Atmung beim Pferd erklärt: Atemwegsprobleme erkennen und handeln

Atmung beim Pferd erklärt: Atemwegsprobleme erkennen und handeln

Die Atmung deines Pferdes ist essenziell für seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit. In diesem Artikel erfährst du alles über die Anatomie des Atmungssystems, die Bedeutung der Atemfrequenz und häufige Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und COPD. Zudem erhältst du hilfreiche Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Atemproblemen, einschließlich Maßnahmen für eine staubfreie Umgebung und Erste-Hilfe-Schritte bei akuten Beschwerden.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert die Pferde-Atmung?

Pferde sind obligate Nasenatmer, das bedeutet, sie atmen ausschließlich durch die Nase und nicht durch den Mund. Die Atmung erfolgt in zwei Phasen:

  1. Einatmen: Die Luft strömt durch die Nüstern in die Luftröhre, passiert den Kehlkopf und gelangt in die Lunge. Dort erfolgt der Sauerstoffaustausch in den Lungenbläschen (Alveolen).
  2. Ausatmen: Das Pferd stößt verbrauchte Luft mit Kohlendioxid aus, indem sich das Zwerchfell und die Atemmuskulatur zusammenziehen.

Die Atmung ist eng mit der Bewegung verbunden, insbesondere im Galopp, wo ein Atemzug genau einem Galoppsprung entspricht. Pferde benötigen eine freie und ungestörte Atmung, um eine optimale Sauerstoffversorgung sicherzustellen.

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Das Atmungssystem des Pferdes lässt sich in zwei Bereiche unterteilen:

  • Obere Atemwege: Diese umfassen die Nüstern, Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen und den Kehlkopf. Die eingeatmete Luft wird hier gefiltert und befeuchtet, bevor sie in die unteren Atemwege gelangt. Bei intensiver Atmung können sich die Nüstern erweitern – ein Vorgang, der als Nüsternblähen bekannt ist.
  • Untere Atemwege: Dazu gehören die Luftröhre, die Bronchien, die Bronchiolen und die Lungenbläschen (Alveolen). In den Lungenbläschen findet der wichtige Gasaustausch statt. Das Pferd besitzt ein enormes Lungenvolumen, das eine effektive Sauerstoffaufnahme ermöglicht – essenziell für seine Leistungsfähigkeit.

Der Gasaustausch ist ein zentraler Prozess, bei dem Sauerstoff in das Blut übergeht und Kohlendioxid ausgeatmet wird. Eine effiziente Atmung sorgt dafür, dass das Pferd ausreichend Sauerstoff für die Zellfunktion und den Energiestoffwechsel erhält.

Normale Atemfrequenz und Abweichungen

Die normale Atemfrequenz eines Pferdes liegt im Ruhezustand bei etwa 10 bis 18 Atemzügen pro Minute. Bei Rassen wie dem Islandpferd kann die Atemfrequenz leicht variieren. Unter Belastung kann die Atemfrequenz auf bis zu 240 Atemzüge pro Minute ansteigen.

💡 Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Atemfrequenzmessung
1. Pferd in Ruhe beobachten:
Das Pferd sollte entspannt stehen und nicht direkt nach Bewegung oder Fütterung gemessen werden.
2. Atemzüge zählen:
Ein Atemzug besteht aus Ein- und Ausatmen. Es gibt drei Möglichkeiten, die Atmung zu beobachten:
Flankenbewegung: Die Flanken heben und senken sich bei jedem Atemzug.
Nüsternbewegung: Bei jedem Atemzug erweitern sich die Nüstern leicht.
Hand vor die Nüstern halten: Der Luftstrom kann gefühlt werden (weniger genau).
3. Zeit nehmen:
• Atemzüge für 30 Sekunden zählen, dann verdoppeln.
• Alternativ eine ganze Minute zählen für eine exakte Messung.
4. Mehrfach messen:
Falls die Atmung ungewöhnlich erscheint, mehrmals messen und mit dem Normalwert vergleichen.

Was sagt die Atemfrequenz aus?

Abweichungen von der normalen Atemfrequenz können auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Eine erhöhte Atemfrequenz im Ruhezustand kann zum Beispiel auf Schmerzen, Stress oder Atemwegserkrankungen hindeuten. Pferdebesitzer sollten daher regelmäßig die Atemfrequenz ihres Pferdes überprüfen, indem sie die Bewegungen des Brustkorbs oder der Flanken beobachten und die Anzahl der Atemzüge pro Minute zählen.

Wann ist die Atemfrequenz besorgniserregend?

  • Über 20 Atemzüge pro Minute in Ruhe → Hinweis auf Stress, Schmerzen oder Atemwegserkrankungen.
  • Über 30 Atemzüge pro Minute in Ruhe → Notfall, sofort Tierarzt verständigen.
  • Sehr flache oder keuchende Atmung → Zeichen für Sauerstoffmangel oder Kreislaufprobleme.

Eine deutliche Bauchatmung ist ein weiteres Zeichen für Atemprobleme. Bei der Bauchatmung des Pferdes wölbt sich der Bauch während der Atmung sichtbar nach außen, was auf Atemnot oder Kurzatmigkeit hinweisen kann. Es kann hilfreich sein, ein Video der Bauchatmung aufzunehmen, um es mit einem Tierarzt zu besprechen.

Bauchatmung beim Pferd

Bauchatmung bezeichnet eine verstärkte Nutzung der Bauchmuskulatur beim Atmen, insbesondere beim Ausatmen. Normalerweise erfolgt die Atmung überwiegend über das Zwerchfell, doch bei Atembeschwerden muss das Pferd zusätzlich seine Bauchmuskulatur anspannen, um die Luft aus der Lunge zu drücken. Dies zeigt sich durch eine sichtbare Bewegung der Flanken und kann in schweren Fällen zur Ausbildung einer Dampfrinne führen – einer Vertiefung entlang der Bauchmuskulatur.

Bauchatmung tritt häufig auf, wenn die Luftzufuhr erschwert ist, sei es durch schlechte Stallluft, hohe Staubbelastung oder eingeschränkte Lungenfunktion.

Häufige Atemwegserkrankungen bei Pferden

In dem folgenden Video erklärt Dr. Wolfgang Scheidemann ausführlich, welche Atemwegserkrankungen es gibt und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das Pferd bestmöglich zu unterstützen:

Es gibt verschiedene Atemwegserkrankungen, die Pferde betreffen können:

Equines Asthma

Equines Asthma ist eine chronische, nicht-infektiöse Atemwegserkrankung, die durch allergische Reaktionen auf Staub, Schimmelsporen oder Ammoniakdämpfe in der Stallluft ausgelöst wird. Früher wurde es in milder Form als IAD (Inflammatory Airway Disease) und in schwerer Form als RAO (Recurrent Airway Obstruction, früher Dämpfigkeit) bezeichnet.

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Infektiöse Bronchitis beim Pferd

Infektiöse Bronchitis ist eine durch Viren oder Bakterien verursachte Entzündung der Bronchien. Betroffene Pferde leiden häufig unter Husten, Fieber und Nasenausfluss. Die Erkrankung kann sich schnell ausbreiten, insbesondere in Ställen mit vielen Pferden. Eine frühzeitige Behandlung und eine verbesserte Stallhygiene sind entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Lungenentzündung (Pneumonie) beim Pferd

Eine Lungenentzündung ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst wird. Typische Symptome sind hohes Fieber, schweres Atmen, Husten und allgemeine Schwäche. Unbehandelt kann eine Pneumonie lebensbedrohlich werden, weshalb bei Verdacht sofort ein Tierarzt konsultiert werden sollte.

Kehlkopfpfeifen (Laryngeal Hemiplegie) beim Pferd

Kehlkopfpfeifen ist eine Lähmung der Kehlkopfmuskulatur, die zu pfeifenden Atemgeräuschen führt. Besonders häufig sind größere Pferde betroffen. Diese Erkrankung kann die Leistungsfähigkeit stark einschränken, da die Atmung unter Belastung beeinträchtigt wird. Mehr zu Ursachen, Symptomen und Behandlung erfährst du in unserem Artikel: „Kehlkopfpfeifen beim Pferd: Wenn der Ton die Gesundheit angibt“.

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Heustaub-Allergie (RAO) – Chronische Atemwegserkrankung beim Pferd

RAO (Recurrent Airway Obstruction), früher als Dämpfigkeit bezeichnet, ist eine chronische Atemwegserkrankung, die durch eine allergische Reaktion auf Staubpartikel aus Heu und Stroh entsteht. Betroffene Pferde haben oft Schwierigkeiten beim Ausatmen, was zu einer verstärkten Bauchatmung und einer Vertiefung der Flankenmuskulatur führt. Eine staubarme Umgebung und optimierte Fütterung sind essenziell für die Behandlung.

Sinusitis beim Pferd – Entzündung der Nasennebenhöhlen

Sinusitis ist eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, die meist als Folge einer Infektion auftritt. Zu den typischen Symptomen gehören einseitiger Nasenausfluss, Schwellungen im Gesicht und unangenehmer Atemgeruch. Eine frühzeitige tierärztliche Behandlung ist wichtig, um eine chronische Sinusitis und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

EIPH (Exercise-Induced Pulmonary Hemorrhage) – Lungenblutungen bei Pferden

EIPH tritt insbesondere bei stark belasteten Pferden auf und äußert sich durch Blutungen in der Lunge. Ein häufiges Symptom ist Nasenbluten nach intensiver Anstrengung. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber Belastungsmanagement und gezielte medizinische Maßnahmen können helfen, die Symptome zu kontrollieren.

❗ Wann sollte der Tierarzt gerufen werden?
Falls dein Pferd Atemprobleme zeigt, kannst du zusätzlich die Schleimhäute im Maul überprüfen:
→ Ziehe vorsichtig die Unterlippe nach unten und kontrolliere die Farbe des Zahnfleischs, der Lippeninnenseite und der Zunge.
⚠️ Alarmzeichen für einen Sauerstoffmangel:
Bläuliche oder weißliche Verfärbung der Schleimhäute
Schwaches oder ungleichmäßiges Atmen
Panik oder starke Unruhe
❗ Wichtig: Ein Sauerstoffmangel ist lebensbedrohlich. In diesem Fall solltest du sofort einen Tierarzt rufen, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Atemproblemen bei Pferden: Symptome und Ursachen

Symptome von Atemproblemen

  • Erhöhte Atemfrequenz: Ein schnellerer Atemrhythmus als normal, auch in Ruhephasen.
  • Husten: Besonders nach Anstrengung oder in staubigen Umgebungen.
  • Nasenausfluss: Klare oder schleimige Absonderungen, oft begleitet von Nüsternflügelzittern.
  • Angestrengtes Atmen: Sichtbare Anstrengung bei der Atmung, eventuell mit eingesunkenen Flanken. Eine deutliche Bauchatmung kann auf chronische Atemprobleme hindeuten.
  • Leistungsschwäche: Abnahme der körperlichen Leistung und schnelle Erschöpfung.

Im Falle solcher Symptome sollte umgehend ein Tierarzt hinzugezogen werden, um mögliche Ursachen zu diagnostizieren und zu behandeln.

Häufige Ursachen von Atemproblemen

Hier sind einige der häufigsten Ursachen für Atemprobleme bei Pferden und ihre jeweiligen Symptome:

Ursache Beschreibung Symptome
Staubbelastung Pferde, die auf Stroh stehen oder trockenes Heu fressen, können Staub einatmen, was zu Hustenreiz führt. Husten, gereizte Atemwege
Überempfindlichkeit Reaktionen auf Allergene wie Pollen oder Pilzsporen reizen die Atemwege. Husten, Atemnot, Schleimbildung
Infektiös Bakterien, Viren oder Parasiten verursachen Entzündungen in den Atemwegen. Husten, Nasenausfluss, Atembeschwerden
Bronchitis Entzündung der Bronchien, oft durch Viren oder allergische Reaktionen auf pilzsporenhaltigen Staub. Starker, feuchter Husten, milchig-gelblicher Nasenausfluss
Dämpfigkeit (COPD) Folge einer chronischen Bronchitis; verengte Atemwege durch festgewordenen Schleim. Trockener Husten, keuchende Atmung, sichtbare Dampfrinne
Allergien Allergische Reaktionen auf Pollen oder Pilzsporen, oft im Zusammenhang mit einer bestehenden Bronchitis. Husten, vermehrte Schleimbildung
Kehlkopfentzündung Entzündung der Schleimhaut durch Infektionen oder reizende Stoffe. Nebengeräusche beim Atmen, gelbweißer Nasenausfluss
Luftröhrenentzündung Entzündung der Luftröhre, meist durch Viren verursacht. Erkältungsähnliche Symptome, Husten

Dem Pferd bei Atemwegsproblemen helfen:

Bei akuten Atemproblemen sollte das Pferd sofort in eine ruhige, gut belüftete Umgebung gebracht werden. Entlaste den Halsbereich, indem du den Sattelgurt lockerst, und beruhige das Pferd. Beobachte die Atemfrequenz und die Atembewegungen. Bei Kurzatmigkeit oder auffälliger Bauchatmung ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren.

Vorbeugung von Atemwegserkrankungen

Eine gute Luftqualität und staubarme Umgebung sind entscheidend, um die Atemwege des Pferdes gesund zu halten. Staub, Schimmel und schlechte Stallhygiene können Atemprobleme begünstigen. Mit gezielten Maßnahmen in Haltung, Fütterung und Stallmanagement lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.

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Fütterung zur Unterstützung der Lunge

Eine gesunde Lunge ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit eines Pferdes, da ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr der Körper nicht effizient Energie produzieren kann. Dadurch können Muskulatur, Ausdauer und allgemeine Fitness beeinträchtigt werden.

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Wie kann die Pferdelunge durch Fütterung unterstützt werden?

  • Staubfreies, hochwertiges Raufutter (bedampftes oder gewässertes Heu) reduziert die Belastung durch Schimmelsporen und Staubpartikel.
  • Omega-3-Fettsäuren aus Leinsamen oder Hanföl wirken entzündungshemmend und können die Atemwege unterstützen.
  • Antioxidantien wie Vitamin C und E fördern die Regeneration der Lungenzellen und stärken das Immunsystem.
  • Kräuter wie Eibischwurzel, Thymian oder Süßholzwurzel können schleimlösend und beruhigend auf die Atemwege wirken.
  • Mineralien wie Magnesium und Zink unterstützen die Funktion der Atemwege und die Immunabwehr.

Durch eine angepasste Fütterung und eine staubarme Haltung kann die Lunge des Pferdes optimal unterstützt und die Atemqualität verbessert werden.

Die richtige Stallhygiene

Eine gute Stallhygiene ist entscheidend, um Atemwegserkrankungen zu verhindern.

Optimale Belüftung im Stall

  • Der Stall sollte gut durchlüftet, aber frei von Zugluft sein.
  • Ammoniakdämpfe aus Urin reizen die Atemwege – regelmäßiges Ausmisten reduziert die Belastung.
  • Luftqualität verbessern durch offene Fenster, hohe Decken oder Ventilationssysteme.

Staubarme Einstreu verwenden

  • Stroh ist oft staubig und schimmelbelastet, vor allem bei schlechter Lagerung.
  • Einstreualternativen wie entstaubte Holzspäne, Leinstroh oder Hanfeinstreu sind besser für die Atemwege.
  • Die Box sollte täglich gründlich gemistet werden, um die Bildung von Ammoniak zu reduzieren.

Reinigung von Stallgassen und Trainingsflächen

  • Kein trockenes Fegen, da dies Staub aufwirbelt. Stattdessen feucht wischen oder kehren.
  • Reithallenböden regelmäßig wässern, um Staubentwicklung zu minimieren.

Ausreichend Bewegung an der frischen Luft

  • Täglicher Weidegang oder Auslauf sorgt für frische Luft und unterstützt die Lungenfunktion.
  • Stallpferde haben ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen – daher Bewegung außerhalb des Stalls fördern.

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Inhalationstherapien als Unterstützung

Inhalationstherapien, insbesondere die Soleinhalation, haben sich als wirksame Methode zur Unterstützung der Atemwege des Pferdes erwiesen. Diese Therapie hilft, Schleim zu lösen und die Atmung zu erleichtern. Bei chronischen Atemwegserkrankungen kann diese Behandlung den Heilungsprozess fördern und das Wohlbefinden verbessern.

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Die Rolle der Muskulatur und des Sattelgurts

Die Atemkapazität des Pferdes kann durch äußere Faktoren wie einen zu engen Sattelgurt oder muskuläre Verspannungen beeinträchtigt werden. Ein zu straff angezogener Sattelgurt kann den Brustkorb einschnüren und die Atmung erschweren. Achte darauf, dass der Sattelgurt locker genug sitzt, um eine freie Atmung zu ermöglichen.

Muskuläre Verspannungen können ebenfalls die Atembewegungen einschränken. Regelmäßige Massagen und physiotherapeutische Maßnahmen unterstützen die Entspannung der Muskulatur und maximieren die Atemkapazität.

Atmung beim Pferd: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Warum atmet mein Pferd so schnell?

Schnelle Atmung beim Pferd kann verschiedene Ursachen haben, darunter körperliche Anstrengung, Hitze, Stress oder gesundheitliche Probleme. Wenn das Pferd auch in Ruhe dauerhaft schneller als 16 Atemzüge pro Minute atmet, könnte dies auf Atemwegserkrankungen, Schmerzen oder Kreislaufprobleme hindeuten. In diesem Fall sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

Was tun, wenn das Pferd schwer atmet?

Wenn Dein Pferd schwer atmet, solltest Du es sofort in eine ruhige und gut belüftete Umgebung bringen. Löse den Sattelgurt, beruhige Dein Pferd und beobachte die Atembewegungen. Bei Kurzatmigkeit oder auffälliger Atmung ist es wichtig, umgehend einen Tierarzt zu konsultieren, um mögliche Ursachen abzuklären.

Was bedeutet Bauchatmung beim Pferd und wie erkenne ich sie?

Bauchatmung tritt auf, wenn das Pferd Schwierigkeiten beim Atmen hat und vermehrt die Bauchmuskulatur einsetzt. Dies ist oft ein Zeichen für Atemnot oder chronische Atemwegserkrankungen. Du erkennst Bauchatmung daran, dass der Bauch des Pferdes sich während der Atmung sichtbar nach außen wölbt, häufig mit deutlich sichtbarer Anstrengung in den Flankenbereichen. In schweren Fällen kann auch die sogenannte "Dampfrinne" sichtbar werden.

Warum hat mein Pferd Bauchatmung?

Bauchatmung entsteht, wenn das Pferd Schwierigkeiten hat, normal zu atmen. Das Pferd nutzt seine Bauchmuskulatur, um die Atmung zu unterstützen. Ursachen hierfür können chronische Atemwegserkrankungen, Allergien, Infektionen oder Umwelteinflüsse wie Staub sein.

Was tun gegen Bauchatmung beim Pferd?

Wenn Dein Pferd Bauchatmung zeigt, solltest Du sofort einen Tierarzt hinzuziehen, um die genaue Ursache zu klären. Um das Pferd zu unterstützen, achte auf eine staubfreie Umgebung, stelle das Pferd an die frische Luft und lockere den Sattelgurt. Eine geeignete Fütterung, z. B. mit angefeuchtetem Heu, kann ebenfalls hilfreich sein.

Warum atmet mein Pferd so schnell und was ist, wenn ein Pferd schnell atmet?

Schnelles Atmen kann verschiedene Ursachen haben, wie Stress, Schmerzen, körperliche Anstrengung oder Atemwegserkrankungen. Wenn Dein Pferd auch im Ruhezustand ungewöhnlich schnell atmet, ist dies ein Anzeichen für mögliche gesundheitliche Probleme. In diesem Fall sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

Wie erkennt man Bauchatmung beim Pferd?

Ein Pferd mit Bauchatmung setzt verstärkt die Bauchmuskulatur ein, um auszuatmen. Dabei entsteht eine sichtbare Bewegung entlang der Flanken. In schweren Fällen kann sich eine Dampfrinne ausbilden – eine Vertiefung entlang der Bauchmuskulatur, die durch dauerhafte Atemanstrengung entsteht.

Wann hat ein Pferd Bauchatmung?

Bauchatmung tritt auf, wenn das Pferd Schwierigkeiten hat, die Luft normal aus der Lunge zu drücken. Dies geschieht oft bei Atemwegserkrankungen wie equinem Asthma, RAO oder chronischer Bronchitis. Auch eine Lungenentzündung oder ein Hitzschlag können die Ursache sein.

Warum atmet mein Pferd so laut?

Lautes Atmen kann durch verengte oder entzündete Atemwege entstehen. Erkrankungen wie Kehlkopfpfeifen, Heustauballergie, RAO oder eine Infektion können die Luftzufuhr beeinträchtigen. Besonders unter Belastung kann sich das Problem verstärken, weshalb eine tierärztliche Untersuchung ratsam ist.

Warum pumpt mein Pferd im Ruhezustand?

Ein Pferd, das in Ruhe sichtbar „pumpt“, also eine verstärkte Atembewegung zeigt, kann unter Sauerstoffmangel, Schmerzen oder einer Atemwegserkrankung leiden. Besonders alarmierend ist es, wenn das Pferd dabei Nüsternblähen oder bläuliche Schleimhäute zeigt – in diesem Fall sollte sofort ein Tierarzt gerufen werden.

Wann ist die Atmung beim Pferd besorgniserregend?

Ein Pferd atmet in Ruhe normalerweise 8 bis 16 Mal pro Minute. Besorgniserregend wird es, wenn:

  • Die Atemfrequenz dauerhaft über 20 Atemzüge pro Minute liegt
  • Nüstern auffällig gebläht sind
  • Das Pferd Bauchatmung zeigt
  • Husten oder Nasenausfluss hinzukommen
  • Die Schleimhäute bläulich oder blass werden

Wie kann ich meinem Pferd bei Atemproblemen helfen?

  • Staubfreie Haltung und gutes Stallklima (gut belüfteter Stall, möglichst viel frische Luft)
  • Bedampftes oder gewässertes Heu zur Reduzierung von Schimmelsporen
  • Regelmäßige Bewegung, um die Lungenfunktion zu unterstützen
  • Inhalationstherapie mit Sole oder Medikamenten zur Beruhigung der Atemwege
  • Tierärztliche Kontrolle, um die Ursache der Atemprobleme abzuklären

Kann Stress die Atmung beim Pferd beeinflussen?

Ja, Stress kann zu schnellerer und flacherer Atmung führen. Trennungsangst, Transport, ungewohnte Umgebung oder falsches Training können Atemfrequenz und -tiefe beeinflussen. Pferde, die ständig nervös oder angespannt sind, zeigen oft eine erhöhte Atemfrequenz auch in Ruhe.

Warum bekommt mein Pferd schlechter Luft beim Reiten?

Wenn dein Pferd unter Belastung deutlich schwerer atmet, kann das auf eine Verminderung der Lungenkapazität hinweisen. Mögliche Ursachen sind Kehlkopfpfeifen, equines Asthma, RAO oder eine chronische Bronchitis. Ein erhöhter Atemwiderstand oder Sauerstoffmangel führt dazu, dass das Pferd schneller erschöpft ist.

Kann ich die Atmung meines Pferdes trainieren?

Ja, durch gezieltes Training kann die Lungenkapazität und Atemeffizienz verbessert werden. Besonders hilfreich sind:

  • Intervalltraining mit langsamer Steigerung der Belastung
  • Viel Bewegung an der frischen Luft
  • Bergauf-Arbeit zur Förderung der Atemmuskulatur

Falls dein Pferd chronische Atemprobleme hat, sollte das Training immer mit dem Tierarzt abgestimmt werden.

Autor*in
Sina SchulzeKlinikenMehr VON CMH.TV

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