollte täglich erfolgen, vorzugsweise morgens vor der Fütterung. Die korrekte Dosierung ist entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie und kann individuell angepasst werden, falls sich die klinischen Symptome ändern.

Wichtige Hinweise zur Anwendung

Omeprazol ist ein sogenanntes Prodrug, das im sauren Milieu des Magens in seine aktive Form umgewandelt wird und dort die Protonenpumpen hemmt, die für die Magensäureproduktion verantwortlich sind. Daher ist es wichtig, nur Medikamente zu verwenden, die von der ZLG (Deutschland) oder FDA (USA) zugelassen sind, um die richtige Dosierung und Wirksamkeit zu gewährleisten. Omeprazol Produkte für Menschen sind in der Regel für Pferde unwirksam und sollten vermieden werden.

Alternative Medikamente

Neben Omeprazol können auch andere Medikamente wie Misoprostol und Sucralfat eingesetzt werden, je nach Art und Schwere der Magengeschwüre:

  • Misoprostol: Dieses Medikament wirkt ähnlich wie Omeprazol, indem es die Magensäureproduktion hemmt, und ist besonders bei bestimmten Typen von Geschwüren wirksam.
  • Sucralfat: Es bildet eine schützende Schicht über den Geschwüren im Magen und verhindert so weitere Schäden an der Magenschleimhaut.

Magengeschwür Hausmittel

Bei der unterstützenden Behandlung von Magengeschwüren bei Pferden können verschiedene Hausmittel hilfreich sein. Diese natürlichen Mittel können zur Linderung der Beschwerden und zur Förderung der Heilung beitragen.

Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über gängige Hausmittel, ihre Wirkungen, empfohlene Dosierungen und weitere wichtige Hinweise.

Hausmittel Wirkung Dosierung Info
Fenchel Entzündungshemmend, krampflösend, blähungslösend 10-20 g pro Tag Unterstützt die Abheilung von Magengeschwüren, wirkt beruhigend bei Koliken.
Anis Verdauungsfördernd, krampflösend, entspannend 10-20 g pro Tag Hilft bei Blähungen und Gaskoliken, wirkt entspannend auf den Verdauungstrakt.
Kümmel Entkrampfend, blähungslösend, verdauungsfördernd 10-15 g pro Tag Besonders geeignet für stressanfällige Pferde; fördert die Verdauung.
Kamille Schmerzlindernd, krampflösend, entzündungshemmend 20-30 g pro Tag Wirkt beruhigend bei nervösen Pferden; antibakteriell und heilend bei akuten Magengeschwüren.
Pfefferminze Verdauungsfördernd, entblähend, krampflösend 10-20 g pro Tag Unterstützend bei Verdauungsbeschwerden und Durchfall.
Melisse Beruhigend auf das Nervensystem, krampflösend, entblähend 15-25 g pro Tag Vorbeugend gegen stressbedingte Koliken und Magengeschwüre, entspannt den Verdauungstrakt.
Mädesüßkraut Beruhigend auf die Schleimhäute, regenerationsfördernd 10-15 g pro Tag Unterstützt die Heilung von Magenschleimhautläsionen und wirkt gegen Sodbrennen und Gastritis.
Malve Schleimbildend, schützend auf die Magenschleimhaut 20-30 g pro Tag (als Kaltauszug) Legt sich schützend auf die Magenschleimhaut und beugt Magensäureangriffen vor.
Ulmenrinde Schleimbildend, entgiftend 10-15 g pro Tag Unterstützt die Ausscheidung von Abfallstoffen und wirkt positiv auf den Magen nach Wurmkuren.
Hopfen Beruhigend auf das Nervensystem, antibakteriell, entzündungshemmend, schmerzstillend, krampflösend 5-10 g pro Tag Hilfreich bei nervöser Unruhe, Magenbeschwerden und Stresskoliken; enthält Bitterstoffe, die antimikrobiell wirken.
Oregano Antioxidativ, antibakteriell 5-10 g pro Tag Hilft gegen das Bakterium Helicobacter pylori und andere schädliche Stoffe; schützt die Magenschleimhaut vor oxidativen Schäden.

Hinweisbox
Es ist wichtig, die Dosierung und Verabreichung dieser Mittel immer in Rücksprache mit einem Tierarzt vorzunehmen, da einige Hausmittel Wechselwirkungen mit Medikamenten zeigen oder deren Wirkung beeinflussen könnten. Um die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung zu gewährleisten und unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte eine tierärztliche Beratung unbedingt erfolgen.

Nachsorge und Kontrolle

Nach der initialen Behandlung sollte eine Kontroll-Magenspiegelung erfolgen, um sicherzustellen, dass die Geschwüre vollständig abgeheilt sind. Unbehandelte oder unvollständig abgeheilte Geschwüre können chronisch werden und erfordern möglicherweise langfristige Therapien.

Vorbeugung von Magengeschwüren

Die richtige Fütterung

Eine angepasste Fütterung ist entscheidend für Pferde mit empfindlichem Magen oder Magengeschwüren. In diesem Video zeigen wir dir, wie wichtig die Fütterung für Pferde mit Magengeschwüren ist. Du lernst auch, was es zu beachten gibt und warum Raufutter der wichtigste Bestandteil des Speiseplans ist:

Raufutter

  • Ad libitum Raufutter: Pferde sollten jederzeit Zugang zu hochwertigem Raufutter wie Heu oder Heulage haben, um kontinuierlich zu fressen. Die empfohlene Menge beträgt mindestens 1,5 % des Körpergewichts pro Tag. Für ein 500 kg schweres Pferd sind dies etwa 9 kg Heu oder 11-12 kg Heulage.
  • Fütterungsfrequenz: Pferde sollten nicht länger als 6 Stunden ohne Raufutter bleiben, um die kontinuierliche Produktion von Speichel zu fördern, der die Magensäure neutralisiert.
  • Heunetze: Ein Heunetz kann helfen, die Futteraufnahme zu regulieren, ohne dass sich die Pferde überfressen.

Kraftfutter

  • Menge und Frequenz: Kraftfutter sollte in kleinen Portionen gefüttert werden. Ideal sind weniger als 0,5 kg Kraftfutter pro 100 kg Körpergewicht pro Mahlzeit. Die Tagesration sollte auf mehrere Mahlzeiten verteilt werden.
  • Niedriger Zucker- und Stärkegehalt: Kraftfutter mit niedrigem Zucker- und Stärkegehalt ist vorzuziehen. Die tägliche Zufuhr an nicht strukturierten Kohlenhydraten (NSC) sollte weniger als 1 g pro kg Körpergewicht pro Mahlzeit betragen.
  • Öl als Energiequelle: Bei Bedarf kann ein hochwertiges Öl zur Energiezufuhr genutzt werden, um den Stärkegehalt gering zu halten.
  • Verdauliche Faserquellen: Kraftfutter sollte gut verdauliche Faserquellen wie Alfalfa enthalten, um die Energiezufuhr zu optimieren.

Mineral- und Zusatzfutter

  • Ausgewogene Mineralversorgung: Mineralfutter sollte alle notwendigen Mineralien wie Calcium, Phosphor, Magnesium und Spurenelemente in ausgewogenen Mengen enthalten, um Mängel oder Überschüsse zu vermeiden.
  • Richtiges Verhältnis von Kalzium zu Phosphor: Das ideale Verhältnis für erwachsene Pferde liegt bei 1,5-2:1. Abweichungen können die Gesundheit beeinträchtigen.
  • Vitamine und Spurenelemente: Die Vitaminversorgung sollte auf den spezifischen Bedarf des Pferdes abgestimmt sein, je nach Alter, Einsatz und Gesundheitszustand.

Stressreduktion durch angepasste Haltung und Training

Um Magengeschwüre bei Pferden durch Stressreduktion, angepasste Haltung und Training vorzubeugen, gibt es verschiedene Maßnahmen:

Angepasstes Training

  • Schrittweise Steigerung: Das Training langsam und kontrolliert intensivieren, um Überbelastung und Stress zu verhindern.
  • Kürzere Einheiten: Besser kürzere, häufigere Trainingseinheiten statt lange, anstrengende Sessions.
  • Aufwärmen und Abkühlen: Vor und nach dem Training sollte das Pferd ausreichend aufgewärmt und abgekühlt werden.

Artgerechte Haltung

  • Bewegung und Auslauf: Regelmäßiger freier Auslauf fördert die Verdauung und reduziert Stress.
  • Soziale Interaktion: Pferde sollten regelmäßig Kontakt zu Artgenossen haben, um Stress zu minimieren.
  • Ruhige und konstante Umgebung: Stabile und stressarme Haltungsbedingungen fördern das Wohlbefinden und beugen Stress vor.

Stressmanagement

  • Sanfter, konsistenter Umgang: Ruhiges Training mit positiver Verstärkung und Vermeidung von plötzlichen, stressigen Situationen.
  • Reise- und Wettkampfstress: Stress durch Reisen oder Wettkämpfe minimieren, indem ausreichend Ruhezeiten und gewohnte Abläufe eingehalten werden.

Regelmäßige Kontrollen und weiter Präventionsmaßnahmen

  • Tierärztliche Untersuchungen: Regelmäßige Untersuchungen durch den Tierarzt helfen, frühe Anzeichen von Magengeschwüren zu erkennen. Wenn dein Pferd Stress oder intensives Training durchläuft, sollte es häufiger kontrolliert werden.
  • Endoskopische Untersuchungen: Bei Verdacht auf Magengeschwüre kann eine Gastroskopie (Magenspiegelung) durchgeführt werden, um den Magen direkt zu untersuchen und eine genaue Diagnose zu stellen.
  • Gastroprotektiva: In stressigen Phasen (z. B. vor Wettkämpfen oder bei Stallwechsel) kann der Einsatz von Magenschutzmitteln wie Omeprazol sinnvoll sein, um die Magensäureproduktion zu reduzieren und das Risiko von Magengeschwüren zu senken.
  • Stressmanagement: Regelmäßige Überwachung des Pferdeverhaltens auf Stresssymptome, wie Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit oder Unruhe, kann frühzeitige Maßnahmen ermöglichen.
  • Individuelle Anpassungen: Passen Sie das Management (Haltung, Training, Fütterung) regelmäßig an die aktuellen Bedürfnisse und den Gesundheitszustand des Pferdes an, um unnötige Belastungen zu vermeiden.

Magengeschwür beim Pferd: Zusammengefasst

Magengeschwüre bei Pferden sind eine häufige Erkrankung, die durch Faktoren wie Stress, ungeeignete Fütterung und intensive Trainingsbedingungen begünstigt werden kann. Eine frühzeitige Erkennung der Symptome, wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder Verhaltensänderungen, ist entscheidend, um schwerwiegendere gesundheitliche Folgen zu verhindern. Die richtige Haltung, ausreichende Fütterung mit Raufutter und eine stressarme Umgebung sind wichtige präventive Maßnahmen. Zudem sollten regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und, bei Bedarf, der Einsatz von Magenschutzmitteln wie Omeprazol in Betracht gezogen werden. Durch ein gutes Management können Magengeschwüre effektiv vermieden und das Wohlbefinden des Pferdes langfristig gesichert werden

Magengeschwüre bei Pferden: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Was ist der Unterschied zwischen GastroGard und UlcerGard?

  • UlcerGard® wird zur Vorbeugung von Magengeschwüren eingesetzt (1/4 Spritze pro Tag)
  • GastroGard® wird zur Behandlung (1 Spritze pro Tag).

Beide haben denselben Wirkstoff, unterscheiden sich aber in der Anwendung.

Wie schnell wirkt GastroGard beim Pferd?

GastroGard beginnt in der Regel nach etwa 5 Tagen die Magensäureproduktion zu hemmen, aber die volle Wirkung kann je nach Schweregrad des Magengeschwürs mehrere Wochen dauern.

Kann man ein Pferd mit Magengeschwüren reiten?

Ja, aber nur nach Absprache mit dem Tierarzt. Bei akuten Geschwüren ist es besser, eine Pause zu machen, damit sich das Pferd erholen kann. Leichte Bewegung ist jedoch meist hilfreich.

Sind Magengeschwüre beim Pferd heilbar?

  • Ja, mit der richtigen Behandlung (Medikamente, Fütterung, Haltung) heilen die meisten Magengeschwüre. Leichte Geschwüre heilen schneller, schwere brauchen mehr Zeit.
  • Kleine Geschwüre können oft von allein heilen, aber man sollte immer den Tierarzt konsultieren, um eine Verschlimmerung zu verhindern.
Autor*in
Nele SchimmelpfennigKlinikenMehr VON CMH.TV

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